GHOST Path Riot LTD Erfahrungsbericht

Blutplasma

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Hallo Freunde der „leichten“ E-MTB´s

in diesem Bericht möchte ich Euch an meinen Erfahrungen und Erkenntnissen die ich mit meinen nagelneuen
Ghost Path Riot LTD gemacht hab, teilhaben lassen.
Da dieses Modell doch recht neu ist und daher sicher noch nicht viele von Euch eines fahren, hab ich mir gedacht ich mach mir mal die Arbeit und berichte Euch....!

Zu meiner Person:
55 Jahre, 176cm und ca. 88Kg!
Seit ca. 8 Jahren fahre ich intensiver MTB, anfangs 2 Jahre Bio-Carbon (nur im Flachland).
Da ich auf Bergtouren (Uphill) keine Chance hatte, mit meiner Frau (Sportlerin) und Ihren Freunden mitzuhalten, mir Downhill aber richtig Spaß macht, hab ich mir mein erstes E-MTB gebraucht gekauft und bin über den Ätna auf Sizilien gefahren...(2000Hm floatiges Downhill) ...Hammergeil!
Das Problem mit Bio MTB war folgendes:
Ich hatte am Gipfel weiche Knie und war so fertig das die Abfahrt eher ein Risiko als ein Vergnügen war.

Fahrerprofil:
Ich fahre im Jahr ca 3.000 – 4.000km, davon:

80% auf Feld- und Waldwegtouren mit ca. 40-80km/Tour und ca. 200 -500 Hm;
15% sind Bergtouren mit leichten Trails (S0-S2) und Forstwegen ca.30-50km und 1000-1500Hm;
5% im Großstadtverkehr, nur wenn ich muss....
!!Ich fahre nur bei schönem Wetter und nicht unter 5°C!!

Ich komme von einem Specialized Turbo Levo Comp - Modell 2020 und bin von dem Brose Motor, der Blevo App und der hochwertigen Verarbeitung von Specialized doch sehr verwöhnt.


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Re: GHOST Path Riot LTD Erfahrungsbericht
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Novemberkind

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Warum der Wechsel auf Light – E-MTB?

Nun, meine Theorie bei meinem Turbo Levo war: Gewicht spielt doch keine Rolle!
Der Monster Motor und Akku machen das wieder weg!
Daher hab ich alles auf Panzer ausgelegt, mit der Folge das das TurboLevo fahrfertige 25-26 Kg auf die Wage brachte....!

Das war auf Trails mit Baumstämmen, Treppen und Felspassagen zum Tragen und Heben einfach viel zu schwer!
Nach 9000 Km hatte ich noch nie den Akku ausgenutzt und noch nie die Turbostufe gebraucht.

Mein "maximalster" Gesamtverbrauch lag bei 580Wh (1400Hm und 40km), der Durchschnitt bei ca. 5-6Wh/km.
Die Übersetzung passte nicht zu den Biobikern (original 11/42 - geändert auf 11/46), ich musste uphill immer Allen davon fahren und auf schnellen Geraden kam ich nicht hinterher, da der Hobel ohne Unterstützung (<25km/h) viel zu schwer zu Pedalieren war!

Daher war für mich klar es musste ein Leichteres Fully, mit weniger Wums her!
Ich hab mich schnell für den Fazua Ride 60 entschieden. Nicht nur weil der aus meiner Heimatstadt kommt, sondern wegen seiner Geräuschlosigkeit, Kompaktheit und dem geringen Gewicht!

Übrigens FAZUA ist Bayrisch und bedeutet so viel wie „ Fahr doch endlich weiter“, ich muss immer lachen, wenn die Tester auf Ihren YouTube Kanälen, dem Firmennamen einen asiatischen Klang und Aussprache verleihen........??


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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Novemberkind

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Sooo, nun genug gelabert, auf zum PathRiot LTD:

Ich hatte drei Modelle in der Engeren Wahl:

NOX Epium Ultra in Moon Gewicht= 20,5Kg fahrfertig gewogen
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Pivot shuttle SL – Pro Gewicht= 19,6Kg fahrfertig gewogen
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Ghost Path Riot LTD Gewicht= 18,3Kg fahrfertig gewogen
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Die ersten Beiden habe ich Probe-gefahren und war bereits in das Nox verliebt, für mich das derzeit schönste Light E-MTB auf dem Markt, doch es kam anders!

