ZIV-Vorstandsmitglied Claus Fleischer im Interview : Darum geht’s beim E-Bike-Leistungslimit

ZIV-Vorstandsmitglied Claus Fleischer im Interview : Darum geht’s beim E-Bike-Leistungslimit

Claus Fleischer ist CEO von Bosch eBike Systems – und als einer von sieben Vorständen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) auch einer der zentralen Köpfe hinter der aktuellen Diskussion um die angestrebte Leistungsbegrenzung bei E-Bikes. Im Interview mit eMTB-News.de spricht er offen über Lobbyarbeit, drohende Überregulierung, die 750-Watt-Grenze – und warum es aus Sicht der Verbände nicht darum geht, etwas zu verbieten, sondern die Freiheit des E-Mountainbikes zu schützen.

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ZIV-Vorstandsmitglied Claus Fleischer im Interview : Darum geht’s beim E-Bike-Leistungslimit

Was denkst du zur Leistungsbegrenzung? Ist 750 Watt eine sinnvolle Grenze oder unnötige Selbstbeschränkung?
 

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Re: ZIV-Vorstandsmitglied Claus Fleischer im Interview : Darum geht’s beim E-Bike-Leistungslimit
Die ganze Entwicklung der Regularien scheint eher ein Flickenteppich zu sein. Vor 20 Jahren hätte sich kaum jemand vorgestellt, dass die E-Bikes die Bios vom Markt so stark verdrängen. Anfangs als aktive Unterstützung der Biker mit Bewegungseinschränkungen beworben, haben die Geräte ein "must have" - Status erreicht.
Vielleicht wäre die Idee mit dem "Kuchen in den Eimer" angesichts heutiger Entwicklung gar nicht so verkehrt?🤔
Klingt bestimmt einfacher als es ist, aber eine Neuaufstellung der Regeln wäre besser, als ständiges Nachverhandeln.
 
Es war mal gesellschaftlicher Konsens, dass Regulierungen wichtig sind. Verkehrsregel, Zulassungsbedingungen, Lärmvorschriften usw.
Unsere Freiheit besteht nun mal nicht darin, dass jeder machen kann was er will, sondern dass auf alle Interessen so gut wie möglich Rücksicht genommen wird. Diese Gedanken wurden schon vor 300 Jahren formuliert und haben uns beispiellosen Wohlstand für eine breite Gesellschaftsschicht beschert.
Wenn man das bis ins Kleine herunterbricht, kommt man nun mal dazu, dass es nicht schlau ist, mit Autos durch den Wald zu fahren, Motorräder ohne Schalldämpfer durch Ortschaften zu lassen. Wanderer hingegen dürfen den Wald betreten, weil ihr Impact dort sehr gering ist.
Wollt ihr das Alles aufgeben, und euer eigenes Vergnügen höher werten als das Gemeinwohl?
Die Regulierungen werden von Institutionen erlassen, die immerhin parlamentarisch kontrolliert sind und daher zumindest demokratisch legitimiert sind. (Und glaubt nicht, dass Diktaturen weniger regulieren - eher mehr, vielleicht anderswo).
Ich hoffe, dass wir weiterhin Argumente austauschen.
 
Regulierung Ja, Überregulierung nicht. Elektromobilität ist (lokal) emissionsfrei, da gibt's keine Abgase in der Natur und keinen Lärm der irgendwen stören könnte. Und mit den geringen Leistungen die mit 250 W Nennleistung möglich sind, und die auch nur beim pedalieren (kein Hand-/Daumengas), wird damit auch nicht der Boden umgefplügt, so wie es mit elektrischen Motocross Maschinen grundsätzlich möglich ist. Heck leichtmachem und gleichzeitig kräftig treten schließt sich schließlich gegenseitig aus. Zumal mein alter 70Nm500W e8000 eher noch gelegentlich unkontrolliert durchgedreht ist, als mein modernerer Dyname mit 108Nm700W, einfach weil die Motorsteuerungen besser werden.
Gibt's überhaupt irgendwelche Studien, die aufzeigen, dass mit Pedelecs mehr "Impact" als mit BioRadl entsteht? Da Pedelecs eher seltener im unrunden Wiegetritt gefahren werden, müsste sogar das Gegenteil der Fall sein.
 
