Falsche Rahmengröße gekauft

Leonidas

Mitglied
Hallo zusammen,

seit Oktober 2022 habe ich beim Händler "des Vertrauens" mein neues Ebike gekauft, aber eine Sache lässt mich einfach nicht los:

(Focus Jam² 7.9)

Es ist offiziell die Falsche Rahmengröße.
Laut der Rahmengrößenberechnung auf der Focus Webseite brauche ich L, bei komfortabler Position sogar XL.
Eben dieses gekaufte Ebike hat die Größe M, damals hatte ich dies auch angesprochen im Geschäft, der Händler sagte mir, größer dürfte der Rahmen gar nicht sein, denn sonst wäre (im Stehen) das Oberrohr zu hoch.
Bin es dann (ohne direkte Einstellung auf mich) auch Probe gefahren, es wirkte etwas "kompakt", aber ich wollte damals einfach schnellstmöglich an ein Ebike kommen und die Ausstattung war einfach Top.

Als ich das Ebike dann nach dem Kauf exakt auf mich eingestellt hatte, ist mir dann aufgefallen, dass nur mit dem dazugekauften neuen Vorbau von SQLAB und dem Sattel so weit hinten wie möglich, ich eine einigermaßen dauerhaft komfortable Sitzposition möglich war. Ich habe dann gedacht, es wäre evtl. besser, zuerst einmal zu schauen, ob ich mich nicht daran gewöhnen müsste, "denn der Händler wird ja damals schon gewusst haben, was er tut".

In letzter Zeit, und dies ist auch der Grund, warum ich diesen Beitrag schreibe, habe ich immer mehr Zweifel, dass ich das Ebike zurückgeben/verkaufen sollte.
Ich habe immernoch Sitzprobleme, auch nach etlichen Satteleinstellungen, teils werden die Finger taub und die Handgelenke sind etwas stark belastet, trotz SQLAB Griffen. Zudem habe ich keine Möglichkeit, irgendwie bei den Einstellungen noch was rauszuholen an Größe.

Ob es eine Fehlentscheidung war, das Ebike so vorschnell zu kaufen, möchte ich hier gar nicht disktutieren, denn das ist mir eigentlich inzwischen klar.

Ich bräuchte insgesamt einen Rat, wie in dieser Situation am besten zu verfahren ist: Hier sind die Faktoren, mit denen ich aktuell überlege:

- Händler ist guter bekannter von uns und hat 1000€ Rabatt bei 6999€ Gesamtpreis gegeben
- Zurückgeben/Garantie ist schwierig, da das Ebike schon gut benutzt wurde + leichte Kratzer im Rahmen
- Rahmentausch ist aufwendig und nicht ganz billig
- E-Bike hat fast zu gute Ausstattung für meinen Fahrstil und der große Fox-Dämpfer sorgt dafür, dass man nur winzige 450ml Flaschen per Twist-Lock anbringen kann.
- 6000 € sind einfach viel zu viel um zu sagen "Dumm gelaufen, das musst du jetzt aushalten"


Vielleicht hat ja jemand so etwas ähnliches erlebt und kann mir weiterhelfen.


Viele Grüße

Leonidas
 
Die Differenz zwischen M & L/XL ist schon groß. Sprich doch den befreundeten Händler mal drauf an, das ist ja nach deiner Schilderung seine Empfehlung gewesen. Die Rahmengröße nur an der Überstandshöhe fest zu machen ist sehr einseitig (wenn auch lt. Hersteller richtig, Mindestüberstandshöhe empfiehlt z.B. auch Trek mit min. 2 cm.)

Ein Rahmentausch ist in der Regel nicht wirtschaftlich möglich, die Framekits (die ich kenne) sind zu teuer im Vergleich zu einem Komplettrad. Der Umbau dürfte dann auch noch mit 250 Eusen zu Buche schlagen. Leider liegen zur Zeit die Gebrauchtradpreise am Boden, was einen Ver- & Neukauf auch unattraktiv machen dürfte.
Wenn der Händler ein Einsehen hat und dir entgegenkommt, das Rad mit Abschlag zurücknimmt & zum guten Preis ein neues Rausrückt - könnte das attraktiv sein.
 