Als ich von 3 Wochen durch Zufall auf ein Verkaufsangebot eines renommierten Ghost Händlers stieß, der das PahtRiot LTD für einen Hammerpreis anbot, hab ich sofort zugeschlagen und bezahlt. Es stellte sich heraus das der Preis ein Versehen war, doch der Händler stand dazu und hat mir 7 Tage später das Bike geliefert. Echt TOP !!

Normal bin ich nicht der Mensch, der solche Käufe Blind im Netz macht, doch in diesem Fall hat es sich als echter Glücksgriff erwiesen. Das Bike passt für mich perfekt!

Erster Eindruck (subjektiv):
ausgepackt, zusammen gebaut und losgefahren!

Optisch eine echte Sahneschitte, - Aber das NOX ist schöner!
Verarbeitung gut, mit Schwächen im Detail (Lack und Dokumentation)
Moderne - Geometrie für mich perfekt und noch angenehmer als das Specialized
Motor wie erwartet, der war mir ja bereits bekannt.
Komponenten Top, XTR, CURA4, FOX Factory, DT-Swiss absolt TOP und viel Carbon!
Gewicht: Fahrfertig mit allen meinen Anbauten 18,3kg. Somit das Leichteste von den Dreien!
Die Maxxis Reifen sind die perfekte Mischung aus Gewicht und Grip!!

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Nach den ersten Erkenntnissen beim Schrauben und Feintuning:

Negativ:

1)
Die Dokumentation ist grausam!
Nur ein Buch mit Sicherheitshinweisen und Anleitungen, wie z.B: ein Gepäckträger auf ein Kinderrad zu montieren ist und Schnellanleitung von Fazua und Fox, das wars. Nun das machen Andere Hersteller leider zu oft auch so.
Doch bei Ghost ist selbst auf der Homepage nichts besseres zu finden, nicht mal eine technische Beschreibung der verbauten Teile, die über den Verkaufsprospekt hinaus geht, ist verfügbar.
Da wurden dem Rad z.b.: 240ml Dichtmilch beigelegt ohne Erklärung. Einfüllen über das Ventil ging nicht, nach dem öffnen des Mantels hab ich festgestellt das ein Durchschlagschutz von PTN montiert war.
Für mich völlig sinnlos und unnötiges Gewicht. Also raus damit und die Milch rein, nun passt es!

2)
Der Lack, von weitem sehr schön und Stilvoll, doch leider sehr Kratzerempfinlich (bereits durch Putzlappen) und unsauber verarbeitet. In den Schrauben-Augen Von Rahmen und Schwinge fehlt der Lack völlig!
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Deshalb habe ich sofort überall Steinschlagfolie montiert, ist nur eine Notlösung und nicht schön geworden (daher die Blasen auf manchen Bildern). Im Winter werde ich da mal zum Profi gehen...

:relievedface:
Die Fazua App,.......ist leider sehr unausgereift!
Nun ich bin verwöhnt von der Blevoapp für das TurboLevo und ja mann kann bei Fazua wenigstens die Fahrstufen Individualisieren, doch leider verliert die App jegliche Aufzeichnung von Tourdaten, nach dem Tourende!
Einen gesamt Kilometeranzeige gibt es auch nicht..obwohl der Antrieb die Daten verfügbar hat?
Wie ich heraus gefunden habe ist es möglich über die PC Software "Fazua Toolbox" die Laufleistung und noch viele andere Date auszulesen. Dazu muss allerdings ein Laptop via USB mit dem Rad verbunden werden, was zu umständlich ist wenn ich nur mal kurz wissen will wie der Akkuzustand, die Laufleistung oder die Grundeinstellungen sind.

4)
Klappergeräusche auf sehr holprigen Strecken,
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nachdem ich die Losen Kabel im Unterrohr mit Klettband fixiert habe war es ruhig.
Warum macht das Ghost nicht gleich bei der Montage???

