Kaufberatung invert: Meine Entscheidung zum Trek Rail

COLKURTZ

Mitglied
Hier kommt mal eine Kaufberatung „andersherum“. Vielleicht ist es nützlich für denjenigen, der ähnliches sucht. Außerdem würde ich mich über Kommentierungen und Kritik zu meiner Wahl freuen. Und ein Achtung! Ich texte euch jetzt und hiermit zu, es wird sehr umfangreich….

Natürlich hatte ich mir überlegt, (m)eine Kaufberatung vorab meiner Entscheidung hier im Forum einzustellen und mich beraten zu lassen. Ich konnte mir jedoch vorab hier, wie auch in anderen Foren, viel Wissenswertes über meine Kandidaten anlesen. Meine Recherche ward monatelang, sowie gab es zig Besuche und Probefahrten im lokalen Handel. Somit, Entscheidung gefällt und gekauft bei mir:

Ein Trek Rail 9.7 Gen4 in galactic grey in Größe L.


Vorab mag ich die Frageliste ausgefüllt und kommentiert stellen. Los geht’s:

1: Wie groß ist dein Budget? Wie viel möchtest du ausgeben?
5.000 bis 10.000 EUR im Privatkauf, kein Leasing oder Jobrad.

2: Welche Rahmengröße und Systemgewicht benötigst du?
178cm/84cm/89kg nackig

Bei lang ausfallenden Bikes wie von Mondraker ist es Rahmengröße M, bei anderen Marken meistens Größe L.


3: Soll es ein Fully werden oder reicht auch ein Hardtail?
Fully

4: Was möchtest du mit dem eMTB machen?
Trailrunden im Heimatrevier, viel Single-Trails, dabei technisch verblocktes, bis S2, stellenweise S3, abwärts sehr schnell und gerne verspielt, Ausfahrten von 1 bis 4 Stunden, so etwa 10 bis 50 Kilometer, und das ganze bitte mit viel Power und ohne Reichweitenangst.

Light-MTB bieten das nicht ausreichend (Power) – und das gilt jetzt bitte nur für mich, nicht als allgemein gültig verstehen, denn dann könnte ich weiterhin Bio-Bike fahren. Ich suchte das Erlebnis des wahren Uphillflows.

5: Wie ist deine Fahrtechnik und/oder deine Kenntnisse beim Mountainbiken?

Sehr fortgeschritten, 45 Jahre Fahrrad inkl. BMX, und seit 30 Jahren, seitdem man es halbwegs MTB nennen kann: MTB. Mein Level ist unterhalb DH (habe ich nie betrieben), sondern als guter Anhalt bis zu „alles auf dem Flowtrail Stromberg“. Städtische Gebiete nutze ich gerne für Freeride, und wo es sich dort gerade anbietet, gehe ich spielen, bei Treppen und Absätzen und Co, gerne auch trialmäßiges (alte BMX-Zeit…). Wenig bin auf XC unterwegs, meine Lieblinge sind stets Bikes im Bereich AM (heutzutage: Trailbike bis Enduro).

Komponententechnisch bin ich weit fortgeschritten, Schrauben ist zweiter Teil meines Hobbys. D.h.: Ich mache alles selbst, nur Dämpfer für den großen Service werden eingeschickt, und den Laufradbau habe ich noch nicht angegriffen. Das Rail ist MTB-Bike Nr. 56 in meiner Bike-Historie (sic!) und mein Fuhrpark umfängt so 5 bis 9 Bio-Bikes als Dauerzustand, es gibt bis auf diverse Absolutlieblinge einen ständigen Zulauf und Verkauf von Bikes bei mir. Sowie, letztlich, kein Bike ob Rahmen oder Komplettbike bleibt unangetastet, sondern wird mit Wunschkomponenten bestückt (so auch das neue Rail).

6: Gibt es eine Wunsch-Akku Größe bzw. wie viele Höhenmeter / Stecke willst du schaffen können?
>700, oder mit REX. Siehe 4. 1400hm ohne Rücksicht auf die gewählte Unterstützung.

