eMTB-News.de

Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 im Test
E-Enduro für harte Einsätze

Cannondale Moterra LT im Test: Das E-Enduro kommt mit 170/165 mm Federweg, Mullet-Aufbau und einer modernen Geometrie, die Reserven für harte Einsätze bereithält. Angetrieben wird das E-Bike von einem Bosch Smart System samt einem 750 Wh starken Akku. Wir haben das potente E-Mountainbike für euch getestet!

Steckbrief: Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 im Test

EinsatzbereichEnduro, Freeride
Federweg170 mm/165 mm
LaufradgrößeMullet 29″-27,5″
RahmenmaterialCarbon
MotorBosch
Akkukapazität750 Wh
Gewicht (o. Pedale)26,3 kg
max. Systemgewicht150,0 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.cannondale.com
Preisspanne7.499 - 8.999 €
Preis: 7.499 €

Mit dem Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 hat die US-amerikane Marke ein Performance-E-MTB mit 170/165 mm Federweg, moderner Geometrie und dem Bosch Smart System samt 750 Wh starken Akku im Programm. Das E-Enduro kommt mit Carbon-Hauptrahmen und Alu-Hinterbau. Auffällig ist der gedreht eingebaute Motor, der Platz für den großen Akku schaffen soll, sodass dieser möglichst weit unten montiert werden kann, um einen tiefen Schwerpunkt zu erreichen. In Sachen Laufräder setzt Cannondale auf ein Mullet-Setup, also ein 29″-Vorderrad und ein 27,5″-Hinterrad.

Alle Modelle sind solide und abfahrtsorientiert ausgestattet. Das zeigt sich unter anderem am Stahlfederdämpfer am Heck und der Bremsanlage mit großen 220/200-mm-Scheiben. Erhältlich ist das Cannondale Moterra Neo Carbon LT in insgesamt zwei verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell LT 2 geht für 7.499 € über die Ladentheke. Das Topmodell LT 1 liegt preislich bei 8.999 €.

# Das Cannondale Moterra Neo LT 2 präsentiert sich als E-Enduro mit massig Reserven - Federweg: 170 / 165 mm | Gewicht: 26,3 kg | Preis: 7.499 € (UVP)
Diashow: Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 im Test: E-Enduro für harte Einsätze
Diashow starten »

Geometrie

Das Cannondale Moterra Neo Carbon LT ist in den Rahmengrößen S, M, L, XL zu haben. Spannend ist, dass es Cannondale geschafft hat, den 750-Wh-Akku in allen Größen unterzubringen. So kommt man selbst mit Rahmengröße S in den Genuss der richtig großen Reichweite.

Die Geometrie fällt für ein E-Enduro modern, aber nicht übertrieben aggressiv aus. 64° Lenkwinkel gepaart mit moderat langen Reach-Werten versprechen Laufruhe in der Abfahrt. Auffällig sind die großen Sprünge bei den Reach-Werten. Aufgrund des hohen Gewichts des Boliden würden wir daher eher zum Griff zur kleineren Rahmengröße empfehlen, sollte man zwischen zwei Größen liegen.

Der Sitzwinkel fällt 76,5° steil aus. Die 452 mm langen Kettenstreben versprechen auch in steilen Uphills genug Druck auf der Front. Alle Ausstattungsvarianten kommen mit der – übrigens sehr gut funktionierenden – Cannondale DownLow-Sattelstütze. Diese bietet je nach Rahmengröße 125 mm (S), 150 mm (M) oder 170 mm (L & XL) Verstellweg.

Wusstet ihr eigentlich, dass ihr im Geometrics – unserer Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen könnt? Probiert’s mal aus!

Erhältliche Rahmengrößen S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe
 751 mm (Rahmengröße L)
Gewicht 26,3 kg (Rahmengröße L)
Max. Systemgewicht* 150 kg (Herstellerangabe)

Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrerinnen und Fahrer inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB Tests und Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.

Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:

Maximales Systemgewicht am E-Bike

Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5
Reach 426 mm 446 mm 476 mm 511 mm
Stack 623 mm 633 mm 642 mm 651 mm
STR 1,46 1,42 1,35 1,27
Lenkwinkel 64° 64° 64° 64°
Sitzwinkel, effektiv 76,5° 76,5° 76,5° 76,5°
Sitzwinkel, real 69,6° 69,6° 69,6° 69,6°
Oberrohr 540 mm 555 mm 585 mm 621 mm
Oberrohr (horiz.) 580 mm 602 mm 634 mm 671 mm
Steuerrohr 105 mm 115 mm 125 mm 135 mm
Sitzrohr 400 mm 438 mm 460 mm 498 mm
Überstandshöhe 763 mm 763 mm 767 mm 777 mm
Kettenstreben 452 mm 452 mm 452 mm 452 mm
Radstand 1.217 mm 1.242 mm 1.278 mm 1.315 mm
Tretlagerabsenkung 11 mm 11 mm 11 mm 11 mm
Tretlagerhöhe 356 mm 356 mm 356 mm 356 mm
Gabel-Offset 44 mm 44 mm 44 mm 44 mm
Federweg (hinten) 165 mm 165 mm 165 mm 165 mm
Federweg (vorn) 170 mm 170 mm 170 mm 170 mm

🔽 Inhalte ausklappen 🔽🔼 Inhalte einklappen 🔼

Ausstattung

Das Cannondale Moterra Neo Carbon LT ist in zwei Ausstattungen erhältlich. Beide Modelle kommen mit einem Carbon-Rahmen mit Aluminium-Hinterbau. Auch das RockShox–Fahrwerk wird bei beiden Ausstattungsvarianten eingesetzt. Es besteht aus einer Zeb-Federgabel und Deluxe-Dämpfer mit Stahlfeder, beides in der Version Select+. Preislich variieren die Modelle und liegen bei 7.499 € bzw. 8.999 € (UVP). Der Hauptunterschied findet sich bei den Laufrädern, Bremsen und der Schaltung.

Unser Testbike in der Variante LT 2 vertraut in Sachen Bremsanlage auf eine SRAM Code R, die in Verbindung mit den 220/200 mm großen Bremsscheiben mit ordentlich Bremspower und guter Dosierbarkeit punktet. Als Schaltgruppe kommt ein Mix aus Shimano SLX und XT zum Einsatz, der ebenfalls mit sorgloser Funktion überzeugt. Auch die verbauten Laufräder mit WTB ST i30 TCS-Felgen leisteten sich im Test keine Schwächen.

Unser Testbike in Rahmengröße L bringt mit montiertem Pannenschutz im Hinterreifen 26,3 kg auf die Waage.

ModellCannondale Moterra Neo LT 1Cannondale Moterra Neo LT 2
RahmenCarbon-Rahmen mit Aluminium-Hinterbau / 165 mm FederwegCarbon-Rahmen mit Aluminium-Hinterbau / 165 mm Federweg
GabelRockShox Zeb Select + / 170 mmRockShox Zeb Select / 170 mm
DämpferRockShox Deluxe Select+, Coil / 165 mmRockShox Deluxe Select+, Coil / 165 mm
SchalthebelShimano XT, 12-speedShimano SLX, 12-speed
SchaltwerkShimano XTShimano XT
KassetteShimano XT, 10-51, 12-speedShimano SLX, 10-51, 12-speed
KurbelFSA Bosch E-Bike 160 mm, 34TFSA Bosch E-Bike 160 mm, 34T
BremseSRAM Code RSC, 220/200 mmMagura MT5 4-piston, 220/203 mm
VorderreifenMaxxis Assegai, 29 x 2.6"Maxxis Assegai, 29 x 2.6"
HinterreifenMaxxis DHR II, 27.5 x 2.6"Maxxis DHR II, 27.5 x 2.6"
FelgenWTB KOM Trail i30 TCSWTB ST i30 TCS
Naben(F) Formula 15x110mm thru-axle / (R)
DT Swiss, 12x148mm thru-axle
(F) Formula 15x110mm thru-axle / (R) Shimano MT410, 12x148mm thru-axle
SattelFabric Magic Elite SaddleFabric Scoop Shallow Sport
SattelstützeCannondale DownLowCannondale DownLow
LenkerHollowGram SAVECannondale 3 Riser
VorbauCannondale 2Cannondale 2
MotorBosch Smart SystemBosch Smart System
DisplayBosch Kiox 300Bosch Kiox 300
Akkukapazität750 Wh750 Wh
Max. Drehmoment85 Nm85 Nm
GewichtN/AN/A
Preis (UVP)8.999 €7.499 €

