Vaude verlässt X mit sofortiger Wirkung: Werbestopp auf allen sozialen Medien

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Habe ich auch so gemacht ... schon sehr traurig eigentlich, dass das heute in vielen Gegenden fast schon Pflicht ist.
Allerdings mache ich gerade die Erfahrung, dass auch Privatschulen - was das Lehrpersonal angeht - den Bach runter gehen. Kaum ein Akademiker mag sich das noch antun - und die, die es tun, sind oft nicht unbedingt für den Job geeignet - bzw. qualifiziert. Ganz schwieriges Terrain, aktuell. Und auch die Lehrer können nicht alles auffangen, was Eltern und Gesellschaft ganz allgemein versemmeln.
Bin froh, dass ich da jetzt raus bin.
 

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Re: Vaude verlässt X mit sofortiger Wirkung: Werbestopp auf allen sozialen Medien
Du sprichst mir da aus tiefster Seele.
Mein drittes, jüngstes Kind hat vor 8 Jahren Abitur gemacht und die Pflichtschule hinter sich gelassen.
Hat den eigentlichen Niedergang, trotz Privatschule gerade nur mehr im Ansatz erlebt.
 
Und auch die Lehrer können nicht alles auffangen, was Eltern und Gesellschaft ganz allgemein versemmeln.

Das ist mMn auch der Hauptgrund, warum das Konzept überdacht werden muss. Man muss das geringe personal, was noch da ist so einsetzen, dass ein vernünftiges Lernen noch gewährleistet wird.

Interessant hingegen finde ich, dass viele Profs erzählen, dass die Leistungen der Studenten sich nicht so sehr verändern wie die der Schüler. Aber auch da ist eine Scherbewegung zu erkennen (die schlechten werden schlechter und die guten noch besser), aber das wundert ja nicht wirklich. Das ist ja nur der Spiegel der Gesellschaft.

Ich halte insofern nichts von Privatschulen oder besonderen Schulformen, weil ich überhaupt nicht davon überzeugt bin, dass Schulwissen relevant für den weiteren Lebensverlauf ist. Problem ist hier mal wieder ein deutsches Alleinstellungsmerkmal names NC. Verkackt man - warum auch immer - die Schule, sind einem hier in Deutschland die Türen verschlossen. Ich bin selbst NC-Flüchtling und habe in den Niederlanden studiert. Und das relativ erfolgreich.
 
Ich halte insofern nichts von Privatschulen oder besonderen Schulformen, weil ich überhaupt nicht davon überzeugt bin, dass Schulwissen relevant für den weiteren Lebensverlauf ist.
Dann wären Schulen ja generell überflüssig ... darüber lässt sich diskutieren - allerdings gebe ich zu bedenken, dass dort auch eine soziale Komponente stattfindet. Ließe man die Kinder zu Hause lernen, wäre ein noch schlimmerer Missbrauch von social media u. co garantiert, solange Eltern so wenig Zeit (und Lust) haben, sich dieser Dinge selber anzunehmen.
Und natürlich ist einiges Schulwissen durchaus relevant fürs weitere Leben ... leider viel zu wenig ... der Apparat "Schule" ist kaum in der Lage, sich neuen Gegebenheiten anzupassen. Und wenn, dann nicht wirklich gekonnt - wie ich im Zuge der Digitalisierung feststellen muss.
 
Ich halte insofern nichts von Privatschulen oder besonderen Schulformen, weil ich überhaupt nicht davon überzeugt bin, dass Schulwissen relevant für den weiteren Lebensverlauf ist.
Jein.
Rechnen, lesen und schreiben sind ja schon ganz hilfreich.
Etwas Allgemeinbildung schadet sicher auch nicht.
Und kognitive Problemlösungsstrukturen entstehen auch in der Schule, so sie denn nicht zu einem affirmativen Streichelzoo mutiert ist.
Ich wünsche mir viel mehr praktisch nutzbares Wissen, als diesen verkopften Schmarrn, den mein Sohn gerade lernen muss
Da sind wir uns einig.
 
Dann wären Schulen ja generell überflüssig ... darüber lässt sich diskutieren - allerdings gebe ich zu bedenken, dass dort auch eine soziale Komponente stattfindet.

Um Gottes Willen. Schule darf natürlich nicht abgeschafft werden. Ich hoffe, dass ich mich nicht so bescheuert ausgedrückt habe ;). Selbstverständlich ist es der beste Ort um als mensch zu wachsen.