5)
Die LED Ladeanzeige ist viel zu grell! Ich werde mal versuchen dasss mit Tönungsfolie abzudecken...
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Hab ich erfolgreich gemacht siehe #11
In der Fazu Toolbox wird sogar der aktuelle Stromverbrauch der LEDs angezeigt, leider lässt sich nichts verändern??


Positiv:
1)
Die Moderne Geometrie des Rahmens (Flacherer Lenkwinkel und steileres Sattelrohr) ist super genial. Das Fahrgefühl, die Stabilität und die Laufruhe sind beeindruckend. Ich sitze deutlich integrierter und bequemer im Bike als z.b: beim NOX Epium...

2)
Das Gewicht, ist herausragend und dürfte in dem Segment wenige Konkurenten haben!
Und dabei wurden keine Abstriche bei Technik und Komfort gemacht, die Komponenten sind alle stabil ausgelegt. Durch konsequenten Einsatz von Carbon und sehr leichten Komponenten sind fahrfertige 18 kg problemlos möglich.

:relievedface:
Der Sattel von Fizek aus dem 3D Drucker ist richtig nice, bequem und nur 110g schwer (selber gewogen).
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Nachtrag:
Nach ca. 500 km mit dem Sttel bin ich noch immer sehr zufrieden, was wirklich bedeutend ist, da ich die letzten 3 Jahre mindestens 6 verschiedene Sättel getestet habe und nie wirklich zufrieden war.
Der Fizek Sattel hat auch einige Tage zur Eingewöhnung benötigt, doch das ist bei jedem Sttel so.

4)
Die „neuen“ New Forekaster MaxxTerra sind für mich perfekt, der Grip auf Feld und Waldwegen ist optimal.
Er schließt die Lücke zwischen den schnell rollenden XC Reifen und den abfahrtslastigen Profilen im MAXXIS Portfolio. Ein perfekten Begleiter für lange Ausfahrten in unterschiedlichen Terrains, wem der Rekon nicht genug ist, aber ein Minion zu viel, der nimmt den neuen Forekaster! Und das Gewicht ist auch noch im erträglichen Bereich.

5)
Ladeverhalten und Verbrauch der Fazua Einheit ist sehr gut!
Auf meiner Stammstrecke (Feldwege 45Km 200hm) habe ich ca. 4Wh/km (oder 1% Ladung /km) verbraucht.
Mit der Specialized waren es 5,5Wh/km!
Das mag an dem Gewichtunterschied von 7Kg liegen oder daran das der Fazua besser optimiert ist?
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6)
Die Fazua Motoreinheit ist wirklich fast unhörbar leise.
Das Fahrgefühl ist deutlich natürlicher als beim Brose Motor, und der war schon sehr natürlich im Vergleich mit Bosch &Co.
Der Fazua Antrieb ist auf niedriger Unterstützungsstufe wie ein permanenter Rückenwind, ohne spürbare Schub- oder Verzögerungsefekte! Einzig im Berich um die 25km/h bevor der Motor komplett trennt merkt man kurzzeitig das fehlen das Rückenwindes. Über 25 km/h fühlt sich das Bike wirklich wie ein etwas schwerwes Biobike an und lässt sich auch Richtung 30 km/h pedalieren ohne das Gefühl einen Anhänger hinten drann zu haben.

7)
Mit dem Fazua Ergo Ringschalter am Lenker, komme ich sehr gut klar. Entgegen der, in vielen Tests postulierten Meinungen, dieser Bediebhebel des Antriebs wäre "klapprig, billig und schlecht zu bedienen" empfinde ich die Bedienung und die Haptik als zuverlässig und stimmig!
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8)
Die Formula Cura 4 Bermsen 203/203, sind für mich (selbst bei meinen 88kg) absolut ausreichend und super zu dosieren. Das Niveau ist Shimano XTR ebenbürtig.
Ich hätte mir aber die Bermsen aber in schwarz oder Kashima Farben gewünscht, die verchromte Ausführung ist mir zu aufdringlich bei einem schwarzen Bike....!
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Fazit:
Ich würde keine 11.000,-€ für das Rad bezahlen...., die 7,5K die ich bezahlte ist es aber auf jeden Fall wert!
 