# Das Cockpit wirkt dank ordentlicher Zugverlegung und Schrumpfschläuchen trotz vieler Kabel recht aufgeräumt
# Die RockShox Zeb Select bietet 170 mm Federweg ...
# ... und harmoniert sehr gut mit dem RockShox Deluxe Select+-Stahlfederdämpfer der die 165 mm am Heck verwaltet
# Geschaltet wird mit einem Shimano SLX/XT Mix - der in der Praxis mit solider Funktion überzeugte
# Auch die Laufräder basierend auf WTB ST i30 TCS-Felgen leisteten sich im Test keine Schwächen
# Der Minion DHR II war an unserem Testbike mit einem Pannenschutz ausgestattet - das ist auch definitiv zu empfehlen, wenn man es mit dem Moterra stehen lassen will
# Ansonsten gibt es an der bewährten Reifenwahl nichts zu meckern - die Maxxis Gummis überzeugen mit ordentlich Grip
# Die Cannondale DownLow-Sattelstütze bietet 170 mm Verstellweg - im Test überzeugte sie mit unauffälliger und zuverlässiger Funktion
# Die SRAM Code R-Bremsanlage bietet in Kombination mit den großen 220/200-mm-Scheiben ordentlich Bremspower ...
# ... die aufgrund des hohen Gewichts des E-Enduros auch definitiv notwendig ist

Motor & Akku

Das Bosch Performance CX Smart System bietet ordentlich Power selbst für steilste Anstiege. In Verbindung mit dem 750 Wh starken Akku ergibt sich zudem eine große Reichweite, sodass sich auch sehr ausgedehnte Touren genießen lassen. Selbst bei sehr langen Anstiegen unter Volllast zeigt der Motor keine Leistungseinbußen.

Das große Kiox-Display bietet einen Überblick über eine Vielzahl an Informationen und einen sehr großen Funktionsumfang bis hin zu Navigationsmöglichkeiten. Einen schnellen Überblick über die wichtigsten Informationen – nämlich die gewählte Unterstützungsstufe und den Akku-Ladestand – bietet zusätzlich auch die LED-Remote. Diese ist aufgrund der Vielzahl der Knöpfe und der Positionierung jedoch nicht so intuitiv zu bedienen wie andere Steuerungen.

# Das Bosch Performance CX Smart System ist bekannt und bewährt - es überzeugt mit ordentlich Power, zahlreichen Funktionen und Zuverlässigkeit

Bosch Smart System:

Beim Bosch Smart System ändert sich am Motor, bis auf die Dimensionen der Kabelanschlüsse im Vergleich zum Performance CX-Motor, nichts. Neu beim Bosch Smart System: 750-Wh-Akku, Kiox 300-Display, LED-Kontrolleinheit, Mini- und LED-Remote. Hier findest du 11 Neuheiten von Bosch für die Saison 2023.

