[USER=2965]@hna[/USER]
...ich hatte Dir ja hier am 28.8. geschrieben, dass ich die beiden Magazine, Velomagazin und E-MTB anschreiben werde, zwecks Erläuterung der Testverfahren. Ich sagte Dir zu, entsprechende Antworten hier kund zu tun. Die Antwort vom Velomagazin kam prompt, wenn auch letztlich "technisch" unbefriedigend. Das E-MTB Magazin hat bis heute, also innerhalb eines Monats, nicht geantwortet. Ich gehe davon aus, dass da auch keine Antwort mehr kommt. Eine für mich, äußerst seltene Erfahrung. Für ein Presseerzeugnis, das nun zweifelsohne, aufgrund einer geringen Auflage, nicht mit Anschreiben von Lesern zugeschüttet wird, lässt das Fehlen einer Antwort auf mein Anschreiben, viel negativen Interpretationsspielraum. Ich, für meinen Teil, kann in der Folge, zukünftig, die Inhalte des Magazins nicht mehr als authentisch einstufen.
...vorsichtig ausgedrückt.
Hier die betreffenden Auszüge aus meinem Anschreiben:
...
Ich habe Fragen zu Ihrem Motorleistungstest (S.86). Ich selbst hatte letztes Jahr selbst einen Leistungstest mit einem TacX gemacht, da es immer wieder Behauptungen gab, das Bosch Nyon Display würde bei der Eigentrittleistung Fantasiewerte anzeigen. Ich konnte hier nun feststellen, dass die Werte sehr exakt sind. Als "Nebenprodukt" stellte ich dann fest, dass der Bosch Motor ca. 250 Watt Leistung im Turbo (320%) bringt. Die erforderliche Eigentrittleistung lag bei ca. 80 Watt. Dann ging mein Versuchsaufbau in die Geschwindigkeitsabregelung. Mit einem Brose Motor und ca. 130 Watt Eigentrittleistung erreichte ich ganz kurz ca. 300 Watt auf Stufe 4 (320%) bevor es in die 25 Km/h Abregelung ging. Ich habe also nicht gezielt, so wie Sie, einen Motorleistungstest gefahren, sondern bin beim Verifizieren diverser Eigenleistungsmesser quasi durch Zufall an diese Daten gekommen.
In Ihrem Test bieten Sie Motorspitzenleistungen um die 500 Watt auf. Diese haben Sie rechnerisch ermittelt. Ich konnte Ihre Berechnungen nicht nachvollziehen, da bei den Angaben Ihrer Daten die gefahrene Streckenlänge fehlt. Ich kann anhand der Parameter bei Streckenlängen zwischen 5 und 10 Kilometern mit den gegebenen Angaben (Hm, P/Eigen u. Km/h) lediglich eine durchschnittliche Motorleistung von ca. 180 Watt bis 250 Watt (ohne TQ HPR) bei den Motoren anhand der üblichen Internettools, abzüglich der Eigentrittleistung von 200 Watt errechnen. Zweifelsohne habe ich dann da irgendwo fehlende Parameter und in der Folge einen Formelfehler. Die von Ihnen angegebenen Werte decken sich ja mit anderen Angaben, die bsp. auf Prüfständen ermittelt wurden. Aktuell hatte dies das schweizerische Velomagazin getestet. Leider erfuhr ich dort auch auf Nachfrage per Mail nicht, mit welcher Trittfrequenz und "Eigen"trittleistung die Motoren erregt wurden.
Ich selbst habe hier einen Bosch Performance CX 2014 und einen Brose DriveT 2016. Wenn ich mit diesen Motoren Steigungen jenseits der 20% fahre, habe ich kurzfristig etwa 350 Watt Eigentrittleistung. Bei beiden Motoren, deren Leistungsstufeneinstellungen ich kenne - und beim Nyon selbst beeinflussen kann - spüre ich beim Schalten von Stufe 3 auf Stufe 4 kaum einen fühlbaren Effekt... ...zumindest habe ich nicht den Eindruck, dass da plötzlich eine (je 210% zu 320% eingestellt, und somit eine, nach Ihren Messungen theoretisch rechnerische Spitzenleistungs- ) Differenz von ca. 170 Watt zusätzlich ankäme. Dieses Gefühl habe ich nicht nur bei meinen Pedelecs, sondern auch bei MTPs von Anderen, die ich mal teste.
Nun zu meinen Fragen. Mit welcher Formel errechnen Sie, bei bekannter Eigentrittleistung, die Motorleistung? Welche Parameter sind dazu notwendig? Kennen Sie den von mir beschriebenen Effekt, dass man irgendwann beim Umschalten der Leistungsstufen keinen "Mehrwert" mehr verspürt? Wenn die von Ihnen errechneten Motorleistungswerte bei einer Eigentrittleistung von 200 Watt zustande kamen; wie ist die Motorleistung bei bsp. 250 Watt, 300 Watt oder 150 Watt und 100 Watt Eigentrittleistung?
Zu Ihrem Editorial "Null Toleranz" auf Seite 3. Hierzu gibt es bereits einen Diskussionsfaden im E-MTB Forum. Ihr Editorial kam da nicht so gut an. Bei mir auch nicht. Ich bin seit Jahren am Gardasee, und auch, bsp. in Finale. Ich bin auch hin und wieder an anderen Bike-Destinations. Bisher konnte ich nirgendwo eine Auffälligkeit bezüglich getunter MTPedelecs beobachten. Ganz im Gegenteil zu Großstädten. Dort fallen mir, als Autofahrer, hin und wieder getunte Pedelcs, seltenst MTPs, auf, doch auch das ist eher selten. Von Arco nach Riva geht es ganz leicht bergab. Als ich dort im August von einer Guiding Tour im Pulk mit weiteren MTBs zurückfuhr, waren wir mit ca. 35 Km/h unterwegs. Da ich Tuninggegner bin, und mein Rad folglich ungetunt ist, fuhr ich diese Geschwindigkeit aus eigener Kraft. Ich denke, man muss vorsichtig sein, bei jedem Pedelec, dass schneller als 25 fährt, gleich ein Tuning zu vermuten. Ihre 200 Watt bergauf-Tester werden ein MTP in der Ebene oder bei 1-2% Gefälle ganz locker über die 25 Km/h - ohne Motorunterstützung - treten. Auch beschweren Sie sich über die Hersteller und Verkäufer der Tuningsets. Und die Nutzer? Sind das alles arme, verblendete Schafe? Der eigentlich, und auch alleinig Schuldige, ist der Nutzer eines solchen Kits. Es wäre schön, wenn Herr Greber, sich auch dieser Gruppe annähme.
...
Ohne die Möglichkeit, Deren Angaben zu verifizieren, sind Deren Angaben für mich nicht allgemeingültig, sondern lediglich situative Momentaufnahmen. Vielleicht nimmt sich ja "unser" Forum EMTB-News der Angelegenheit sachlich und unvoreingenommen an.