Ach komm, als ob Bosch nicht ein gemeinnütziger fairer moralisch unfehlbarer Hersteller ist, siehe Schummelsoftware VW.

Aber genau das ist doch das perfekte Beispiel.
Man hat doch dort auch nichts getan was gegen ein Gesetz verstößt.
Ähnlich wie heute mit Klappenauspuff usw.
Man hat halt nur Lücken und unklare Definitionen ausgenutzt und drum herum programmiert.
Ähnlich ist es doch auch hier bei E-Bike.


Und die USA kann ich eh nicht zum Vergleich ranziehen, da es dort vollkommen anders geregelt ist.
Dort gibt es ja auch öffentliches Land, for recreational use, wo ich eben mit (Motor)Fahrzeugen ohne Zulassung rum fahren darf. Und mit Zulassung, auf jeder stinkigen Fireroad oder für 4x4 zugelassenen Wege.
Davon gibt es dort ja genügend.
Nur weil ein besonderes Gebiet, dort andere Regeln hat, ist das halt nicht repräsentativ.
Zumal es in Moab ja auch riesige Gebiete wieder gibt, wo man mit allem fahren darf was nur irgendwie rollt.

Warum wollte denn den 120Nm TQ niemand haben und jetzt sind plötzlich 105Nm ? DJI plötzlich die Erleuchtung ?
Ich glaube auch, dass ein Lobbyverband viel näher an der Politik ist und mitbekommt, was da besprochen wird.
Gerade auch die deutschen Hersteller.
Und wenn die sagen, wir sollten da eine "gerichtsfeste" Auslegung bekommen und nicht nächste Woche mit 150 Nm und 1500W werben, dann sollte man evtl. etwas darauf hören.
Ich mag runde Summen, darum würde ich für 100Nm und 1000W plädieren.
Wobei die Frage ist, ob ich nicht 90Nm, 850W und dafür einen 30% kleineren Motor bevorzugen würde.........
 
Die ersten 17 Minuten..
60 - 70 % deren ebike Verkäufe haben den Avinox.
Gespannt wie sich die Anteile entwickeln, wenns den in mehr als nur in zwei Amflow Modellen gibt.
 
Damit ich nicht falsch verstanden werde.

Ich glaube auch nicht, dass es nur an der Leistung liegt. Wenn ich mir aktuell ein neues eMTB kaufen wollen würde, wäre das Avinox System attraktiver wegen dem schicken Display, dagegen sehen die meisten (oder alle?) anderen altbacken aus. Bosch lädt nur noch mit 160 W, 6A gibt's für smart nicht. DJI bis 480 W mit einem normal großen Ladegerät. Specialized seinem 700 W Umspannwerk will ich sicher nicht rumschleppen. Die App scheint ganz vorne mitzuspielen. Und in Sachen Konnektivität versagt Bosch auch. Mehr Leistung als mein aktueller Dyname hat brauche ich nicht wirklich. Hätte aber auch nichts dagegen wenn trotz leichter kurz mehr im Peak schaft.

Wenn man nun hört, dass das Avinox System und das Amflow praktisch tadellos funktioniern und halten. Zieht das mit keinen Erfahrungswerten langsam auch nicht mehr.



Bosch steht es doch frei endlich mal bei Konnektivität die Benchmark zu setzten. Einen gleichwertigen Schnelllader zu bringen, oder limitiert das neue Ladeinterface. Gegen einen schlanken 800+ Akku hätte ich auch nix.



Was kommt hingegen? Neue Unterstützungsstufen in den das Bike ohne treten länger schieben lassen und wo weniger kräftig getreten werden muss. Weil Fahrradfahren soll ja Fahrradfahren bleiben. Ja, des könnts meiner Uroma am Grab erzählen.
 
Damit ich nicht falsch verstanden werde.