7: Welche Motoren bist du evtl. schon gefahren und gibt es Bevorzugungen (Bosch, Brose, Yamaha, Shimano, Fazua, Panasonic)?
Bosch, Brose/Specialized, Yamaha/Giant. Weitere Motoren kamen nicht in Frage, weil das dazugehörige Bike von vorneherein schlichtweg unsexy war für mich 😉

….

Nach Recherche, zig Probefahrten und Nachfühlen der Motorcharakteristik, sowie angelesenen Erfahrungsbeiträgen u.a. hier (Dankeschön dafür, hilfreich!) haben sich nach und nach Motoren ausgeschlossen. Bitte – nur meinem Empfinden und Dafürhalten nach:



- Ausschluss Yamaha/Giant (weil: potentiell!! Überhitzung, Abschaltungen, schlechterer Übergang von Unterstützung oberhalb, sowie meistens nur ca. 23 km/h, kein überzeugender Händler vor Ort (vgl. 12.), anscheinende Mängel und Ignoranz im Hersteller-Support)

- Ausschluss Brose/Specialized (weil: Defektanfälligkeit des Motors, auch wenn das aktuell wohl weniger wird, weniger Power als Bosch, dagegen aber schöne Integration und mannigfaltige Software, jedoch: Das Levo ist Specialized typisch einfach nur: vglw. teuer. Rein vom Fahrgefühl ohne das „E“ hinsichtlich Geo+Fahrwerk war das Levo (wie der Bio-Zwilling Stumpy Evo) echt top!

Damit:

Bosch CX sollte es werden, Gen2 aufwärts konnte ich probieren. Smart und Gen4 fand ich als Gesamtsystem in jeder Hinsicht voll überzeugend!

[oder auch: Wieso gibt es kein Levo mit Bosch CX?... das wäre der Königsweg gewesen für mich 😊 )

8: Gibt es eine bevorzugte Reifengröße (27,5", MX/Mix/Mullet, 29", egal)?
29, ggf. Mullet

9: Wie viel Federweg vorne / hinten / egal? (angefügt: Gewicht?)
AM oder EN, ab etwa 140mm hinten (vgl. 4.). Auch ein „overbiked“ an Federweg, als ich in sagen wir mal 90% meiner Fahrten tatsächlich brauche, nehme ich gerne in Kauf.

Hier vielleicht passend auch anzuführen, Erkenntnisse aus den Probefahrten und dem „Anfassen“ der Kandidaten, und weil für meine Entscheidung relevant: Das Gewicht! Fullsize E-MTB in der Klasse AM und EN bedeutet aktuell immer 23 bis 27kg Bikegewicht. In dieser Spanne habe ich als aktiver Fahrer sehr wohl Gewichtsunterschiede bemerkt, bspw. das Mondraker Level als Super-Enduro, ein echter Brocken. Auch das Crafty in Alu war mir noch ein Ticken zu viel des Guten, das Crafty Carbon ging dann, so dass sich mein genereller Fokus auf Kandidaten mit Carbonrahmen lenkte.

11: Der Akku sollte im Winter nicht in der Kälte lagern. Hat das Bike einen warmen Stellplatz oder sollte der Akku (ggf. mit Werkzeugeinsatz) entnommen werden können?
Warme Hobbywerkstatt inklusive Strom als Dauerzustand und Abstellplatz am Einsatzort. Von daher: Ein entnehmbarer Akku war in meinem Fall nicht zwingend.

Jedoch, das kann ich schon nach drei Tagen sagen, ist ein entnehmbarer Akku eine feine Sache. Besser haben als brauchen.

Sowie denke ich weiter an den Fall der Fälle: Es wäre doch doof, im Defektfall das ganze Bike zum Händler zu schleppen oder gar einzuschicken!