Der Inhalt und die Form müssen nur grundsätzlich verändert werden. Insbesondere in Bezug auf die dämliche Fächertrennung, die Zeiten, die Räumlichkeiten und das Lernverständnis.

Die soziale Komponennte lernst Du aber besser an der Regelschule, als in einer Sonderform, in der Du nur eine gewisse Blase kennenlernst.
 
Naja, aus meiner Schulzeit habe ich in Erinnerung, dass die Themen einfach weit gestreut sind, da ist für jeden was dabei und jeder hat dann von (fast) allen möglichen Themen zumindest schon mal was gehört.
Edit: Das finde ich als Konzept nachvollziehbar und gut.

Warum heutzutage alles auf dem Silbertablett serviert werden muss, verstehe ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist es heutzutage wirklich so viel schwieriger als vor 40 Jahren? (Hab leider keine Kinder.)
 
Ist es heutzutage wirklich so viel schwieriger als vor 40 Jahren?

Das kann man schwer beurteilen. Ich würde sagen, dass die Ansprüche gesunken, aber die Menge an Themen deutlich gestiegen sind.
Zumindest aber in Bezug auf die Umstände ist es schwieriger geworden.

Aber selbst wenn sich da nichts verändert hätte, ist das Nichtstun bzw. das Festhalten an der aktuellen Schulform schwer erträglich, weil wir im Gegensatz zu vor 40 Jahren deutlich besser wissen, wie vernünftiges Lernen funktionieren könnte, es aber dennoch nicht umsetzen.
 
Das ist kein Eindruck sondern Wissenschaft ;)

Wir wissen mehr darüber wie das Gehirn und vor allem Lernen funktioniert. Und surprise surprise 6 Häppchen a 45 Minuten zu unterschiedlichen Themen sind das genaue Gegenteil davon, nur um mal ein Beispiel zu nennen, was verkehrt läuft.

Wir wissen, unter welchen Umständen Lernen funktioniert. Wir wissen, wie Autodidaktik funktioniert, wie man Neugier erzeugt, wie wichtig Interaktion ist, wie wichtig Freiräume sind usw. usw. Die Liste ist endlos. Kannst Du bei Interesse ja einfach mal vertiefen. Da gibts genug zu lesen.

Es gibt ja die schöne Aussage, dass wenn man jetzt die nötigen Fachleute (Lernwissenschaftler, Therapeuten, Pädagogen usw. usw.) damit beauftragen würde, eine Form des Lernens für kinder zu entwickeln, dass diese höchstwahrscheinlich rein gar nichts mit dem zu tun hätte, was wir jetzt als Schule kennen.

Das wird natürlich nicht passieren, aber es gibt sicherlich auch kleine Stellschrauben, die einen großen Einfluss hätten. Beispielsweise Blockunterricht.
 
Wenn wir schon mal beim Thema Bildung sind, gehe ich mal kurz auf das Thema Rechtschreibung ein. Ich habe da vor kurzem erst einem interessanten Diskurs gelauscht.
Hast du dazu eine Quelle bzw Link?
Um es vorwegzunehmen: Ich bin schon ein ziemlicher "Sprachnazi", auch wenn mein Befürworten des Genderns möglicherweise etwas anderes vermuten lässt. Ich finde/fand es auch sehr traurig, dass die Sprache immer weiter vereinfacht wird/werden muss. Es geht mir tierisch auf den Sack, dass man heute das selbe und das gleiche nicht mehr unterscheiden muss, dass kaum mehr jemand den genitiv richtig nutzen kann und so weiter uns sofort.
Das "macht" (ergibt) Sinn ;-).
Noch dazu das englishe bzw denglische und Anglizismen.
Dazu noch das Verkaufs/Marketing Sprech (Kauderwelsch).

In dem Diskurs ging es darum, dass es nicht schlimm ist, dass die Rechtschreibung (möglicherwiese) ausstirbt oder zumindest in den Hintergrund rückt. Anfangs war ich über diese These auch schockiert, aber die Argumente dafür fand ich dann persönlich auch einleuchtender, als die dagegen. Welches Argument mich letztenendes überzeugt hat ist, dass man nicht davon ausgehen darf, dass auch der Inhalt eines Textes schlechter wird, wenn der Verfasser keine Ahnung von Rechtschreibung hat.
Also ich glaube schon, wenn jemand längerfristig in einer abgehackten, verstümmelten oder sehr einfachen Sprache spricht oder schreibt, dass dies eine Auswirkung auf seine Gedanken und letztendlich die Texte hat.
Er kennt ja die anderen Wörter nicht oder nicht mehr. Land der Denker, Dichter und so....

