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Rose Bonero Plus Trail-Hardtail im ersten Test
Gut Ding will Länge haben

Rose Bonero Plus im ersten Test: Das Rose Bonero Plus 2024 möchte als Trail-Hardtail unkomplizierten Spaß ohne überflüssigen Schnickschnack bieten. Ausgestattet mit einem leichten tq HPR50 Motor und Vollcarbonrahmen wiegt das Bike unter 17 kg und soll sich vom Fahrgefühl des unmotorisierten Bonero kaum unterscheiden – ob die Rechnung aufgeht, lest ihr im Test.

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Rose Bonero Plus 2024

Die Innovationen

✅ Carbon-Trail-Hardtail
✅ 50 Nm
✅ ab 16,5 kg (Herstellerangabe)
✅ unauffälliger tq-Motor
✅ 65°-Lenkwinkel

Diashow: Rose Bonero Plus Trail-Hardtail im ersten Test: Gut Ding will Länge haben
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Video: Rose Bonero Plus 2024

Infos und Preise

EinsatzbereichTrail
Federweg140 mm (vorn)
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
MotorTQ-Systems
Akkukapazität360 Wh
Gewicht (o. Pedale)17,5 kg
max. Systemgewicht130,0 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: XL)
Websitewww.rosebikes.de
Preisspanne4.499 Euro - 5.799 Euro
Preis: 5.799 Euro

„Purer Fahrspaß und natürliches Fahrgefühl“ – das sagt Rose zum neuen Bonero. Und genau das soll das neue E-Hardtail auch sein: Ein Trail-Hardtail ohne viel Schnickschnack oder spezielle Features, die das Bike nur kompliziert machen.

Das Bonero Plus kommt nicht von ungefähr: Seit 2022 gibt es das unmotorisierte Ur-Bonero (Hier geht’s zum Rose Bonero Test), das uns damals mit langen Reach-Werten und mutiger Geometrie auffiel. Das ist mit dem Bonero Plus nicht anders: Auch im neuen Modell mit Motor gibt die gleichen satten Reach-Werte serviert, der Stack ist in Größe XL gar noch höher und die sind Kettenstreben länger.

# Das neue Rose Bonero Plus kostet ab 4.499 € und verfügt über einen kompakten tq-Motor mit 50 Nm und 360 Wh-Akku.

Herzstück des neuen Rose Bonero Plus ist der tq HPR50 E-Bike-Motor, der als superkompaktes Teil unauffällig im Tretlagerbereich verschwindet und mit einem 360 Wh Akku sowie 50 Nm Leistung aufwartet. Ein schickes Feature ist der optional erhältliche Range Extender, der zusätzliche 160 Wh bietet und ohne zusätzliches Zubehör direkt in den Fidlock-Flaschenhalter einsetzbar ist. Ebenso unauffällig wie der Motor an sich kommen das ins Carbon-Oberrohr eingelassene Display und die passende Mini-Remote zur Geltung.

# Der tq HPR0 ist elegant im Tretlagerbereich integriert und fällt kaum auf.
# Das Display ist elegant ins Oberrohr eingelassen.
# Die einzelnen Motor-Modi lassen sich über eine kleine Mini-Remote einstellen.
# Der Range Extender ist optional erhältlich und als kleiner Bonus für alle Bestellungen im Mai 2024 gratis mit dabei.
# Schick gemacht: Der Extender verfügt über einen Fidlock-Anschluss und lässt sich einfach einrasten und verschließen.

Weitere unauffällige wie praktische Features finden sich am Carbon-Rahmen: Neben der Fidlock-Aufnahme befinden sich zwei Anschraubpunkte unter dem Oberrohr, um einen Schlauch oder den Rose Toolstrap unterzubringen. On top sorgt der patentierte Gabelanschlag-Schutz (von Rose „HIP“ genannt – „hidden impact protection“) dafür, dass die Gabelkrone bei einem Sturz nicht gegen das Unterrohr kracht.

# Der Gabelanschlag-Schutz ist unauffällig im Steuerrohr integriert und sorgt dafür, dass die Gabel nicht den Rahmen beschädigt.
# Das Unterrohr verfügt über einen Schutz gegen Steinschlag.

Das neue Rose Bonero Plus gibt es in drei unterschiedlichen Ausstattungsvarianten – ab 4.499 € geht es los.

Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MTB-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.

Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:

Maximales Systemgewicht am E-Bike

Rose Bonero Plus Preis

# Rose Bonero Plus 3 | Federweg 140 | Gewicht: 17,5 kg | Preis: 5.799 €

Geometrie

Lang, länger, Bonero: Mit dem Rose Bonero Plus bleiben die Bocholter ihren Wurzeln treu und verpassen dem E-Modell (fast) die gleiche progressive Geometrie wie der motorlosen Variante. In Größe XL heißt das: 515 mm Reach, 1290 mm Radstand, ein hoher 664 mm-Stack und sehr lange Kettenstreben von 446 mm für viel Laufruhe. Der Lenkwinkel beträgt flache 65°, der Sitzwinkel fällt mit 76° verhältnismäßig steil aus.

Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 425 mm 455 mm 485 mm 515 mm
Stack 632 mm 633 mm 646 mm 664 mm
STR 1,49 1,39 1,33 1,29
Lenkwinkel 65° 65° 65° 65°
Sitzwinkel, effektiv 76° 76° 76° 76°
Oberrohr 582 mm 611 mm 644 mm 678 mm
Sitzrohr 400 mm 430 mm 460 mm 500 mm
Überstandshöhe 762 mm 766 mm 798 mm 817 mm
Kettenstreben 446 mm 446 mm 446 mm 446 mm
Radstand 1.186 mm 1.215 mm 1.253 mm 1.291 mm
Tretlagerabsenkung 60 mm 60 mm 60 mm 60 mm
Tretlagerhöhe 318 mm 318 mm 318 mm 318 mm
Gabel-Offset 44 mm 44 mm 44 mm 44 mm
Federweg (vorn) 140 mm 140 mm 140 mm 140 mm
# Das Bonero Plus 3 mit Geometrieangaben in Größe XL

Ausstattung

Das Rose Bonero Plus 3 ist mit einer RockShox Lyrik Select Plus Federgabel und SRAM GX AXS Transmission Antrieb ausgestattet. Gestoppt wird mit SRAM Code Bronze Bremsen, als Laufräder kommen solide Newmen Beskar 30 Light/Base zum Einsatz. Der integrierte tq HPR50 Motor mit einer Akkukapazität von 360 Wh ermöglicht ausreichend Unterstützung für lange Trail-Uphills.

Neben dem Topmodell Bonero Plus 3 gibt es mit Bonero Plus 1 und 2 noch zwei etwas günstigere Modelle, die unter anderem ohne SRAM AXS Transmission-Schaltung auskommen.

ModellRose Bonero Plus 1Rose Bonero Plus 2Rose Bonero Plus 3
RahmenCarbonCarbonCarbon
Motortq HPR50tq HPR50tq HPR50
Batterietq 360Whtq 360Whtq 360Wh
FedergabelRockShox Lyrik Base 140 mmRockShox Lyrik Select 140 mmRockShox Lyrik Select Plus, 140 mm
SchaltwerkShimano Deore 12-GangShimano XT 12-GangSRAM GX Transmission
SchalthebelShimano Deore 12-GangShimano XT 12-GangSRAM AXS POD
Kurbelsatze*thirteen e*spec Pluse*thirteen e*spec PlusSRAM GX Eagle ISIS
KettenblattSRAM DUB BSA 83 DHSRAM DUB BSA 83 DHSRAM Transmission E-MTB 34T
Kettenführunge*thirteen top guidee*thirteen top guidee*thirteen top guide
KassetteShimano Deore 12-GangShimano XT 12-GangSRAM GX Transmission
KetteShimano Deore 12-GangShimano SLX 12-GangSRAM GX Transmission Flattop
BremseShimano Deore 4-KolbenShimano SLX 4-KolbenSRAM Code Bronze 4-Kolben
BremsscheibenShimano SM-RT64 CenterlockShimano RT-MT800 CenterlockSRAM Centerline Centerlock
RäderNewmen Performance 30 BaseDT SWISS HX1700 LSNewmen Beskar 30 Light/Base
ReifenSchwalbe Nobby Nic/Wicked WillSchwalbe Nobby Nic/Wicked WillSchwalbe Nobby Nic/Wicked Will
Lenkere*thirteen Base 35/35e*thirteen Base 35/35e*thirteen Plus 35/35
Vorbaue*thirteen Base 40 mme*thirteen Base 40 mme*thirteen Base 40 mm
GriffeErgon GE10Ergon GE10Ergon GE10
SattelSelle Italia X3 Flow ROSE-DesignSelle Italia X3 Flow ROSE-DesignSelle Italia X3 Flow ROSE-Design
Sattelstützee*thirteen Infinite Dropper (Hub größenspezifisch)e*thirteen Infinite Dropper (Hub größenspezifisch)e*thirteen Infinite Dropper (Hub größenspezifisch)
Gewicht16,9 kg16,7 kg16,5 kg
RahmengrößenS, M, L, XLS, M, L, XLS, M, L, XL
Preis4.499,00 €4.999,00 €5.799,00 €
# Die Top-Variante Bonero Plus 3 verfügt über eine SRAM GX AXS Transmission-Schaltung.
# Vorne federt eine RockShox Lyrik Select+ mit Charger 3-Dämpfung.
# Die Beskar 30-Laufräder stammen von Newmen, bereift ist das Bike mit der Schwalbe-Kombination Nobby Nic/Wicked Will.
# Als Variostütze kommt eine e*thirteen Infinite Dropper zum Einsatz.
# Gestoppt wird mit SRAM Code Bronze.
# Rose Bonero Plus Test-3

