E-Fully besser?

Varena

Mitglied
Hallo zusammen,
ich bin das erste Mal hier im Forum und möchte mal eine Frage loswerden.
Ich (weiblich, 47J, 1,68 m, 67 kg) fahre seit 2,5 Jahren ein Cube Reaction pro 500 ( bislang ca. 3800 km). Bin soweit sehr zufrieden damit. Mein Fahrprofil ist (ca. 40% Asphalt, 60% Schotter-, Wiesen- und Waldwege), Ich wohne im Fichtelgebirge, daher auch sehr bergig, ich fahre keine Trails - außer lässt sich nicht vermeiden. Das Einzige was mir nicht gefällt, sind die teilweise recht starken Schläge/Stösse die man manchmal abbekommt und da ich an einer Gelenkkrankheit leide (Knie, Sprunggelenke, SC-Gelenke sind das Problem) und zu starke Stöße bei mir auch zu Entzündungen führen könnten, bin ich jetzt am Überlegen mir ein Fully zuzulegen.

Meine erste Frage mal ganz allgemein. Kann mit einem Fully mein Problem behoben/verbessert werden oder das bestehende Bike dahingehend optimiert werden?

Bin gestern von einem Bekannten sein Cube Stereo 140 HPC Actionteam über 50 km probegefahren. Die Stösse wurden m.E. sehr gut abgefedert, allerdings fand ich das Rad im Gegensatz zu meinem etwas sehr träge und „gefühlt“ kiloweise schwerer - obwohl es nur ca. 1,5 kg sind. Das gefiel mir nicht so gut und 80 cm Lenker war mir viel zu breit, den könnte man aber wohl passend machen. Ansonsten ist das gefahrene Bike aber nicht meine Preisklasse, s.u.. Die Größe mit 18 Zoll hat aber gepasst.

Meine zweite Frage wäre, da ich doch auch einiges auf Asphalt fahre, passt da auch das Fully ? Und wenn Fully, dann das Cube stereo 120 race oder 140 HPC race? Beide preislich gleich. Mit dem technischen Details kenne ich mich leider nicht so gut aus. Hatte bislang aber auch keine Highend Ausstattung.
Vielen Dank schon mal.

LG varena
 
Ich würde dir auf jeden Fall zum Fully raten - nicht nur wegen der Gesundheit.

Es muss ja nicht gleich so ein „Bock“ sein, wie das Action Team. Ein schönes, nicht zu schweres Fully mit fein ansprechenden Federelementen.

Meine Frau fährt ein Focus Thron. Das wäre so die Richtung........

Grüße aus Bamberg
Tomak
 
Meine erste Frage mal ganz allgemein. Kann mit einem Fully mein Problem behoben/verbessert werden oder das bestehende Bike dahingehend optimiert werden?

Wenn du dein Bike noch eine Weile fahren möchtest oder aufgrund der Liefersituation aktuell nicht so gut an ein Bike zu kommen ist könntest du es erst einmal mit einer gefederten Sattelstütze probieren.

Gibt es zum Beispiel von Suntour bei Amazon zu kaufen, du musst nur auf den Durchmesser von deinem Sattelrohr achten.

das wäre eine erste kostengünstige Entlastung für deine Gelenke Rücken
 
Ich würde zum Fully raten. Den Dämpfer kann man in den meisten Fällen auch mal sperren, so dass nicht so viel Energie verloren geht. Dein Rücken und deine Gelenke im Allgemeinen werden es dir danken.

Bei uns in der Familie ist derzeit auch eine Diskussion, da sich jemand unbedingt ein Hardtail kaufen möchte. Argumente ihrerseits wären der Preis, der schnellere Verschleiß und das Gewicht.
Aber mal ehrlich, die Preise halten sich im Rahmen, wenn man denn überhaupt ein Rad bekommt. Verschleiß und Gewicht sind zu vernachlässigen, wie ich finde.
 
Welches bike hast du genau?
Hat es schon 2.6 Breite Reifen?
Die Cubes sind allgemein etwas schwerer.
Ein 120 reicht vollkommen, das focus thron ist auch ein klasse Rad.

Warum es immer gleich ein 140 und dann auch noch ein RACE sein soll, da musst du die anderen fragen.
Ein aktuelles 120 pro 500 ist für deine Ansprüche vollkommen ausreichend.
Sind nur nicht lieferbar 🙁
 
Ich wäre primär da auch für ein Hardtail, das stimmt.
Bei manchen Leuten ist aber schon das "Gehoppel" eines Feldwegs und eine kleine Wurzel "Gelände". Und das kann auch schon nerven, wenn da dann der A... wehtut. Ich denke viele Leute genießen auch den "Sofacharakter" eines Fullys. (Bei meiner Holden bin ich da auch gerade am rumüberlegen, was besser ist.) Klar ist ein Fully da "Perlen vor die Säue", aber wenn man überlegt wer alles mit einem "Geländewagen" wenigstens mal auf einem Feldweg war....?!
 
Was für Argumente für ein Hardtail gibt es denn außer dem Preis und der fehlenden Hinterradfederung mit damit verbundener vermeintlich geringerer Wartung? Und vielleicht noch der Speed im Marathon-Race Einsatz.