Wie sind denn Körpergröße und Beinlänge bei Dir?
Es kommt ja durchaus schonmal vor, dass Händler versuchen, das den Kunden anzudrehen, was grad' noch im Laden steht, aber wenn er ein guter Bekannter ist, sollte man das ja eigentlich ausschließen können. 🤔
 
Als ich das Ebike dann nach dem Kauf exakt auf mich eingestellt hatte, ist mir dann aufgefallen, dass nur mit dem dazugekauften neuen Vorbau von SQLAB und dem Sattel so weit hinten wie möglich, ich eine einigermaßen dauerhaft komfortable Sitzposition möglich war. Ich habe dann gedacht, es wäre evtl. besser, zuerst einmal zu schauen, ob ich mich nicht daran gewöhnen müsste, "denn der Händler wird ja damals schon gewusst haben, was er tut".
Da passt was für mich nicht zusammen. Wenn ich Sitzprobleme und einschlafende Hände hatte, lag es immer an einer zu gestreckten Sitzposition bzw. zuviel Sattelüberhöhung. Hier würde ich erstmal ansetzen. Der Sitzwinkel ist ja meist nicht von der Rahmengröße abhängig, also sollte Sattel zu Pedale passen (ggf andere Sattelstütze, anderer Sattel). Dann könnte der Lenker 2-3 cm zu tief sein. Das kann man durch einen Lenker mit Kröpfung bzw. anderen Vorbau ändern. Habe ich bei mir gemacht weil relativ kurze Arme. Zur Not könnte man einen längeren Vorbau nehmen, aber dadurch ändert sich das Fahrverhalten.

Hast du denn ein Bike, bei dem du keine Sitzprobleme hast, und wie sind dort die Abstände und Höhen?
 
Da passt was für mich nicht zusammen. Wenn ich Sitzprobleme und einschlafende Hände hatte, lag es immer an einer zu gestreckten Sitzposition bzw. zuviel Sattelüberhöhung. Hier würde ich erstmal ansetzen. Der Sitzwinkel ist ja meist nicht von der Rahmengröße abhängig, also sollte Sattel zu Pedale passen (ggf andere Sattelstütze, anderer Sattel). Dann könnte der Lenker 2-3 cm zu tief sein. Das kann man durch einen Lenker mit Kröpfung bzw. anderen Vorbau ändern. Habe ich bei mir gemacht weil relativ kurze Arme. Zur Not könnte man einen längeren Vorbau nehmen, aber dadurch ändert sich das Fahrverhalten.

Hast du denn ein Bike, bei dem du keine Sitzprobleme hast, und wie sind dort die Abstände und Höhen?

Habe noch ein Hardtail von Bulls Größe XL, dort sind es nur Sitzprobleme, auch trotz SQLab-Sattel.

Würdest du eher raten, anstatt das Fahrrad zu verkaufen, mit Anbauteilen die Geometrie zu ändern?
 
Hmm...sicher, dass der Verkäufer ein guter Bekannter ist?
Da liegt M ja völlig daneben und das ist dann mit Vorbauten, Lenkstangen und anderen Einstellmöglichkeiten nur sehr bedingt zu korrigieren.

Das war genau das, was ich auch hinterfragt hatte. Ich würde mal beim Händler nachfragen, ob er mir entgegenkommen kann bei dem Thema.
 
Bei der Größe ist M schon optimistisch.
Aber im Prinzip gibt es ja nur 2 Optionen.
1. Man versucht via Vorbau, Lenker usw. das so einzustellen, dass es doch noch für einen paßt.
Wobei ich auch nicht über einen 60er Vorbau hinaus gehen würde.
Übrigens bin ich mit den SQLab Griffen auch nicht wirklich warm geworden. Kann aber auch sein, dass ich von dem Carbon Lenker auf dem Cube verwöhnt war.

