Rahmenhöhe - gleicht die Sattelhöhe es nicht aus?

Marl3n3

Aktives Mitglied
Hallo,

ich bin neu im Forum und hoffe, hier eine Antwort auf eine Frage zu erhalten, die mir bisher niemand beantworten konnte.

Ich bin 173 cm groß und habe eine Schrittlänge von 80 cm. Bei einem Fully wäre das eine Rahmengröße von 43-47 cm.

Am Freitag habe ich erstaunliches erlebt: Ein Händler hat mir - weil ich nach dem AM4 gefragt habe, das er aber nicht hat - ein 51 cm E-Stream Evo TR3 gegeben, das würde besser zu mir passen. Er hat behauptet, die Eva-Version habe ein fast zwei Zentimeter kürzeres Oberrohr und eine um 150,00 billigere Federgabel. Beides stimmt aber nicht, wie ich vorhin im Internet erfahren habe: Beide Räder sind – bis auf die Farbe – völlig identisch.

Ich habe ihn gefragt, warum er der Ansicht ist, 51 cm sei richtig, wenn meine Maße nicht zum Rad passen. Das müsse jeder selber ausprobieren war seine diffuse Antwort. Ich bin auch mit dem 46er Eva gefahren und habe keinen Unterschied zum 51er bemerkt.

Mich umtreibt folgendes (vielleicht habe ich dabei einen Denkfehler):

Bei einem 46er Rahmen ist die Oberrohrlänge kürzer als bei einem 51er. Ich bevorzuge, mit möglichst wenig vorgebeugtem Oberkörper zu fahren (Probleme mit Schultergürtel, Handgelenken und unterem Rücken). Der 51er Rahmen würde bedeuten, dass der Sattel tiefer stünde. Wäre demnach der Abstand Sattel zum Lenker beim 46er mit höherem Sattel der gleiche wie beim 51er mit tieferem Sattel?

Ich habe hier im Forum und bei Google nach erhellenden Beiträgen zur Rahmenhöhe gesucht und auch einiges gelesen. Aber mir erschließt sich nicht, welche Auswirkungen die Rahmenhöhe auf Fahrgefühl, Fahrsicherheit und Wohlbefinden auf dem Rad haben.

Ich hoffe Ihr könnt meine Wissenslücke schließen.

Viele Grüße
Marlene
 
I.d.R. wird neben dem Sattelrohr auch das Oberrohr länger und damit der Abstand von Sattelstütze zu Lenker.
Die Hersteller haben Geometriezeichnungen mit den Maßen und den jeweiligen Größen. Einfach mal beim Hersteller schauen.

Letztendlich ist es eine reine Gefühlssache. Ausprobieren. Die 10 Minuten vorm Shop reichen i.d.R. dafür nicht aus.

Du kannst ja nachträglich durch Wechseln des Vorbaus ein paar Zentimeter ausgleichen. Länger, kürzer, steiler etc.
Wichtig ist das du beim größeren Rahmen mit den Zehenspitzen noch auf den Boden kommst.
 
Hier sind die Masse im Detail
https://www.bulls.de/produkt/bulls-e-streamevoam4275-797-50841?sku=797-50841_ZEG
6920


Bei den Größen wächst eben alles mit an.
Also kommt auch der Lenker nach oben.

Wichtiger als die Rahmenhöhe ist Reach und Oberrohr. Du musst im Sitzen und Stehen den Lenker angenehm erreichen, aber darfst nicht mit den Knieen anstoßen (auch nicht bei stehender Kurvenfahrt. )
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Geometriezeichnungen hatte ich mir angeschaut und sie verglichen, aber ich hatte die Höhe das Sattels als mit beeinflussendes Bauteil gesehen.

Ich bekomme die Zehen nicht auf den Boden, weder beim 46er noch beim 51er Rahmen. Bei Ferse auf dem unterem Pedal ist mein Bein gestreckt, es sollte also stimmen.