12: Bevorzugung von Händler oder I-Net Kauf? Leasing oder Barkauf?
Siehe auch 5., Vorkenntnisse. Ich mache zu 99% alles selbst als Schrauber. Jedoch beim E-Bike kommen Motor/Akku/Software dazu, und da braucht es für mein Wohlbefinden den ortsnahen, lokalen Handel, wo man schnell mal vorbeifahren kann. Ein Einsenden bei einem Defekt war ein Ausschlussgrund. Natürlich bedeutete das im Umkehrschluss eine deutliche Einschränkung an Kandidaten. Beispiele: YT war damit leider raus (auch wegen: Ausschluss, weil Shimano, s.o.) . Canyon wäre noch gegangen, Koblenz ist ne Stunde Fahrt, hinzu kommt noch ein naher Service-Partner in 20km Entfernung. Oder auch: Mondraker, mit generell hohem Preisniveau (Bio-Bike-Bereich: Ich hatte mir in den letzten 12 Monaten schon 3 Stück Mondraker online zugelegt). Da bot mir der symphytische Handel vor Ort leider zu schlechte Preise für die lagernden Räder an. Schade.

Nicht zu vernachlässigen: Die Motivation des örtlichen Händlers entsprechender Marke, bei einem Bike im Defekt- oder Gewährleistungsfall oder Garantiefall zu helfen, wenn das Bike bei ihm gekauft wurde!

Ansonsten: Barkauf, kein Leasing, kein Jobrad oder Konsorten.

13: Welche eMTBs hast du dir schon angeschaut? Bitte jeweils mit kurzem Feedback.
Vorabbemerkung zu 13. . Ich bin versaut! Ich bin im Bio-Bereich nur hochpreisig unterwegs und lege seit langem nicht nur Wert auf objektive Qualität eines Bikes, sondern habe bezüglich Haptik, Design und leider auch Renommee meine Ansprüche. Das ist selbstkritisch. Aber wenn ich z.B. an meine 5 Ex-Yetis denke (der Rahmen ist tauglich, um ihn mir als Kunstwerk im Wohnzimmer an die Wand hinzuhängen…), dann darf und muss es markentechnisch bitte das etwas an „Mehr“ sein. Sehr wohl ist ein mehr an Qualität beim Rahmenfinish, Rahmendesign und -details, Kinematik und Co und named it sehr wohl feststellbar, einhergehend und erfahrbar bei den Bikes, im Unterschied in den Bereichen Budget oder High-End-Bikes. Dafür zahle ich gerne einen Aufpreis, manchmal fällt es exorbitant aus. Aber wie gesagt: Echt, bin versaut diesbezüglich, sorry.



Cube als Marke war als gutes Beispiel deswegen raus für mich. Denn: Ich muss auch noch Monate nach Kauf in den Hobbykeller kommen und mich schlichtweg am Anblick des Bikes erfreuen. Ich schloss das deswegen aus für mich, auch wenn ich mir das One55 sehr wohl und wohlwollend anschaute.



Meine Liste ward (inkl. Kurzer Angabe zu meinem Ausschluss in Klammern, Umrüstungen einkalkuliert):

- Mondraker Crafty Alu (zu schwer)
- Mondraker Crafty Carbon (vglw. zu teuer, unattraktive Rahmenfarben im Modelljahr 2023, ansonsten eigentlich klar meine lfd. Nr. 2)
- Mondraker Level (immer Alu; eigentlich geil, aber viel zu schwer, hätte ich viel umbauen müssen, nur online zu genehmem Kaufpreis zu bekommen)
- YT Decoy (raus wegen altem Shimano, kein lokaler Händer für mich)
- Canyon alle 4 E-MTB (vielleicht doch eines mit dem neuen EP801…hmmm? Okay, die mit Bosch CX wie das Neuron waren lfd. Nr. 3 für mich)
- Trek Rail Carbon
- Specialized Levo Carbon (zu teuer, sowie meine Vorbehalte ggüber dem Motor (s.o.))
- Orbea Wild FS Carbon und Alu. Leider fest verbauter Akku. Mich gar nicht wohlfühlend mit der Geo. Top getestet, aber: Raus.


14: Welche davon bist du schon im geplanten Einsatzbereich/auf dem Händlerparkplatz gefahren? Bitte jeweils mit kurzem Feedback.
Ich denke, mit 13. und den anderen Angaben ist das beantwortet.
 