Rose Bonero Plus im Test

Ein richtiges Vollgas-Hardtail für den Trail-Einsatz!

Wow, das Bike ist lang! Das hatten wir auf Anhieb ebenfalls schon beim Modell in XL ohne Motor (Rose Bonero Test) festgestellt, das ebenfalls über 515 mm Reach verfügt – wir wissen also, worauf wir uns einlassen. Der erste Blick auf das Bike zeigt, dass Rose es in Sachen unauffälliger Integration ernst war: Integration des tq-Displays, des Motors und die Gesamtoptik des schicken Carbonrahmens begeistern. Und wie macht sich das Teil nun auf dem Trail?

Man sitzt auf dem Rose Bonero Plus mit seinen 515 mm Reach anfangs etwas gestreckt – hier muss man sich, nimmt man die empfohlene Rahmengröße, anfangs minimal umstellen. Durch das geringe Gesamtgewicht fällt zunächst kaum auf, dass man es hier mit einem motorisierten Rad zu tun hat.

Das Bonero pedaliert sich auch ohne eingeschalteten Motor ordentlich gut von der Stelle, aber feuern wir den Support mal an: Der tq-Motor schiebt sanft an und unterstreicht so auch die unauffällige Optik des ganzen Bikes. Der Antrieb schiebt nicht wie ein Dampfhammer schubartig vorwärts, sondern entwickelt die Unterstützung unauffällig. So unauffällig, dass man die erste Stufe des Motors fast weglassen könnte. Sehr positiv ist die fast geräuschlose Unterstützung, der tq-Motor ist flüsterleise.

# Der tq-Motor unterstützt nicht so kräftig wie ein Full Power-Aggregat, sondern schiebt angenehm sanft und unauffällig bergauf.
# Wenn es richtig steil wird, lohnt es allerdings, doch etwas mehr mit eigener Beinkraft zu supporten.

Bergauf lässt es sich so daher entspannt pedalieren, die langen Kettenstreben und der lange Reach sorgen dafür, dass das Vorderrad nur äußerst selten ansteigt. Schmale und verwinkelte Trails bergan erfordern etwas Koordination – wir erwähnten bereits den flachen Lenkwinkel in Kombination mit dem langen Reach.

# Rose Bonero Plus Test-6

Und da sind wir auch schon mitten im Bergab-Modus: Neigt sich der Trail gen Tal, liegt das Rad satt auf dem Trail. Das Bike lässt sich dank ausgewogener Pilotier-Position sehr kontrolliert manövrieren, fliegt gut über kleine Rampen und ist gut ausbalanciert. Die RockShox Lyrik an der Front arbeitet dank Charger-Dämpfung exzellent und die traillastige Geometrie sorgt dafür, dass man die Bremsen abwärts nur zu gerne öffnet. Aber auch hier gilt für das Bocholter Hardtail: Sosehr sich die Geometrie wie ein Fully anfühlt, so doll kriegt man im Heck auch die Schläge serviert, wenn es ruppig wird.