Ich glaube auch nicht, dass es nur an der Leistung liegt. Wenn ich mir aktuell ein neues eMTB kaufen wollen würde, wäre das Avinox System attraktiver wegen dem schicken Display, dagegen sehen die meisten (oder alle?) anderen altbacken aus. Bosch lädt nur noch mit 160 W, 6A gibt's für smart nicht. DJI bis 480 W mit einem normal großen Ladegerät. Specialized seinem 700 W Umspannwerk will ich sicher nicht rumschleppen. Die App scheint ganz vorne mitzuspielen. Und in Sachen Konnektivität versagt Bosch auch. Mehr Leistung als mein aktueller Dyname hat brauche ich nicht wirklich. Hätte aber auch nichts dagegen wenn trotz leichter kurz mehr im Peak schaft.

Wenn man nun hört, dass das Avinox System und das Amflow praktisch tadellos funktioniern und halten. Zieht das mit keinen Erfahrungswerten langsam auch nicht mehr.



Bosch steht es doch frei endlich mal bei Konnektivität die Benchmark zu setzten. Einen gleichwertigen Schnelllader zu bringen, oder limitiert das neue Ladeinterface. Gegen einen schlanken 800+ Akku hätte ich auch nix.



Was kommt hingegen? Neue Unterstützungsstufen in den das Bike ohne treten länger schieben lassen und wo weniger kräftig getreten werden muss. Weil Fahrradfahren soll ja Fahrradfahren bleiben. Ja, des könnts meiner Uroma am Grab erzählen.
Das ist deine Sicht der Dinge. Meine sieht da ganz anders aus:
  • Eigentlich reicht als Display eine Anzeige der Fahrstufe und eine Akkuanzeige in %.
  • Fahrstufen anpassen? Spielerei. Mein Motor hat 4 Fahrstufen plus 12 Gänge plus 2 sehr sensible Beine. Macht in Summe 96 Möglichkeiten in der jeweiligen Situation das passende zu wählen. Das sollte doch Jeder hinbekommen.
  • Konnektivität für was? Sollte als Option angeboten und gut bepreist werden. Die Basicvariante sollte absolut ohne angeboten werden.
  • Schnellladen schadet auf Dauer. 4 A die Regel vielleicht mal, dann aber selbst wählbar, 6 A. Dafür hätte ich gerne eine Abschaltung bei 80%.
  • Haltbarkeit und Wartungsfrei über tausende von km.
  • Max 600 Watt Spitze bei max. 90 nM reichen dicke um überall hoch zu kommen.

Nicht falsch verstehen, ich habe nix gegen "Mehr" Wünsche von anderen Radlern. Was mir vorschwebt ist ein preisgünstiges Basis Modell bzgl. "Elektronik". Mehr kann angeboten werden und dann, gut bepreist, in der Zubehörliste stehen. Wie bei jeden Auto auch.
 
Alles was du da aufzählst und nicht benötigst läuft über die Software und nicht über die Motorhardware, warum sollte ein Hersteller sich den Stress machen und 2 unterschiedliche Motoren bauen?
Langsame Ladegeräte wird's immer geben und die Höchstleistung an Watt und Nm kann der User bei jedem Motor einstellen.
Konnektivität nutzen oder nicht bleibt auch immer dem User überlassen und wenn schon Display dann natürlich eins auf dem Stand der Technik, warum sollte der Hersteller sich da beschneiden, und das Display lässt sich vermutlich auch vom User ausstellen wenn er es nicht benutzt bzw. es zeigt nur das was er will.
Davon abgesehen sind Räder mit "kleineren" Motoren auch nicht günstiger.
 