Naja, 10 Minuten bei diesem Händler auf einem völlig ebenen Rundkurs - das sind nicht gerade günstige Voraussetzungen um ein MTB zu testen. Bei einem anderen gibt es immerhin einen Rundkurs im Rundkurs, eine kleine "Buckelpiste".

Mit einer Aussage scheint der o.g. Händler Recht zu haben: Ausprobieren. Habt Ihr erlebt, dass Euch ein Händler mit dem Rad auf die Straße gelassen hat (nach Abgabe eines Pfands)?
 
Bei den Größen wächst eben alles mit an.
Also kommt auch der Lenker nach oben.

Nein, der Lenker bleibt immer auf der gleichen Höhe weil die Höhe das Laufrad, die Gabeleinbaulänge und die Steuerrohrlänge bestimmt. Höher geht dann nur durch Spacern. Auf einem kleineren Rahmen sitzt man automatisch aufrechter da weniger Reach.

Will man nur normale Touren fahren nimmt man den größeren Rahmen, will man technisches Zeuch fahren den kleineren. Da freut man sich immer wenn das Sitzrohr nicht zu lang ist. Kurzes Sitzrohr, Sattel tiefer versenkbar.

Ich würde in @Marl3n3 Fall den 44er Rahmen nehmen, den Rest kann man anpassen, längerer oder kürzerer Vorbau, Spacer unter den Lenker.
https://www.bulls.de/service/kaufberatung/rahmengroessenberatung.html
 
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Der 51er Rahmen würde bedeuten, dass der Sattel tiefer stünde.
Nein, der Sattel steht zum 44er Rahmen genau um 7 cm höher im abgesenkten Zustand. heisst Du kommst 7cm weniger tief runter auf den Boden.

In der Höhe sitzt Du immer gleich da die Sitzhöhe deine Schrittlänge und Kurbelarmlänge bestimmen. Beim 44er Rahmen ist nur deine versenkbare Sattelstütze länger. Wenn Du im ausgefahrenen Zustand der Sattelstütze nicht mit den Füßen auf den Boden kommst ist das nicht weiter schlimm und völlig normal bei einem Fully.
 
In der für Sie infragekommenden Rahmengrößen nicht.

Man orientiert sich an Reach und Stack nicht an der Steuerrohrlänge bei der Größenauswahl.

Immerwieder Interessant wieviele Vollpfosten an Händlern es gibt die nur schnell Kohle verdienen wollen und den Leuten versuchen das anzudrehen was sie gerade am Lager haben.

Um solche Händler am besten einen großen weiten Bogen machen!
 
1,73m und 51er Rahmen?
Soll das ein Treckingbike werden?

Deine Größe und Schrittlänge past eher zum 44er Rahmen, vielleicht noch eine Nummer größer wenn das Oberrohr bzw Reach bei dem Rad zu kurz ausfallen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du hast deinen Link aber schon gelesen?
Zitat:
1) Oberrohrlänge

Für viele Mountainbiker ist dieses Maß der wichtigste Wert eines Bikes, weil man damit grob die Sitzposition und damit den -komfort einschätzen kann. BIKE misst das Oberrohr in der gedachten Horizontalen von Mitte Oberkante des Steuerrohrs bis zur Mitte des Sitzrohrs und nicht entlang des tatsächlichen Rohrs.
 
Übt bitte Nachsicht mit mir, ich habe manchmal eine "lange Leitung." ;-)

Auf einem kleineren Rahmen sitzt man automatisch aufrechter da weniger Reach.