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Re: Kaufberatung invert: Meine Entscheidung zum Trek Rail
Meine grundsätzliche Bemerkung zum E-MTB Kauf:


Ich schätze den E-MTB Käufer und seine Entscheidungsfindung einfacher ein, als denjenigen, der heutzutage noch ein Bio-MTB im Bereich Trail bis Enduro kauft (Bio Anteil kleiner 10% gemäß Verkaufszahlen aktuell). Reinlaufen in den lokalen Handel, belatschern lassen, maximal nach bestem Preis schauen (so zig-fach miterlebt), und irgendwas kaufen.

Aufgrund Vorbelastung und meiner nerdigen Vorkenntnisse, sowie meiner Ansprüche an ein MTB oder E-MTB, gestaltet(e) sich das Ganze sehr, sehr aufwendig, und mag deswegen schlichtweg nicht repräsentativ sein. Wieder Selbstkritik, die Auswahl und die finale Entscheidungsfindung gestaltete sich deswegen bei mir zäh, langwierig, und auch in einem gewissen Maß arg übertrieben (ich war ein nerviger, nerdiger Käufer vs. der Verkäufer). Was ich eben aufgrund meiner Kauflaune und Wechsellaune (aus dem Bio-Bereich) zu vermeiden versuchte, ist, auf lange Sicht ein Bike im Hobbykeller stehen zu haben, das mich nach den ersten Monaten nicht mehr überzeugt oder anmacht. Das ist schwierig, kann ich gar nicht vorab bewerten, was-wann-wie eintritt für das jeweilige Bike. Aber damit wären wir auch im nicht repräsentativen Bereich, gerade bei E-Bikes meiner Einschätzung nach.


Meine Erfahrung im Fachhandel:

Leider machte ich wiederholt im Fachhandel die Erfahrung, dass die Fachkenntnisse des sog. Fachpersonals vielleicht für den durchschnittlichen E-MTB-Käufer manchmal ausreichend, manchmal auch nur höchst rudimentär vorhanden sind. Leidenschaftlicher Hinweis an alle, die vor einem Kauf stehen:

1. Macht euch selbst kundig! Lest und fragt so viel wie ihr könnt, um euch Vorwissen anzueignen – aber ohne, das als absolute Wahrheit anzunehmen, was sich z.B. im Netz findet (in meinem Bsp.: Hat Giant jetzt wirklich ein Überhitzungsproblem? Abbuchen zu mindestens als: Potentielles Problem Du mindestens haben wirst mit diesem Bike).

2. Sucht oder findet in eurem Familien- oder Bekanntenkreis oder im Netz einen Bike-Nerd, und profitiert von ihm, zieht in Erwägung, was er meint (vs. Händler-Verkaufsgelaber).

3. Theorie und Praxis: Geht raus und fahrt so umfangreich zur Probe, wie es eben der Händler ermöglicht. Im Zweifelsfall gönnt Euch die Kosten, ein E-MTB auszuleihen und auf Herz und Nieren zu testen. Was bringt das bevorzugte Motorsystem zum guten Bikeangebot/-preis, wenn ihr euch nicht wohlfühlt auf dem Bike?



Wie angeklungen vertraue ich nicht auf den Fachhandel und deren Verkäufer. Aus leidenschaftlicher Erfahrung, zu krass, auf was man trifft, welche Kenntnisse vorhanden sind, oder auch: eben nicht! Dafür habe ich, arroganter Weise, mir in den letzten Jahrzehnten zu viel Erfahrung auf dem Bike und in dem, zugegeben, im sehr schmalen Bereich der Technik bei MTB’s angeeignet und angeschraubt. Ich möchte es noch krasser formulieren: Es ist oftmals beleidigend, mit was ich mich im Fachhandel konfrontiert sehe!



Wie gesagt, monatelanges Abklappern von Händlern +/- 50km vom Einsatzort, die meine Vorauswahl an Kandidaten boten. Ein 'Best of fails' als Anekdote, leider die Regel, als die Ausnahme:

- Platte Reifen (wen interessiert’s?)

- nicht festgezogenes Cockpit mit sich beim Bremsen verdrehendem Lenker bei der Fahrt (‚wtf‘ Moment, und es war nur ne Teerstraße, auf der ich unterwegs war)

- oder auch mal keine Reaktion auf meinen Hinweis, das lose Schauben an der hinteren Bremsscheibe auch vorab für eine Indoor-Probefahrt saugefährlich werden können. Gleichgültigkeit als Reaktion….