2. In den sauren Apfel beißen und das Fahrrad verkaufen und was passenderes holen.
Wenn es noch so Neu ist, Garantie hat und günstig war, sollte man da mit nicht allzu viel Verlust evtl. raus kommen.
Wäre es älter kann man so von 50% UVP ausgehen. Hier mit etwas Glück, von 1/3 vom UVP abziehen und probieren ab zu stoßen.
 
Es ist offiziell die Falsche Rahmengröße.
Laut der Rahmengrößenberechnung auf der Focus Webseite brauche ich L, bei komfortabler Position sogar XL.
Eben dieses gekaufte Ebike hat die Größe M, damals hatte ich dies auch angesprochen im Geschäft, der Händler sagte mir, größer dürfte der Rahmen gar nicht sein, denn sonst wäre (im Stehen) das Oberrohr zu hoch.
Bin es dann (ohne direkte Einstellung auf mich) auch Probe gefahren, es wirkte etwas "kompakt", aber ich wollte damals einfach schnellstmöglich an ein Ebike kommen und die Ausstattung war einfach Top.

Ob der Händler da nach der Methode "verkauft wird was da ist" gehandelt hat oder ob da was dran ist, kann ich nicht beurteilen auf die Ferne.

Aber ich wollt mal meinen Senf zum Thema Anpassung geben. Vielleicht kannst du so besser zu einem Entschluss kommen, ob es bleiben kann oder weg muss.

Zunächst mal: für wen ist ein neues Bike 100% optimal wenn er es aus dem Laden bekommt? War bei mir noch nie so. Kenne auch sonst niemand der keine Anpassungen vorgenommen hat. Gibt natürlich grosse und kleine Änderungen.

Sattel, Griffe - ich würde mal sagen das ist normal und macht jeder.

Lenker, Vorbau - herzlichen Glückwunsch wenns optimal passt, bei mir werden die immer getauscht. Sehe ich auch noch als normal an.

Als ich das Ebike dann nach dem Kauf exakt auf mich eingestellt hatte, ist mir dann aufgefallen, dass nur mit dem dazugekauften neuen Vorbau von SQLAB und dem Sattel so weit hinten wie möglich, ich eine einigermaßen dauerhaft komfortable Sitzposition möglich war. Ich habe dann gedacht, es wäre evtl. besser, zuerst einmal zu schauen, ob ich mich nicht daran gewöhnen müsste, "denn der Händler wird ja damals schon gewusst haben, was er tut".

Zur Sitzposition geh bitte streng nach dem Bike-Fitting. Das hat erstmal nichts mit dem Gesamt-Komfort und schon garnichts mit dem Cockpit zu tun. Du sollst so sitzen, das dein Kniegelenk im Senklot zum Vorderfussbereich steht, der über der Achse der Pedale ist. Und sollst so treten, das dein Bein am tiefsten Punkt des Tretvorgangs ca. im 30 Grad Winkel steht. Das Becken soll nicht rechts/links abkippen beim treten, dann sitzt du zu hoch.

Da wäre es mal interessant wo dann der Sattel steht. An den Streben max. nach hinten - also passt garnicht - oder war das doch vom Cockpit veranlasst und eigentlich falsch eingestellt?

Ich habe immernoch Sitzprobleme, auch nach etlichen Satteleinstellungen, teils werden die Finger taub und die Handgelenke sind etwas stark belastet, trotz SQLAB Griffen.

Taubheit Hand/Finger kommt oft vom HWS/BWS. Gerne runde Haltung Rücken und dann Kopf hochreißen. Kann ein zu kurzes Rad sein, kann aber auch viel anderes sein.

Wenn du ergonomische Griffe verwendest, dann kann das auch etwas dauern bis man da die richtige Position hat und im Verlauf erstmal stören. Für die Einstellerei empfehle ich dir ganz simple Griffe. Da wird sicher was beim Bike dabei gewesen sein, was ein Zylinder von der Form her ist.

Zudem habe ich keine Möglichkeit, irgendwie bei den Einstellungen noch was rauszuholen an Größe.

Mit Spacern, Vorbau und Lenker kann man schon einiges machen.