Einführung einer standartisierten Rechtschreibung.
Rechtschreibung wurde eben deswegen eingeführt, um Missverständnissen vorzubeugen, die entstehen können, wenn jeder schreibt, wie er will.
Wir essen Opa.
Wir essen, Opa.

Werte und Einheiten wurden auch eingeführt, um Struktur zu schaffen.
Ohne Struktur herrscht Chaos.
Sehe ich genau so.

Das ist aber das Problem der heutigen Zeit und gewisser Protagonisten.
Es gibt, dank Fortschritt, Evolution, Bildung etc, mehr Liberalismus, Verständnis und eine offene Gesellschaft.
Dabei sind einige, die das ausnützen. Der Staat ist böse, der Staat oder sonstige Institutionen werden nicht oder nur schweren Herzens anerkannt. Wenn diese Institutionen etwas beschließen, was nicht deren Meinung oder Gefühl ist, wird es nicht akzeptiert.

Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Ohne dabei andere miteinzubeziehen. Sie fordern abstruse Sachen, halten sich nicht an bestimmte Ordnungen, soziale Regelungen oder Konventionen. Eine (große) Portion skespis gegenüber Staat und Institutionen ist ja per se nicht schlecht, bzw sogar angebracht. Aber ein gewisser Kreis lehnt gefühlt alles ab.

Wenn es sinnvolle oder einmal beschlossene Regeln gibt, ua die Rechtschreibung, zwei Geschlechter, Klimagesetze etc, werden diese nicht akzeptiert und dagegen, wie bei einem Kreuzzug, mit teilweise Schaum vor dem Mund, Wut, Aggression, bekämpft.
Das man gegen etwas ist, dass man es auf demokratischem Wege bekämpft, dagegen spricht ja auch nichts.
Der Ton und das Auftreten macht die Musik. Wie man sich anderen gegenüber verhält.

Andere als das personifizierte Böse darzustellen, deren Meinung man nicht ist, ist illegitim, nicht in Ordnung und auch nicht zu akzeptieren.
 
Wenn diese Institutionen etwas beschließen, was nicht deren Meinung oder Gefühl ist, wird es nicht akzeptiert.

Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Ohne dabei andere miteinzubeziehen. Sie fordern abstruse Sachen, halten sich nicht an bestimmte Ordnungen, soziale Regelungen oder Konventionen

Tatsächlich habe ich das möglicherweise etwas falsch wiedergegeben. Es war fast niemand in dem Diskurs für die Abschaffung der Rechtschreibung. Es wurde lediglich das Für und Wieder besprochen und vor allem wurde besprochen, ob es relevant ist, sich darüber aufzuregen, dass die Rechtschreibung ausstirbt, oder ob eben gerade das sich darüber aufregen nicht schon ein Akt der von Dir angemerkten Gefühlsduselei gegenüber festen Strukturen ist.

Ich bin mir nicht mehr 100%ig sicher, aber ich meine das wurde bei Lanz besprochen. Auch wenn das als Quelle jetzt nicht absolut tragbar ist, hat mich die Diskussion dennoch mitgenommen.
 
;)

Wir wissen mehr darüber wie das Gehirn und vor allem Lernen funktioniert. Und surprise surprise 6 Häppchen a 45 Minuten zu unterschiedlichen Themen sind das genaue Gegenteil davon, nur um mal ein Beispiel zu nennen, was verkehrt läuft.

Wir wissen, unter welchen Umständen Lernen funktioniert. Wir wissen, wie Autodidaktik funktioniert, wie man Neugier erzeugt, wie wichtig Interaktion ist,
Da bin ich voll dabei ... leider wird fast nichts davon in den Lehrplänen berücksichtigt. Was ich befremdlich finde, denn andere Neuerungen werden an Schulen ja auch umgesetzt. Beispielsweise eine permanente "anti - Extremismus - Schulung", (symbolisiert durch das allgegenwärtige "Schule ohne Rassismus und mit Courage" - Schild über fast jeder Schultüre), die sich genial zielgerichtet ausschließlich an die völig falsche Adresse richtet (habe in meiner gesamten Schullaufbahn exakt zwei! Kinder mit rechtslastigem Verhalten kennen gelernt, dafür unzählige mit sehr unangenehmem islamistischem Gedankengut) und wieder mal zeigt, worum es eigentlich geht.
Sich selber auf die Schulter klopfen ... wenn die erbrachten Leistungen der Schüler dazu schon nicht angetan sind.
Irgendwie ziemlich hoffnungslos gerade ... sorry, wenn ich da sehr negativ klinge, aber genau so habe ich es jahrelang erlebt.