- Geschweige denn von leeren Akkus vorab der Probefahrt…

- allgemeine Kenntnisse über Marke, Modell, Modelljahr, Ausstattungsdetails nach Modelljahr. Warum weiß ich stets mehr als der Verkäufer?? OMG!

- ich muss dem Fachhandel erklären, welche Einbaustandards das jeweilige Bike hat, weil ich umrüstwillig und -wütig sein könnte, gutes Beispiel: Federgabel. Wer weiß Bescheid? Nein, es ist nicht der Verkäufer!

Viele der E- AM oder EN Bikes Hersteller (abgesehen von der unsinnigen E-Zertifizierung einzelner Komponenten..) specen ihre Bikes nicht mit: Super-oldscool 1/8 Zoll durchgängigem Schaft (das wäre noch halbwegs einfach, für den Aftermarkt-Kauf), oder auch nicht mit dem 99% Prozent verbreitendem 1.5 tapered Maß. Nee, da muss für eine Furz-massiverere Gabelkrone heutzutage rein – dazu von Marke zu Marke noch unterschiedlich bezeichnet! – also ein „1.8 Oversized“ oder auch mal als „1.8 tapered“ bezeichnete Gabel verbaut werden. Massivere Gabelkrone und Durchmesser oberhalb 1.5 unten bedeutet das, übrigens, nachgemessene 46 oder 47mm irgendwas Durchmesser am Gabelschaft unten. Was für ein Mist – grundsätzlich ….für mich! oder für denjenigen, der es vielleicht mal wagt, eine andere Gabel verbauen zu wollen am E-MTB. Schlimm genug, dass hier der/die Hersteller sowas verwenden wollen/müssen.

Nein!!! Richtig schlimm ist, dass ich das dem Fachhändler/-verkäufer vor Ort erklären muss! Null Kenntnisse, null Ahnung! Wenn ich dann anfange, weil ich auf Fragen keine Antwort erhalte, mit Eingabe der Fox-ID oder mit der App Rockshox Trailhead vor Ort zu hantieren, um eben nach Eingabe der Nummer festzustellen, welche Gabel mit welchem Maß überhaupt am Kandidaten verbaut ist, dann blicke ich nur in große Augen ala „magic, what’s this??“, und dann verliere ich echt den Glauben! Und ich glaube dann auch nicht dem restlichen Verkäufergeschwätz. Wie bei der Bank: Es ist kein Bankberater, auf den Du triffst, sondern ein Verkäufer ‚es dort ist‘.

Seht mir bitte meinen nerdigen Anflug nach. Niemals nie ist das eine Tiefe der Kenntniss, die ein Käufer eines E_MTB haben müsste oder sollte. Aber diese, diese elendige Verkäuferseite! Es lässt tief blicken....ich verlasse in 9 von 10 Fällen das Bikegeschäft desillusioniert und bin fremdbeschämt. Also: Auf, auf! zu guter, externer Expertise, das kann ich nur empfehlen!


Kommen wir zu meiner Entscheidung vom Montag vor zwei Tagen, und dem für und wieder meiner Wahl (mit plus und minus gekennzeichnet).


Das Trek Rail 9.7 (Carbon) Gen4 in Gr. L

….kommt mit, gem. Hersteller-Website, low-budget und kreuzschwerer RS Domain, sowie mit Shimano (Deore?) 4 Kolben Bremse oder mit SRAM Code R.

Vorgefunden habe ich bei meinem lokalen Händler das Rail 9.7 Gen4
mit Zeb Select Plus (warum auch immer, top!, fahr‘ ich, kein Umrüstungswille, weil ne Domain wäre unter meinem Anspruch, und eine Zeb Select Plus wäre eigentlich erst ab dem Rail 9.8 für Ü9000 UVP ran gewesen…),

sowie mit ner Code R (top! Weil easy umrüstbar ohne Strippenziehen auf eine im Hobbykeller wartende Code RSC).

