ZIV-Vorstandsmitglied Claus Fleischer im Interview : Darum geht’s beim E-Bike-Leistungslimit

ZIV-Vorstandsmitglied Claus Fleischer im Interview : Darum geht’s beim E-Bike-Leistungslimit

Claus Fleischer ist CEO von Bosch eBike Systems – und als einer von sieben Vorständen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) auch einer der zentralen Köpfe hinter der aktuellen Diskussion um die angestrebte Leistungsbegrenzung bei E-Bikes. Im Interview mit eMTB-News.de spricht er offen über Lobbyarbeit, drohende Überregulierung, die 750-Watt-Grenze – und warum es aus Sicht der Verbände nicht darum geht, etwas zu verbieten, sondern die Freiheit des E-Mountainbikes zu schützen.

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ZIV-Vorstandsmitglied Claus Fleischer im Interview : Darum geht’s beim E-Bike-Leistungslimit

Was denkst du zur Leistungsbegrenzung? Ist 750 Watt eine sinnvolle Grenze oder unnötige Selbstbeschränkung?
 
Doch mit steigender Motorleistung, Tuningproblemen und neuen Marktteilnehmern gerät diese Balance ins Wanken.
Wie lange gibt's nun den, nach wie vor stärksten, TQ120S?
Wie helfen 750 Wp beim Tuningproblem?
  • Schützt sich die Industrie selbst gegen neue Player?
„Es geht gar nicht um den Wettbewerb der Hersteller und die Kuchenstücke des Marktkuchens neu aufzuteilen. Es geht darum, ob der ganze Kuchen in den Mülleimer fliegt.“
Der ZIV diskutiert über Parameter die in der Öffentlichkeit kein Thema sind, bzw macht sie zum Thema. Wen interessiert mit was genau für einem Pedelec gefahren wird? In der Regel interessiert nicht mal ob Bio oder eBike, geschweige denn ob light Assist oder full.
Warum sollen wir uns bei der Leistung nach den USA richten? Sollen die halt leistungsgedrosselt rumfahren. Wir haben dafür schon die niedrigere und sichere maximale Geschwindigkeit. Mir scheint deren 750 Wp - 20 mph / 32 km/h deutlich (um 63 %) riskanter, als unsere 250 W (Nennleistung, mit beliebigem Peak) - 25 km/h.
Wanderwege leiden doch sehr
Einfach profilierte Reifen und Schuhe verbieten. Die Stollen beißen sich eh nur in empfindliche Böden, schön glatt ist viel Boden schonender.
 
Sind hauptsächlich die Newtonmeter die einen den Berg hochschieben und nicht die Watt, und begrenzt ist wie oben geschrieben ja schon die Geschwindigkeit, um die Regulierungswut zu befriedigen sehe ich da bei 750 Watt allerdings keinerlei Problem.
 
Newtonmeter bringen einen gar nirgends hin. Mehr Newtonmeter lassen nur darauf schließen, dass bei geringer Kadenz schon mehr Leistung zur Verfügung steht. Selbe wie beim Diesel, weil der grundsätzlich viel Drehmoment hat, geht der untenrum schon gut. Also sofern er dreht / kurbelt. Hat der Benziner aber gleich viel Drehmoment, geht er besser, weil durch die höhere Drehzahl (Kadenz) die grundsätzlich möglich ist, mehr Leistung obenraus kommt. Andersherum, nur viel Newtonmeter aber wenig Spitzenleistung ist nicht drehfreudig, ideal für Rentnerdrohnen..
 
Newtonmeter bringen einen gar nirgends hin. Mehr Newtonmeter lassen nur darauf schließen, dass bei geringer Kadenz schon mehr Leistung zur Verfügung steht.

Selbe wie beim Diesel, weil der grundsätzlich viel Drehmoment hat, geht der untenrum schon gut. Also sofern er dreht / kurbelt. Hat der Benziner aber gleich viel Drehmoment, geht er besser, weil durch die höhere Drehzahl (Kadenz) die grundsätzlich möglich ist, mehr Leistung obenraus kommt.

Andersherum, nur viel Newtonmeter aber wenig Spitzenleistung ist nicht drehfreudig, ideal für Rentnerdrohnen..


Genau meine Rede - Berg hochschieben lassen mit kleiner Trittfrequenz, und da reichen 750 Watt locker wenn man 100 Nm zur Verfügung hat - ergo sind die Nm von höherer Bedeutung fürs Bergaufschiebenlassen, mehr sagte ich nicht.


peace
 
drohende Überregulierung,

Nein es droht keine Überregulierung!