Der aktuelle Bosch Performance CX-Motor ist leicht, kompakt und haltbar! Der neu konstruierte Mittelmotor hat ein max. Drehmoment von 85 Nm und drückt mit seinem modernen Magnesiumgehäuse das Gewicht unter die Marke von drei Kilogramm – genau sind es 2,9 kg. Damit wiegt der neue CX rund 25 % weniger als sein Vorgänger. Mit seinem verringerten Einbauvolumen von minus 48 % ist er zudem nur noch knapp halb so groß wie das eiförmige Vorgänger-Modell. Wie klar zu erkennen ist, verzichtet der neue Motor auch auf das kleine Kettenblatt und erlaubt gängige Zähnezahlen. Wichtig für eine stimmigere Integration und bessere Kinematiken am E-Mountainbike ist die Platzierung der Antriebswelle. Diese rückt nämlich bei der neuen Konstruktion weit nach außen und erlaubt – wenn man dies möchte – kürzere Kettenstreben und damit agilere Geometrien.

Leistungsdaten des neuen Bosch-Motors (Smart System)

  • Max. Support 340 %
  • Max. Drehmoment 85 Nm
  • Gewicht 2,9 kg

Sowohl außen wie im Inneren hat sich beim Bosch Performance CX eine Menge getan. Der kraftvolle Motor verfügt jetzt über ein leichtes Magnesiumgehäuse und wurde sehr kompakt gestaltet – er ist nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. Die Modulation der Unterstützungsmodi ist dem Software-Entwicklungs- und Ingenieursteam von Bosch extrem gut gelungen. Der Motor klebt am Pedal und folgt sehr sensibel jedem Quäntchen Druck, das wir ins Pedal geben. Sehr interessant finden wir dieses „Gummiseil-Feeling“, bei dem man im Turbo langsam pedalierend mit schleifenden Bremsen auf ein Hindernis zufahren kann und beim Kontakt einfach die Bremsen öffnet. Jetzt schnellt das E-MTB nach vorne, quasi so, als würde es von einem Gummiband angezogen werden. Dies hilft in technischen Passagen ungemein und macht enorm viel Spaß.

Besonders positiv fällt der Übergang von Motor- zur Muskelunterstützung auf. Dank der neuen Konstruktion im Inneren „segelt“ der Motor förmlich aus der Unterstützung hinaus und lässt sich absolut frei mit Muskelkraft auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen. Schnelle Sprints – früher ein wahrer Graus mit dem Bosch-Motor – gelingen heute mit einem vollkommen natürlichen Fahrgefühl.

Wenn es um die Charakteristik eines E-Bike-Motors geht, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Der einen ist die maximale Power wichtig, während der andere auf ein möglichst widerstandsfreies Fahren über 25 km/h Wert legt. Beides ist mit dem Bosch Performance CX möglich. Die 85 Nm max. Drehmoment fühlen sich immer nach Genug an und wie eben erwähnt, macht dieser Motor auch jenseits der 25 km/h extrem viel Spaß.

Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung aus? Ist er lautlos? Nein, sicher nicht. Unter realen Bedingungen auf dem Trail pfeift der neue Bosch Performance CX hochfrequent und deutlich hörbar. Unter Last kann er auch etwas lauter werden. Subjektiv betrachtet, reiht er sich zwischen Shimano und Brose ein.

Hier findest du alle weitere Details zum Bosch Performance CX.

Noch Unklarheiten über diesen Motor? In diesem Artikel beantworten wir die 10 häufigsten Fragen zum Bosch Performance CX Gen4.

Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 – Reichweite

48,0 km

1.670 hm

2 h 49 min

Tour bei Komoot anschauen

Hier gibt es die genauen Details der Testrunde: Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 Reichweite mit 750-Wh-Akku bei maximaler Unterstützung

Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 48 km / 1.670 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keiner Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.

Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Übersicht: E-Bike Reichweite

Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 – Test auf dem Trail

Uphill

Das Bosch Performance CX Smart System bietet viel Power und nimmt selbst steilsten Anstiegen den Schrecken.