Alles was du da aufzählst und nicht benötigst läuft über die Software und nicht über die Motorhardware, warum sollte ein Hersteller sich den Stress machen und 2 unterschiedliche Motoren bauen?
Langsame Ladegeräte wird's immer geben und die Höchstleistung an Watt und Nm kann der User bei jedem Motor einstellen.
Konnektivität nutzen oder nicht bleibt auch immer dem User überlassen und wenn schon Display dann natürlich eins auf dem Stand der Technik, warum sollte der Hersteller sich da beschneiden, und das Display lässt sich vermutlich auch vom User ausstellen wenn er es nicht benutzt bzw. es zeigt nur das was er will.
Davon abgesehen sind Räder mit "kleineren" Motoren auch nicht günstiger.
Du hast die eigentliche Aussage meines Geschreibsels nicht ganz verstanden. Sorry, war vielleicht zu kompliziert. Kurzform:

Ich will Basisräder von den elektronischen Komponenten/Möglichkeiten zu geringen Kosten. Alle zusätzlichen Features soll der geneigte Käufer gegen Einwurf von reichlich Münzen dazu kaufen können.

So wie bei den mechanischen Komponenten auch.
 
Du hast die eigentliche Aussage meines Geschreibsels nicht ganz verstanden. Sorry, war vielleicht zu kompliziert. Kurzform:

Ich will Basisräder von den elektronischen Komponenten/Möglichkeiten zu geringen Kosten. Alle zusätzlichen Features soll der geneigte Käufer gegen Einwurf von reichlich Münzen dazu kaufen können.

So wie bei den mechanischen Komponenten auch.
Und wie stellst du dir das vor? Soll DJI zwei Gehäuse machen, eines mit Schlitz für die SIM, eines ohne? Und dann min. zwei PCB Varianten mit unterschiedlicher Bestückung? Und dazu dann SW-Varianten um die unterschiedliche HW korrekt zu identifizieren und anzusprechen, oder wenn der Speicher für die Variabilität in der SW zu klein ist dann min. zwei vollwertige Varianten zu pflegen, beim Update zu handeln, ...? Mechanisch OK, da kann man recht einfach günstigere Varianten machen, ohne das es zu einem Logistikalptraum wird, da die Varianten nur den Herstellern offen stehen (bspw. Automotoren, die unterschiedlichen Leistungsstufen haben andere Legierungen z.B. der Kolben, dadurch lässt sich Geld sparen, im Ersatz sind aber nur die Leistungsfähigsten verfügbar, da Lagerhaltung etc. den Preisvorteil mehr als auffressen würden). Bei SW und Elektronik haben wir alle mehr davon wenn alle paar Cent mehr zahlen, das macht es für alle besser, da dann gespartes Geld für Variantenpflege in Features fließen kann. Ich mag ja auch minimalistisches, wie das Rocky System völlig ohne Konnektivität, aber Varianten sind nur dazu da Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen wo es nicht nötig ist, speziell wenn es SW-only features sind, wie BMW das versucht hat mt dem Abo für die Sitzheizung....
 
Und wie stellst du dir das vor? Soll DJI zwei Gehäuse machen, eines mit Schlitz für die SIM, eines ohne? Und dann min. zwei PCB Varianten mit unterschiedlicher Bestückung? Und dazu dann SW-Varianten um die unterschiedliche HW korrekt zu identifizieren und anzusprechen, oder wenn der Speicher für die Variabilität in der SW zu klein ist dann min. zwei vollwertige Varianten zu pflegen, beim Update zu handeln, ...? ,
Ich muss mir das nicht vorstellen. Das müssten sich die Hersteller. Ich bin nur der Kunde der fordert. Wie umgekehrt auch Einige wollen noch das Lämpchen, die Funktion, .....
wie das Rocky System völlig ohne Konnektivität, aber Varianten sind nur dazu da Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen wo es nicht nötig ist, speziell wenn es SW-only features sind, wie BMW das versucht hat mt dem Abo für die Sitzheizung....
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Ich, der gerne ein "elektrisch" minimalistisches Rad zu einem niedrigeren Kaufpreis kaufen würde, wird über den Tisch gezogen. Weil ich für die Entwicklung und Pflege von x Features mitzahle, obwohl ich die gar nicht will. Die Hersteller sollen denen das Geld aus der Tasche ziehen, die bereitwillig für alles Mögliche, Selbige weit aufmachen.
Aber nicht mir.
 
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