Die gesetzliche Grenze ist 25km/h und die wird eingehalten.

Aber dieser Bosch-Typ sieht seine altbackene Firma plötzlich im Konkurrenzkampf mit modernen Anbietern. Denen hat er technisch nichts entgegenzusetzen, also müssen Zölle, ähh ich meine Gesetze her, die seinen Gewinn absichern.

Der Neid - der hier im Forum gut dokumentiert ist - jener, die sich kein eMTB mit modernem Antriebsstrang leisten können, hilft ihm bei seinem verachtenswerten Ansinnen.
 
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Genau meine Rede - Berg hochschieben lassen mit kleiner Trittfrequenz, und da reichen 750 Watt locker wenn man 100 Nm zur Verfügung hat - ergo sind die Nm von höherer Bedeutung fürs Bergaufschiebenlassen, mehr sagte ich nicht.


peace
Ja, 750 W und 100 Nm stehen noch in einem akzeptablen Verhältnis, Kadenz von rund 72. Bei 120 Nm ist es schon nur noch eine Kadenz von knapp 60. Was verdeutlicht, dass einen das Drehmoment nirgends hin schiebt, sondern nur dass sich die Beinchen nicht schnell bewegen müssen. Aber, weil ja auch gern noch der maximale Unterstützungsfaktor mit limitiert werden soll, soll der neue specibrose dann eigentlich auch verboten werden, weil der ab einer Kadenz von über 60 nicht mehr das vom Fahrer eingebrachte Drehmoment misst?
Das ist doch die totale Fehlentwicklung, dass die Parameter so gelegt werden, dass man die Spitzenleistung permanent abrufen kann. Wäre die Leistungsspitze erst bei einer Kadenz von 120 (oder noch höher) errichbar, wäre es viel eher eine Spitze, als der normale Pedalierzustand. Wären allerdings nur noch Motoren mit maximal 60 Nm zulässig. 60 Nm würden mir meist reichen. Statt harten Limits, wäre zusätzlich ein maximales Nenndrehmoment analog zur Nennleistung sinnvoller. Die maximale Nennleistung von 250 W wie wir sie kennen und zusätzlich noch maximal bspw 60 Nm Nenndrehmoment. Das würde die grundsätzliche Leistungsfähigkeit einschränken. Bei einer Kadenz von 70 würden über längeren Zeitraum maximal 440 W zur Verfügung stehen. und aber gleichzeitig erlauben, um kurzzeitig Anlauf zu nehmen auch schnell mit viel Leistung zu kurbeln und sowie über ein Hindernis / Stufe langsam zu kurbeln allerdings kurz mit deutlich mehr Kraft / die Leistung kurz nicht völlig wegbricht. Eben das was man als Mensch auch leisten kann, kurz schneller und kurz kräftiger.

Entweder du verstehst den Zusammenhang der Zahlen nicht oder du willst selber den Berg hochgeschoben werden, ich möchte das nicht. Der Motor soll dynamisch mitgehen können, dem widerspricht ein hartes oberes Leistungslimit diametral.
 
Eben dieses Video gesehen
Also mal etwas mehr selbstreflektion würde echt nicht schaden.

Im ersten Teil des Videos fährt er leise mit 750 bis 1000 Watt bergauf, redet die ganze Zeit wie geisteskrank es damit wäre. Dabei sieht alles tiefenentspannt aus, keine Hektik, kein Lärm, kein Steinchen bewegt sich. Den einen Hügel rauf nimmt er sogar die Hände vom Lenker, obwohl es angeblich geisteskrank heftig ist. Was jetzt, wenn man die Hände vom Lenker nehmen kann, kanns nicht so schlimm sein.

Im zweiten Teil des Videos geht's dann bergab. Unterstützung stellt er runter, weil bergab es logischerweise eh kaum Unterstützung braucht. Da donnert er dann mit Mach 3 talwärts. Steine fliegen, das Hinterrad blockiert des Öfteren absichtlich und Laub fliegt umher. Er samt Rad fliegt durch die Gegend. "Ja, bergab, ganz normals Fahrradfahren!".


Über was diskutieren wir überhaupt?
Tja Bosch, müsst ihr halt etwas eher einen CX6 bringen, wenn Mahle SpeciBrose DJI euch alt aussehen lassen. Am Schluss werden die Grenzwerte eh wieder nur am erkannten Prüfstand eingehalten. TQ lässt sich vorsorglich jetzt schon gar nicht einfach so prüfen.
 