Im Uphill profitiert man auf dem Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 von einer angenehm zentralen Sitzposition. Das Bosch Performance CX Smart System bietet viel Power und nimmt selbst steilsten Anstiegen den Schrecken. Dazu lässt sich die Unterstützung dank der verschiedenen Modi plus Anpassungsmöglichkeiten per App perfekt auf die individuellen Bedürfnisse anpassen.

Dank der moderat langen Kettenstreben steigt das Vorderrad erst spät, sodass man sich in anspruchsvollen Passagen auf die Linienwahl konzentrieren kann. Da das Tretlager nicht zu tief liegt, muss man sich auch um Pedalaufsetzer keine zu großen Sorgen machen, wodurch sich das Moterra auch in technischen Uphill-Passagen als treuer Begleiter präsentiert. Lediglich sehr enge Spitzkehren, die sich nicht mehr in einem Zug fahren lassen und ein Versetzen der Räder erfordern, können durch das hohe Gewicht zum Kraftakt werden.

# Dank angenehmer Sitzposition und ordentlich Motorpower klettert es sich sehr angenehm auf dem Cannondale Moterra Neo Carbon LT

Downhill

Auch große Drops und Sprünge machen mit dem Moterra richtig Freude.

Auf harten Strecken mit verblockten Wurzel- und Steinfeldern läuft das Cannondale Moterra Neo Carbon LT zur Höchstform auf. Das Fahrwerk mit Stahlfederdämpfer arbeitet feinfühlig und bietet trotzdem ausreichend Reserven, um selbst große Schläge mühelos wegzustecken. Auch große Drops und Sprünge machen mit dem Moterra richtig Freude.

Unterstützt durch das hohe Eigengewicht von 26,3 kg liegt das Bike sehr satt und fühlt sich sehr laufruhig an. Das Gewicht spürt man übrigens auch beim harten Anbremsen deutlich. Gut, dass Cannondale dem E-Bike eine starke SRAM Code R-Bremsanlage mit großen 220/200-mm-Scheiben spendiert hat.

Die ausbalancierte Geo sorgt für eine zentrale Position auf dem Rad und für ein sehr natürliches Handling. So lässt sich das Cannondale flink durch Kurven bewegen. Nur bei sehr schnellen Richtungswechseln will das E-Bike kraftvollen Input, um auf Kurs zu bleiben.

# In Wurzel- und Steinfeldern läuft das Moterra zur Höchstform auf - das Bike liegt satt, punktet mit ordentlich Laufruhe und das Fahrwerk arbeitet sehr feinfühlig
# Bei schnellen Anliegerkurven und großen Sprüngen ...
# ... profitiert man von der gut ausbalancierten Geometrie
# Auch große Drops steckt das E-Enduro locker weg

Trail

Es macht richtig Spaß, mit Power aus jeder Kurve zu beschleunigen.

Auf flacheren Trails kann das E-Enduro mit der kraftvollen Beschleunigung des Bosch Motors punkten. Es macht richtig Spaß, mit Power aus jeder Kurve zu beschleunigen. Dabei kann das E-MTB ein weiteres Mal mit der ausbalancierten Geometrie punkten. Wirklich Spaß macht hier auch die große Reichweite, sodass man die meisten Trails gerne auch noch ein zweites (oder drittes) Mal mitnimmt.

Jedoch verlangt das Moterra auch etwas Einsatz von den Fahrenden, vor allem wenn man auf verspielteren Trails schnell und flüssig unterwegs sein will. Auch wer gerne mit dynamischen Fahrmanövern oder einer kleinen Style-Einlage in der Luft glänzen möchte, sollte die nötige Power mitbringen.