- Händler ist guter bekannter von uns und hat 1000€ Rabatt bei 6999€ Gesamtpreis gegeben
- Zurückgeben/Garantie ist schwierig, da das Ebike schon gut benutzt wurde + leichte Kratzer im Rahmen

Dilemma, dilemma.. also da möchte ich nicht tauschen, ärgerliche Situation.

Daher empfehle ich dir pragmatisch an die Sache heranzugehen. Stell das Bike erstmal so ein wie es sein muss, s.o. - geht das nicht, ist der Fall klar. Geht das schon, aber es muss dann im Cockpit ein 150mm Vorbau dran - ist der Fall eigentlich auch klar. Ist das alles passend zu machen wenn der Lenker etwas höher kommt und 3-4cm weiter vorne raus - dann bist du noch in einem normalen Bereich der Cockpit-Anpassung.
 
Daher empfehle ich dir pragmatisch an die Sache heranzugehen. Stell das Bike erstmal so ein wie es sein muss, s.o. - geht das nicht, ist der Fall klar. Geht das schon, aber es muss dann im Cockpit ein 150mm Vorbau dran - ist der Fall eigentlich auch klar. Ist das alles passend zu machen wenn der Lenker etwas höher kommt und 3-4cm weiter vorne raus - dann bist du noch in einem normalen Bereich der Cockpit-Anpassung.

Zwischendurch mal danke an alle für die vielen Ratschläge!!!

Es wurde bereits ein 80 mm Vorbau eingebaut und um die theoretisch korrekte Einstellung in Bikefitting zu erreichen muss der Sattel soweit hinten wie möglich sein.

Habe mit dem Händler gestern telefoniert, er hat schon signalisiert, dass ein Tausch im Normalfall kein Problem ist. Da ist einfach einiges zu Vorschnell gelaufen, ich denke jetzt sind wir aber auf dem richtigen weg.
 
Es wurde bereits ein 80 mm Vorbau eingebaut und um die theoretisch korrekte Einstellung in Bikefitting zu erreichen muss der Sattel soweit hinten wie möglich sein.

Klingt dann schon nach ner Nummer zu klein.

Habe mit dem Händler gestern telefoniert, er hat schon signalisiert, dass ein Tausch im Normalfall kein Problem ist. Da ist einfach einiges zu Vorschnell gelaufen, ich denke jetzt sind wir aber auf dem richtigen weg.

Optimal!
 
Ist ja nett, wie sich da viele bemühen, dem Thread-Eröffner zu helfen.
"Aus einer Wildsau wird aber kein Rennpferd" lautet aber eine alte Weisheit!
Daher finde ich es besser, einen "Händler des Vertrauens" zu verlieren, als eine "Wildsau" zu adaptieren.
Schreibe dies, da ein Händler, bei dem ich in den letzten 40 Jahren mehr als 15 Räder gekauft habe - und da waren welche in der Preisklasse von Motorrädern dabei - meine Frau total daneben beraten hat, nie mehr besuchen werde.
Meiner hat übrigens auch einen Ersatz für das falsche Bike - mit 30 km! - angeboten, aber zu einem Preis, als hätte ich eine alte Gurke eingetauscht und bei ihm noch nie etwas gekauft.
Lasst Euch nicht verarschen!!
 
Tausch das Rad!
Eindeutig zu klein. Bin 184cm, und habe dieses Rad im Frühjahr als Urlaubsrad ausgeliehen. Und zwar in XL. War für meine Wald und Wiesen Touren ideal, für Trails wäre sicher L besser gewesen. Aber ein 80mm Vorbau machen die ganze Geometrie zunichte. Vor allem auch zu viel Druck auf dem Vorderrad...
 
Update: war heute beim Händler,

er hatte das gleiche Rad, aber in XL im Laden. Mit einem Tausch war er einverstanden. Wegen der 400km und 8 Monate, die ich es schon gefahren bin, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich 500€ als Ausgleich zahle und er meine Komponenten wie Licht und Griffe auf das neue Rad umbaut.
 
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