Das ist physi(kal)isch nachvollziehbar, fahrend für mich aber nicht. Denn ich habe ein Trek Powerfly 5 (29er Reifen) mit einer Rahmenhöhe von 41,9 cm. Aber so richtig wohl fühle ich mich auf dem Rad nicht (auch wegen des ungefederten Hinterbaus). Vor kurzem bin ich mit einem Focus Jam2 C Plus gefahren, Rahmenhöhe 44 cm (Reifen 27,5 cm) und habe das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Denn meine chronischen Schmerzen (nicht durchs Rad fahren hervorgerufen, aber beim Rad fahren am schlimmsten) waren auf dem Focus deutlich erträglicher als auf dem Trek. Bei einer Vergleichsfahrt auf identischer Strecke (teilweise felsig und Schotter) habe ich mich auf dem Focus auch viel sicherer gefühlt (vielleicht auch wegen der kleineren Reifen). Beim Focus fühlt es sich an, als sei ich beim Fahren damit verwachsen. Am liebsten hätte ich es behalten, was dem Besitzer aber sehr missfallen hätte. Dieser Unterschied zum kleineren Trek-Rahmen hat mich irritiert und als dann am Freitag im Geschäft ein 51 cm Rahmen ins Spiel kam war ich total verunsichert.

Nein, der Sattel steht zum 44er Rahmen genau um 7 cm höher im abgesenkten Zustand. heisst Du kommst 7cm weniger tief runter auf den Boden.

Mir geht es bei meiner Irritation nicht um den Abstand zum Boden, sondern den von Sattel und Lenker. Um bei einem 44er Rahmen die richtige Sitzposition zu haben (Pedal unten, Ferse darauf, Bein muss gestreckt sein) muss der Sattel höher eingestellt werden, als bei einem 51 cm Rahmen. Das Herausziehen des Sattelrohres beim 44er führt doch dazu, dass sich der Abstand zwischen Steuerrohr und Sattelstütze vergrößert, der tiefere Sattel beim 51er würden diesen Abstand verringern. Oder habe ich den totalen Denkfehler?

Will man nur normale Touren fahren nimmt man den größeren Rahmen

Was meinst Du mit „normale Touren“?

Sogar ins Gelände. Mit ner über 4k teuren Carbonschleuder.
Man will ja nicht die Katze im Sack kaufen.

Ich habe tatsächlich eine Möglichkeit gefunden, ein Rad zu testen, nämlich hier.
 
1,73m und 51er Rahmen?
Soll das ein Treckingbike werden?

In der Tat schwebt mir - weil ich kein vollgefedertes dezent geländegängiges Treckingbike gefunden habe (hier gibt es keinen Flyer- oder Bergamont-Händler) - so etwas vor (was ich am Freitag aber nicht dem Händler gesagt habe, denn ich wollte hören, was er zu dem hohen Rahmen zu sagen hat): Geringerer Rollwiderstand, um längere Strecken über Asphalt fahren zu können (weil man ansonsten nur mit dem Auto in diese Gegenden käme) und die Möglichkeit, auch mal einen Waldweg oder unwegsames Gelände zu meistern.

Wenn der Oberkörper beim 51er Rahmen weiter vorgebeugt ist - was auf längeren Strecken nicht angenehm ist - warum wären 51 cm trotzdem für einen "Missbrauch" eines MTB als Treckingbike sinnvoll?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ppuuuuhhh. Ich glaube, dass du in Sachen Geometrie noch verdammt viel lernen und (er)fahren solltest.
Um dich komplett zu verwirren, lies das hier bitte mal durch:
https://enduro-mtb.com/warum-geometrietabellen-uns-nicht-weiterbringen/Ist ein sehr interessanter Artikel, der dich entweder komplett verwirrt oder aber ein wenig Licht ins dunkle bringen könnte.
Fakt ist, dass wenn du deine SL (=Schrittlänge) nimmst, ein 51er Rahmen ein Hochrad bedeutet; zumindest im MTB-Bereich.
Ich weiß, man macht es nicht mehr. Aber nur mal zur Demonstration:
Deine SL: 80cm.
80:3x2=53, irgendwas.
Also im Rennradbereich kannst du einen Rahmen fahren, der diese 51cm hat. Im MTB-Bereich geht man 1-2 Rahmennr. kleiner.
Da aktuell die Sitzrohre ja eh kürzer werden (im Verhältnis zum Reach gesehen), und kaum noch jemand auf die Sitzrohrhöhe schaut und nur auf das Verhältniss Reach/Stack/Sitzrohrhöhe, kannst du locker nen 44er Rahmen fahren.
Dein Vergleich mit dem Focus sind Äpfel mit Birnen verglichen.
Aber, nichts passiert ohne Grund: du hast ein Bike gefunden, auf dem du dich wohl gefühlt hast. Diese Geometrie kannst du jetzt nehmen, um auf die Suche nach „deiner Geometrie“ zu gehen.
Je höher das Sitzrohr, desto niedriger wird auch die Front werden.
Ist auch logisch: beide Räder sind gleich hoch. Die Federgabel hat eine bestimmte „Höhe“ (Einbauhöhe) und dein Steuerrohr ist ebenfalls bestimmt lang.
Laufrad, Federgabel und in der Regel auch die Länge des Steuerrohrs bleiben aber über alle Rahmengrößen gleich. Das Sitzrohr aber schon. Die Front kann also gar nicht höher kommen (außer durch Spacer, Vorbausteigung etc.).
Sorry, wenn ich das so direkt sage: dein Händler ist ein 99%-Händler. Sprich, genau so unfähig, wir 99% da draußen.
Vergiss ihn und eigne dein eigenes Wissen an.