Ansonsten ist doch ein Fully immer und überall überlagen. Ich fahre vielleicht 3x im Jahr eine Tour mit den Treckingradkumpels und selbst auf dem Radweg empfinde ich mein Fully als deutlich komfortabler. Mein Hardtail kann demnächst ins Deutsche Museum. Da habe ich sicherlich 15 Jahre nicht mehr draufgesessen.

Gefederte Grüße,
KalleAnka
 
Abseits des Asphaltbandes ist wohl ein stabil geführtes, gefedertes Laufrad die beste Lösung.
In meiner Welt physikalisch begrünbar.

Man kann auch generell in die Opposition gehen.

Viele Grüße
Tomak
 
Hallo,
vielen Dank für die vielen Antworten. Ich habe jetzt das Cube reaction pro 500 von 2018. Da sind 2.6 Reifen drauf. Da ich das Bike über Jobrad lease wäre der preisliche Unterschied zwischen dem Stereo 120 pro bzw. 120 race und dem günstigem 140er für mich nicht so relevant Da aufgrund der derzeitigen Situation wenig möglich ist (Probefahren), wird es wenn dann wieder Cube werden. Morgen fahre ich mal das Cube stereo 120 race Probe, mal sehen wie das ist.
Ich weiß, das das was ich als „Gelände“ bezeichne vielleicht nicht 100% dem gedachten Einsatzprofil eines Fullys entspricht, aber manche Wege sind bei uns in schlechtem Zustand und finde mein Bike schlägt schon hart durch wenn man mal ein größeres Schlagloch erwischt und nicht rechtzeitig aus dem Sattel geht. Aber das ist ja auch individuelles Empfinden Und ich habe ja keine anderen Vergleiche. Habe erst 2018 mit dem Radfahren wieder angefangen, da ich aufgrund meiner Krankheit mich vom Joggen als Ausdauersport verabschieden nusste. Bin dann mal ein EMTB Probe gefahren und gleich fasziniert, vor allem da ich jetzt auch endlich einigermaßen auf Augenhöhe mit meinem Mann zusammen fahren kann.
Hauptsächlich würde ich mir durch das Fully eine Entlastung/Abfederung der eventuellen Stöße auf Schultern und SC-Gelenke wünschen, die Knie und Füße sind ja beim Radfahren nicht das Problem. Momentan kommt es mir so vor, als ob meine Federgabel vorne gar nix tut. Mein Mann sagt aber, das alles richtig eingestellt wäre. Bei der Probefahrt mit dem Fully tat mir hinterher im Schulter-/Nackenbereich alles weh, aber das könnte evtl. auch der 80cm Lenker gewesen sein, den bin ich nicht gewohnt. Deshalb kann ich das jetzt nicht beurteilen, ob das Fully in der Hinsicht was bringt.
Viele Grüße
varena
 
@Varena,
bestimmte Erfahren muss man selber machen und sich daraus Regeln ableiten.
Meine Erfahrungen sagen, Verspannung in Hals / Nacken können ihre Ursache haben...
Arme beim fahren nicht angewinkelt, sondern durchgestreckt.
Dauerhaft zu flache Sitzposition, weil das Bike zu lang ist (also eine Nummer zu groß?), Sattel zu weit hinten.
Lenker zu breit.

Ein 800mm Lenker ist mir persönlich auch zu lang (fahre eine Enduro). Aber du solltest nicht unter 750mm kürzen, da bei den modernen Bike-Geometrien das Fahrverhalten dann instabil und kippelig wird.

Kontrolliere mal, ob die Federgabel in der Druckstufe ganz offen ist. Ansonsten ist es vermutlich zu hart. Und Luftdruck so das du im Stand in deinem Fall 30% des Federweges einsinkst.

Den Sattel würde ich auch einmal ganz nach vorne einstellen.

Und ja, bei größeren Bodenunebenheiten muss man etwas aus dem Sattel gehen. Das kann man mit keinem Bike "aussitzen", auch nicht mit 160mm Federweg.

Erst mit den Erfahrungen aus diesen Punkten würde ich an deiner Stelle das Fully kaufen.
 
Lenker auf 760 mm kürzen oder einen mit etwas Neigung nach hinten und oben wählen. Dazu gute Griffe von Ergon oder SQLap.
Natürlich muss die Grösse und Geometrie stimmen.
Mit einem Fully fährt man sicher komfortabel und hat mehr Traktion.
Würde auch dazu raten.
 
1. Würde ich mal den Luftdruck an den Reifen kontrollieren. Über 2 bar sollte man vermeiden.
2. Probleme im nackenbereich liegen an zu breitem lenker, zu flacher Geometrie des Bikes, welche du nicht gewohnt bist, denn auf einem reaction sitzt man mehr aufrecht.
3. Pauschale Aussagen zur lenker Breite sind daneben. Wenn das Fahrrad auf dich eingestellt wird, kann der lenker entsprechend auf die benötigte Breite gekürzt werden, 720 oder weniger ist keine Seltenheit, auch nicht am Fully.
4. Für dich persönlich musst du einen sweet Spot auf dem rad finden im Bezug auf Gewichtsverteilung zwischen Sattel (es geht mehr auf die Wirbelsäule) und Lenker (geht mehr auf Schultern Arme Nacken)

Ich denke ein individuelles bike fitting bringt dich weiter, als dir irgendein Fahrrad zu holen, welches hier im Forum "empfohlen" wird.
Und bike fitting meine ich nicht die 15 min ausmessen beim Händler.

Wünsche viel Erfolg.
 
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