# Schnelle Richtungswechsel verlangen aufgrund des hohen Gewichts etwas Krafteinsatz
# Auch für verspielte Fahrmanöver ...
# ... sollte man etwas Power mitbringen

Das ist uns aufgefallen

# Die stabilen und hochwertigen Mudfender an Front und Heck ...
# ... sorgen bei jeder Matschausfahrt für Freude
# Der große 750-Wh-Akku ist gut und klapperfrei in den Rahmen integriert ...
# ... aber bei Bedarf trotzdem schnell und einfach zu entnehmen
# Die Abdeckung der Ladebuchse ist stabil, einfach zu bedienen ...
# ... und hält Wasser und Dreck zufällig von der Ladebuchse fern
# Durchdachte Rahmendetails wie die massive Alu-Skidplate, die Möglichkeit einen Trinkflaschenhalter im Rahmen unterzubringen ...
# ... und auch Kleinigkeiten wie der Kettenstrebenschutz und die sauber verlegten Züge runden das Gesamtkonzept ab
# Das Bosch Smart System bietet mit Kiox-Display und LED-Remote sehr viele Funktionen ...
# ... allerdings muss man sich an die nicht ganz intuitive Bedienung erst gewöhnen

Fazit: Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2

Das Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 ist ein E-Enduro, das mit ausgewogener Geometrie und starkem Fahrwerk in der Abfahrt richtig punkten kann. Doch dank der angenehmen Sitzposition und dem kraftvollen Bosch Smart System überzeugt es auch im Uphill. Ein enormer Pluspunkt ist die große Reichweite, die man sich jedoch mit dem hohen Gewicht des 750-Wh-Akkus erkauft. Das E-Bike überzeugt Cannondale-typisch mit einer durchdachten Ausstattung, vielen cleveren Details und hochwertiger Verarbeitung. Einzig mit dem hohen Gewicht muss man sich anfreunden.

Pro / Contra

Pro

  • starkes Fahrwerk
  • ausbalancierte Geometrie
  • große Reichweite

Contra

  • hohes Gewicht

Was haltet ihr vom Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2?

# Wer es gerne krachen lässt und gleichzeitig nicht genug Reichweite haben kann, um das Maximum an Abfahrten aus dem Tag herauszukitzeln - für die oder den könnte das Cannondale Moterra Neo Carbon LT genau das Richtige sein.

Testablauf

Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.

Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab

Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.

Hier haben wir das Cannondale Moterra Neo Carbon LT 2 getestet

  • Freiburg, Deutschland: Borderline, Canadian Trail und Badish Moon Rising gehörten neben natürlichen Trails im Schwarzwald zu den regelmäßigen Ausflugszielen.

Tester-Profil: Sebastian Beilmann
Körpergröße 174 cm
Schrittlänge 83 cm
Oberkörperlänge 56 cm
Armlänge 63 cm
Gewicht 70 kg
Sebastian fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Enduros und Trailbikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz. Für die schnelle Runde auf den Hometrails greift er natürlich gerne auch zum eBike.

Sebastian loves riding bicycles from all categories, from mountain bikes to road bikes. But most of all he likes riding his enduro or trail bike – with pleasure also under pressure of time during races. For a quick spin on the hometrails he of course also loves riding an eBike.

Fahrstil / Riding style
verspielt / playful
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
Trail, Enduro, Park / Trail, Enduro, Park
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
recht straff mit Progression / pretty firm with progression
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau / slack headangle, short chainstays, long toptube with short stem

Text: Sebastian Beilmann / Fotos: Lukas Thaller / Jana Beilmann / Sebastian Beilmann

Testinfos kompakt

Steckbrief

Einsatzbereich

All-Mountain
★★★★☆☆☆☆☆☆ (4/10)
Trail
★★★★★☆☆☆☆☆ (5/10)
Enduro
★★★★★★★★★☆ (9/10)
Downhill
★★★★★★★★★☆ (9/10)

Motor + Akku

Hersteller
Bosch
Akkukapazität

Reichweite

Die mobile Version verlassen