Bosch CEO würde nicht so argumentieren wenn Bosch sowas hätte und Mitbewerber eben nicht. Ist eine sehr befangene Aussage. Wobei ich den Textaufhänger "E-Bikes müssen Fahrräder bleiben" vollumfänglich unterstütze. "Mopeds" zum ziehen oder schieben von Personen sind was gänzlich anderes.
 
Glaubt ihr wirklich, dass Bosch, Shimano, etc, keine stärkeren Motoren bauen können? Die ca 600 W haben die seit Jahren, das wurde bewusst nicht erhöht. Schon die Leistungskurven zeigen, dass ab einer bestimmten Drehzahl bei Bosch und Shimano eben das Drehmment abgeregelt wird damit die Leistung konstant bleibt und das macht DIJ halt nicht. Ich finde die Argumentation ziemlich schlüssig, dass von verschiedenen Seiten (Waldgesetz, Prüfbehörden, Versicherer, EU, ...) Regulierungen drohen und man besser den Ball flach hält, d.h. Beschänkung der Maximal Leistung auf bisherigem Level.
 
Die Leistung mal außen vor gelassen ... Die Kollegen aus CN haben aber auch noch andere Parameter innovativ verschoben. Formfaktor vom Motor, Formfaktor vom Akku, Schnelladetechnik, App Schnitstellen etc. Und da ist Bosch und Shimano aktuell zumindest für den sportlichen Bereich hinten dran. Das große Plus oder USP ist das weltweite super funktionierende Service Netz. Die Händler sehen das mehrheitlich genau so. No Trouble no Cry. Es bleibt spannend
 
Glaubt ihr wirklich, dass Bosch, Shimano, etc, keine stärkeren Motoren bauen können? Die ca 600 W haben die seit Jahren, das wurde bewusst nicht erhöht. Schon die Leistungskurven zeigen, dass ab einer bestimmten Drehzahl bei Bosch und Shimano eben das Drehmment abgeregelt wird damit die Leistung konstant bleibt und das macht DIJ halt nicht. Ich finde die Argumentation ziemlich schlüssig, dass von verschiedenen Seiten (Waldgesetz, Prüfbehörden, Versicherer, EU, ...) Regulierungen drohen und man besser den Ball flach hält, d.h. Beschänkung der Maximal Leistung auf bisherigem Level.
Ja, glaube ich. Du kennst Leistungsdiagramme von E-Motoren?
1749376732514.png


Ich will jetzt garnicht darauf eingehen warum die immer (bei der Art E-Maschine) so aussehen, aber das ist ein typisches Bild, bei Shimano sieht man die ganze Kurve, bei DJI und Bosch in deinem Beispiel nur einen Ausschniitt, aber bei beiden wird hinten auch der Bereich folgen, wo die Leistung nicht konstant gehalten werden kann, dass ist technisch einfach vorgegeben, da hier in die Feldschwächung gegangen werden muss um die Drehzal weiter zu erhöhen. Da wird bei konstanter Leistung auch kein Drehmoment beschränkt.

Wenn mehr möglich (wirtschaftlich) gewesen wäre in dem Bauraum und dem Gewicht hätte man das gemacht, warum auch nicht?

Ich finde an der Argumentation überhaupt nichts schlüßig, es scheint auch kaum jemand aus dem Verband das Memo bekommen zu haben, dass man sich im Verband auf eine maximale Leistung geeinigt hat :coldsweat:. Es ist ja auch komsich,dass damit genau jetzt an die Öffentlichkeit gegangen wird und die Werte zufällig genau den maximal erreichbaren Werten eines Marktteilnehmers entsprechen, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem bei zu leistungsstarken Motoren mit zu großen Akkus ist, das ungeübte Personen in Regionen vorstoßen, die etwas Grundkenntnisse beim fahren verlangen. Berghoch vielleicht gerade noch o.k.
Aber beim runterfahren fallen die dann. Mit den Folgekosten:
  • Beschädigter Forstweg/Natur
  • Bergrettereinsatz
  • KH Aufenthalt/Arztkosten
  • schlechte Presse für Alle!!! Radler
  • Geldeinbußen der einheimischen Gastronomie weil dann keine mehr kommen will.

Ich plädiere dafür das diese Kosten nicht die Allgemeinheit trägt sondern auf die Motorenhersteller die eine vordefinierte Leistung, sagen wir 80nM, 600 Watt, überschreiten, umgelegt werden. Sagen wir das für diese Motoren der Hersteller 200.-€/produziertem Motor in einen Fond zahlt, aus dem dann oben genannte Kosten beglichen werden.
 
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