# Sobald es schnell wird, ist man mit dem Bonero in dessen Element - der lange Reach und der flache Lenkwinkel sorgen dafür, dass auch ruppige Trails – für Hardtail-Verhältnisse – angenehm zu fahren sind.

Wenn es etwas matschiger wird, kommen die Schwalbe-Reifen an ihre Grenzen – denn so flott, wie man das Bike hinabtrümmern kann, würden dem Bike gerade im Grenzbereich gröbere Schwalbe-Modelle Magic Mary oder Tacky Chan unserer Meinung noch besser zu Gesicht stehen. Die verbaute Reifenkombination Schwalbe Nobby Nic vorne und Wicked Will am Heck (dieser kommt in der gut rollenden, aber weniger griffigen Mischung Speedgrip) wirkt im härteren Einsatzbereich etwas überfordert.

# Rose Bonero Plus Test-7

Verspielte Aktionen wie Bunny Hops oder Manuals erfordern einiges an Kontrolle und mehr Kraftaufwand, als man es vielleicht gewohnt ist. Das liegt einerseits an der fehlenden Vorspannung durch die Heckfederung, andererseits aber einfach an der schieren Größe des Bikes: 1,3 m Radstand in Kombination mit 446 mm langen Kettenstreben möchten erst einmal in die Luft gezogen werden – wer es verspielt mag, sollte sich vielleicht zunächst die Größe unter der empfohlenen Größe anschauen. Gerade in XL ist das Rad wirklich lang.

Steht das Vorderrad einmal in der Luft, lässt es sich dort hervorragend dirigieren und wird nicht einmal im Ansatz nervös. Auch die Anbauteile lassen nichts zu wünschen übrig: Die SRAM GX AXS-Schaltung funktioniert gewohnt exzellent, die Code Bronze-Bremsen agieren bissig und die Variostütze samt Griptape an der Remote hebt und senkt sich gut und unauffällig.

# Steht das Vorderrad einmal in der Luft, lässt es sich sehr stabil und spaßig surfen.

Doch wo viel Licht ist, ist auch etwas Schatten: Der Sattel mag – das monierten wir schon beim Sattel im motorlosen Bonero – so gar nicht mit meinem Hintern zusammenpassen. Wo Marken wie SQlab oder Ergon viel Support bieten, sinkt man im verbauten Günstig-Sattel Selle Italia X3 im Rose-Branding unangenehm ein – ein Glück, dass sich Sättel rasch tauschen lassen und kein großes Loch in den Geldbeutel reißen.

# Der Sattel vermochte uns gar nicht gefallen - hier lohnt es sich, in einen hochwertigen Untersitz zu investieren.

Fazit – Rose Bonero Plus

Das Rose Bonero Plus ist ein spezielles, aber gelungenes Bike: die lange Geometrie erfordert in engen Kurven und für Spielereien zwar mehr Krafteinsatz, brilliert allerdings dafür auf schnellen Trails und überall dort, wo man Grip und Sicherheit benötigt. Das Rad bewältigt Kurven sehr kontrolliert, bietet im Stehen eine exzellente Ausgewogenheit über dem Bike und behält auch in kleinen Flugabschnitten stets die Oberhand – wer mehr auf Verspieltheit statt auf „Länge läuft“ setzt, sollte sich allerdings vielleicht eine Größe kleiner anschauen. Die Ausstattung lässt kaum etwas zu wünschen übrig und der Motor ist so unauffällig wie funktional. Der kompakte tq-Antrieb ist kaum zu hören und zieht das Bike sanft den Berg hinauf. Ein angemessenes Debüt für die Bonero-Variante mit Motor.

Rose Bonero Plus Pro / Contra

Pro

  • Starke Geometrie für den schnellen Trail-Einsatz
  • Sehr gute Performance der Federgabel
  • Schicke Motor- und Display-Integration
  • Geringes Gewicht

Contra

  • Für den härteren Trail-Einsatz unterdimensionierte Reifen
  • Günstiger, unbequemer Sattel
# Rose Bonero Plus Test-17

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Steckbrief

Einsatzbereich

XC
★★★★☆☆☆☆☆☆ (4/10)
All-Mountain
★★★★★★★★★☆ (9/10)
Trail
★★★★★★★★★☆ (9/10)
Enduro
★★★★★★☆☆☆☆ (6/10)
Downhill
★★★★☆☆☆☆☆☆ (4/10)

Motor + Akku

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TQ-Systems
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Reichweite

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