P.S. was Ausdruck und Rechtschreibung angeht: es gibt ja den schönen Spruch "die Grenzen unserer Sprache sind die Grenzen unseres Verstandes". Genau der bewahrheitet sich gerade - leider im negativen Sinne.
Wer nur noch in "Alda, Digga, Smash, Crush, Hurensohn - Terminologie" unterwegs ist, wird kaum zu geistigen Höhenflügen in der Lage sein. Um das zu ändern, müsste wieder mehr gelesen werden ... die plumpe Digitalisierung, die von den Schülern gerne genutzt wird, um sich noch mehr mit TikTok und Brawlstars zu beschäftigen, ist dabei absolut nicht hilfreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tatsächlich habe ich das möglicherweise etwas falsch wiedergegeben. Es war fast niemand in dem Diskurs für die Abschaffung der Rechtschreibung. Es wurde lediglich das Für und Wieder besprochen und vor allem wurde besprochen, ob es relevant ist, sich darüber aufzuregen, dass die Rechtschreibung ausstirbt, oder ob eben gerade das sich darüber aufregen nicht schon ein Akt der von Dir angemerkten Gefühlsduselei gegenüber festen Strukturen ist.
Man kann sich aber darüber einig sein, dass es ein Gesetz gibt (Rechtschreibung, Amtssprache).
Und das zumindest diese, eben von Ämtern, einzuhalten ist (sei es jetzt die deutsche Rechtschreibung statt denglisch/englisch oder das Gendern).

Gefühle und Wünsche sind legitim, haben aber im "ordentlichen Rechtsweg" zu erfolgen und nicht via Gesinnungsunterstützung (-terror ;-)) zu erfolgen. Mit anderen (harschen) Worten: Gesetzesbruch.

Ich fühle mich als Baum, Katze, Salz etc? Also hast du mich als solche zu sehen, zu lesen bzw anzusprechen.
Ich bin ein Pan Binärum. Bitte das zu berücksichtigen! Was, das weißt du nicht? In Ordnung, dann muss ich es bei jeder Gelegenheit erklären, aufsagen, erwähnen. Übrigens, ich bin LSD (Lesbisch Schwul Divers), die oben angesprochene Katze, Baum, Salz etc; nur zur Info*!
Ich mag nicht mehr bzw explizit diese Steuern zahlen.
Ich mag, ich will, ich fühle etc.

Auf was ich hinaus will: Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht, wenn jeder macht, was er will, wenn keinerlei Regeln, Konventionen, soziales Verhalten eingehalten werden und darüber hinaus alle anders denkenden oder fühlenden als böse, schlecht, verachtenswert angesehen werden, dann finde ich das problematisch und einer Gesellschaft nicht dienlich. Und führt zu Konflikten. Und wie man sieht, zur Spaltung der Gesellschaft.


* wenn mich einer explizit danach fragt, antworte ich darauf; oder auch nicht. Aber ich muss dass nicht Gott und der Welt, ungefragt, auf's Auge drücken.
 
Das ganze nennt sich das Tocqueville-Paradoxon und ist seit Langem bekannt und offensichtlich sehr aktuell.

Wikipedia: Als Tocqueville-Paradoxon bezeichnet man in der Soziologie das Phänomen, „dass sich mit dem Abbau sozialer Ungerechtigkeiten gleichzeitig die Sensibilität gegenüber verbleibenden Ungleichheiten erhöht".
Tocqueville (1805-1859).
 
Naja, aus meiner Schulzeit habe ich in Erinnerung, dass die Themen einfach weit gestreut sind, da ist für jeden was dabei
Ich höre bei verschiedensten Themen und Diskussionen immer wieder, dass genau diese Materie in der Schule gelehrt und gelernt werden muss.
ZB die Forderung nach Digitalem Verhalten/Umgang, Digitalem Recht, Konsumentenschutz, Recht allgemein, Grundkenntnisse von XY (beliebiges einsetzen: Künstliche Intelligenz, Sachkunde, Wirtschaft, Finanzen, Steuer, Klima, Psychologie usw).

Es ist schwierig, dass alles unter einen Hut (also in die Schulstunden) unterzubringen und dann noch eine Rangordnung nach Wichtigkeit zu erstellen.
 
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