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Danke für deinen ausführlichen Bericht.
Bist du schon engere Singletrails gefahren? Da mache ich mir noch Gedanken wegen dem Hinterbau, zu lang, zu träge?
Vermutlich ist das Rahmengröße M?
 
Stimmt ist ein M Rahmen!


Bisher (auch heute) bin ich nur kurze Trails und Anstiege mit Wurzeln und Geröll gefahren.
Dabei empfinde ich den Hinterbau ausreichend feinfühlig und genieße das zackige Ansprechverhalten.
Bei engeren verblockten Passagen, ist der flache Lenkwinkel spürbar und die Wendigkeit über den Lenker etwas eingeschränkt. Was mich aber nicht wirklich stört.
Würde ich solche Trails schwerpunktmäßig fahren, hätte ich aber auch kein 29" Rad.

"Würde, hätte, könnte", wie der Konjunktiv hier sehr schön zeigt, ist das für mich kein Thema.
Wie bereits in der Einleitung geschildert, habe ich ein Fahrprofil in dem enge und verblockte Trails nur selten vorkommen.
Und da ich nicht nochmal den Fehler mache, mir ein Rad zu konfigurieren welches auf die 2% Extremtouren ausgelegt ist, hab ich mich für die Allrounder -Variante LTD entschieden.

Und es bisher noch nicht bereut!
 
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Das Pivot war mir in der Top Variante zu teuer und die Pro Ausstattung paßt nicht so wirklich zum Preis.
Die Geo hat mir gut gefallen, die Lackquallität und die Farbe nicht wirklich und mit US Lackierungen habe ich bisher nur negative Erfahrungen gemacht. Auch beim Levo.
Desweiteren war es mir auch zu schwer, im vergleich zum Ghost.
Vom Gewicht her, geht es ja aktuell in richtung 16Kg!
Z.B.: Das (Scott Lumen) da gefällt mir aber die Federbein Integration nicht so gut.
 
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Soo....
Wie bereits angekündigt habe ich die lässtigen, viel zu grellen LED der Fazua Akkus, mit mehreren Schichten Scheibentönungs Folie abgeklebt.
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Die LED Blenden nicht mehr und sind seitlich von Anderen Bikern nicht mehr sichtbar.

Leider ist der Effekt auf den Bildern nicht so gut darstellbar.....
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Dass mann da nachhelfen muss.

Wenn sie schon so eine Schrott furchtbar billige Anzeige herstellen, dann könnten sie es wenigstens über Software dimmbar machen.
 
Ah, verstehe!
Ich sehe das genau so, noch dazu wenn in der PC Software "Fazua Toolbox" der Stromverbrauch der LEDs explizit angezeigt wird, nur lässt sich nichts einstellen oder Verändern. Vermutlich ist diese Funktion für Nutzer gesperrt.
 
Bei der Eightpin ( 8pin) ist das von Deiner Schritlänge abhängig!
Du stellst die Höhe der Stütze einmal ein und hast danach den vollen Hub verfügbar.

In meinem Fall sind das 160mm, hätte ich längere Beine wäre es noch mehr......ist aber so viel genug.
 
Danke, bin ungefähr gleich groß, das würde bei mir vermutlich wenig ändern. 180 mm hätte ich schon gerne, würde vermutlich nicht dazu reichen.
 
Hallo,
Kannst du bitte mal nachmessen welche Dämpfereinbaulänge das Rad hat? Man kann nämlich nirgends etwas finden im Internet..
Ich liebäugle auch mit diesem Bike und spiele mit den Gedanken es mal zu testen und gegen mein Bioenduro zu tauschen, habe noch ein aktuelles Scott Spark 910 als Zweitrad für längere Touren und nicht zu anspruchsvollen Trails,
das Path Riot würde sich gut ergänzen denke ich da ich mehr Trails fahren könnte als mit dem normalen Enduro.
Hätte auch die möglichkeit das Einsteigermodel günstig über den Bikeshop zu bekommen wo ich arbeite.
Was sagt ihr?
 
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