Sascha
 
Wie slash sash sagte, bei Räder wie Rennrad, Trecking, Stadtrad paßt die Rahmengröße 51 vielleicht. Sattel kann direkt auf dem Rahmensitzen, man fährt keinen versenkten Sattel bergab.
Laufrad, Federgabel und in der Regel auch die Länge des Steuerrohrs bleiben aber über alle Rahmengrößen gleich. Das Sitzrohr aber schon. Die Front kann also gar nicht höher kommen (außer durch Spacer, Vorbausteigung etc.).
Da muss man allerdings schauen, einige Rahmen haben schon längere Steuerrohre in größeren Größen.
 
Sorry, wenn ich das so direkt sage: dein Händler ist ein 99%-Händler. Sprich, genau so unfähig, wir 99% da draußen.

Vor allen Dingen konnte der Mensch nicht wirklich erfahren, was mir vorschwebt, weil er mir immer wieder ins Wort gefallen ist. Er wollte mir wegen des nicht verfügbaren Bulls AM4 das TR3 "andrehen" (so habe ich es empfunden). Und dieser Händler wird die beiden von mir anvisierten Bulls nicht mehr reinbekommen, wie ich vorhin erfahren habe. Bei der o.g. Leihmöglichkeit gibt es die Räder auch nicht zum Testen. Dann bleibt doch nur, das Bulls im Sack zu kaufen oder das Focus Jam2 mit dem ich sehr gut zurecht gekommen bin. Das mit dem Treckingbike ist eine andere Idee, in erster Linie möchte ich mein Trek ersetzen, mit dem ich nicht glücklich bin.
 
Es gibt's da draussen sooo viele Bikes, kauf nicht eins was dir nachher nicht paßt.
Es scheint das Focus gefällt dir vom Sitzen her?
Such dir mehrere Händler die das haben, fahr es Probe und Kauf wenn es menschlich auch paßt.
 
Es scheint das Focus gefällt dir vom Sitzen her?

Es gefällt mir, weil ich darauf weniger Schmerzen habe als auf dem Trek, weil die Bremsen klasse sind und ich auf Wegen sicher unterwegs war, auf denen ich mit dem Trek mehrmals in brenzlige Situationen gekommen bin. Der Motor ist sehr spurtfreudig, aus dem Stand kann man mit dem Focus problemlos an Steigungen losfahren wo das Trek zu Unsicherheiten geführt hat. Und das Gewicht ist erfreulich: Vier Kilo leichter als das Trek - das merke ich als 57 kg Frau.

Was mir - abgesehen vom präzisen Schalten - nicht gefällt, ist die elektronische Schaltung. Denn laut Aussage des Bekannten kann man nicht mehr schalten, wenn der Akku nicht genug "Saft" hat.

Das Focus Jam2 C Plus des Bekannten ist aus 2018. Wisst Ihr, ob die 2019er Modelle die gleiche Geometrie haben? Beim Pro Plus scheint es so zu sein.
 
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