Das war echt, neben den attraktiven 25% Rabatt auf ein aktuellstes Modell, deutschlandweit, ein überzeugender Aspekt --- Zeb Sel+ und die Code – Strike!...neben der Erfüllung all meiner anderen Wunschvorstellungen

(aufgreifend und Nein!: Der Händler Chef und sein Verkäufer wussten natürlich nicht, dass dieses Rail normalerweise mit einer Domain kommt).

Die begrenzte Umrüstung auf meine Wunschkomponenten vorab erster Ausfahrt umfing damit „nur“: Anderes Cockpit und eben einen Sattel, den ich auf allen Bikes für meinen Hintern passend fahre. Eine Code RSC Rainbow mit HS2. Den Mix XT/SLX getauscht gegen SRAM X01/GX, weil ich auf allen meinen Bikes Eagle mechanisch fahre und mich damit in- und auswendig kenne (keine Qualitätsfrage, XT und SLX sind gut und auf gleichem Level). Sowie der Tausch des LRS auf Newmen SL A30 mit DT350 vorne und Hope Pro4 Nabe hinten mit Onzas.

Demnach, warum das aktuelle Rail 9.7:

+ Aktueller Bosch CX!

+ Ja, der schiebt wirklich so richtig, wenn gewollt. Mehr als andere.

+ Angenehmer Übergang bei 25 km/h.

- Leider komischer Widerstand oberhalb 25 km/h beim Mittreten. Im Gefälle erscheint es leider ergonomischer (=weniger kraftaufwendig) , durch Rollen Geschwindigkeit aufzunehmen, als mitzutreten gg. einen Widerstand, bei sagen wir mal 30, 32, 35 km/h (?)

+ Smart Gen4 von Bosch, für mich die beste Systemintegration (zusammen mit Specialized), optisch, funktional und im Umfang hoch attraktiv.

+ Als Full-Size noch relativ leicht. Nach Umrüstung deutlich unter 24 ohne Pedale. Davor 24.4 mit Billo-Pedalen in G. L in originaler Ausstattung.

+ Kiox 300 (weil beim 9.7 nicht vorhanden) habe ich gleich mitgenommen und vorab verbaut. Dieses, sowie die Flow App, sind im Funktionsumfang und der Anzeigequalität hervorragend.

+ (vielleicht auch ein: +/-) Wohlfühlgeometrie! Keine Eingewöhnung, fühle mich sofort zu Hause, sitzend, wie stehend. Ehrlich: Das Levo hätte diesen Aspekt noch getoppt, weil man dort noch mehr integriert und tiefer steht. Aber es passt einfach, ohne dieses deutlich „oben auf“ Gefühl bei meinen früheren Bio-Remedy und Slash zu haben.

+ Bandbreite der Geo und des Fahrwerks. Es soll ein Enduro gemäß Trek sein, ich ordne es mehr als Allmountain ein. Von Trail bis Enduro scheint alles drin zu sein. Gute Mixtour aus Laufruhe und Wenigkeit.

+ Allgemein hohes Finish qualitativ, bis hin zum Lack.

+ Herausnehmbarer Akku, dazu easy konstruiert im Handling.

+ Dazu, sehr wesentlich, und das möchte ich als Schrauber hervorheben im Vergleich zu anderen Kandidaten, eine wirklich sehr intelligente und ein tief durchdachtes, konstruktives Produktdesign. Nix Verlegungen der Leitungen durchs Steuerrohr. Wunderbar geführte Leitungen im Unterrohr, super zugänglich nach entnommenes Akku und mittels Mehrfachclipse fixiert, danach einfach und ohne Aufwand am Motor vorbei- und weitergeführt. Schraubers-Paradise!

+ Alle Hinterbaulager leicht zugänglich, grundsätzlich. Einfach zu wechseln im Verschleißfall.

+ Bosch CX und 750er Akku. Trotz ordentlich Unterstützung auch bspw. bei 40km und 800hm Steigung noch mehr als 50% Akku am Ende – mehr als erwartet. Reichweitenangst ade!

+ Lokal. Preis/Rabatt.


Ich freute mich, es hilft vielleicht. Und ich freute mich über euer Feedback. Danke!
 
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