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Fahrrad Ausstellung in der Pinakothek der Moderne
Designobjekte – Laser, Lotus & mehr

Das Fahrrad als Designobjekt zeigt eine neue Ausstellung der Münchner Pinakothek der Moderne. Die 70 ausgestellten Bikes gehören zu den ungewöhnlichsten und spannendsten Fahrrädern der Designgeschichte – vertretene Rennrad-Ikonen sind das Cinelli Laser oder das „Lotus 110 Straßenrennrad“. Hier gibt es einen kleinen Einblick.

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Pinakothek Ausstellung „Das Fahrrad“ – Infos

# Straßenrennrad Lotus 110, um 1993/94, Entwurf: Lotus [Richard Hill] - Herst.: Aerodyne Space Technology, Sudafrika
Diashow: Fahrrad Ausstellung in der Pinakothek der Moderne: Designobjekte – Laser, Lotus & mehr
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Das Fahrrad. Kultobjekt – Designobjekt

Am 11. November eröffnete in der Münchner Pinakothek der Moderne die neue Ausstellung „Das Fahrrad. Kultobjekt – Designobjekt“. Sie stellt anhand von 70 Beispielen erstmals das Thema Fahrraddesign in den Mittelpunkt. Im Fokus soll dabei die Gestaltung des Fortbewegungsmittels liegen, das derzeit in vielen Industrieländern wieder einen Boom erlebt, aber ebendort auch schon eine Blütezeit hatte und entstand – wozu die Ausstellung mit einem Streiflicht auf die Erfindung des Laufrads durch Karl Drais 1817 auch eine Brücke schlägt.

Reportage: Mit dem Laufrad nach Paris

# Flugzeug-Rad, 1946, Entwurf: Reye Bardet - Herst.: Reye Bardet, Bordeaux, Frankreich

Die Kuratoren haben aber auch den zeitgenössischen Blick auf das Bike: „Der Fahrradboom heute ist nicht nur vor dem Hintergrund eines wachsenden Bewusstseins für Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu sehen, sondern verkörpert auch ein Lebensgefühl, das für eine neue Freiheit, für Flexibilität, Mobilität, körperlichen Ausgleich, Sport, aber auch – geprägt von den Pandemiezeiten – für Sicherheit steht. Ob schnell, ob langsam, ob mit Muskelkraft oder Elektromotor das Fahrrad bietet Lösungsmöglichkeiten für die Verkehrs- und Mobilitätsprobleme unserer Städte, das Fahrrad verändert unser Freizeitverhalten. Fahrrad ist jedoch nicht gleich Fahrrad, nicht nur reines Gebrauchsobjekt, nicht nur das am weitesten verbreitete Verkehrsmittel der Welt, sondern auch Design- und Kultobjekt, bei dem Technik, Funktion und Ästhetik Hand in Hand gehen“, heißt es in der Pressemitteilung.

# Cityrad "Comfortable", 1982, Entwurf: Odo Klose - Herst.: Sprick Fahrräder GmbH, Oelde, Deutschland
# Faltrad AM 7, 1983, Entwurf: Alex Moulton - Herst.: Alex Moulton Limited, Bradford on Avon, Großbritannien.
# Faltrad Zoombike, 1998/2000, Entwurf: Richard Sapper/ Francis Ferrain - Herst.: Elettromontaggi srl, Massa Martana, ltalien
# Stadtfahrrad Biolove Carbon, 2003/2011Entwurf: Ross Lovegrove - Herst.: Biomega, Hellrup, Dänemark

Tiefe Kenntnis der Materie verrät auch, dass sich die Ausstellungsmacher der emotionalen Bindung an das eigene Fahrrad und der Sammelleidenschaft, die es in dem Einen oder der Anderen zu wecken vermag, durchaus bewusst sind: „Das Fahrrad begleitet den Menschen fast ein ganzes Leben lang. Es wird benutzt, gehegt und gepflegt, repariert, geliebt und bewundert, gesammelt, geteilt und – schweren Herzens – entsorgt.“ Die Zusammenstellung der 70 Exponate verdankt die Pinakothek dabei übrigens dem Bestand von privaten Sammlern und dem Deutschen Fahrradmuseum in Bad Brückenau.

# Straßenrennrad, 1989, Entwurf: Togashi Engineering - Herst.: Togashi Engineering, Japan.
# Das Togashi TT-Bike mit Scheiben vorne und hinten - eine Leihgabe von Reiner Balke.
# Bahnrad Cinelli Laser, 1981/84,Entwurf: Antonio Colombo/ Paolo Erzegovesi - Cinelli, Caleppio di Settala

Dem Rennrad mit seiner besonderen, der Effizienz des Fortkommens geschuldeten Ästhetik gebührt in der Ausstellung ebenso ein Platz wie Fahrrädern, die neue Produktionsweisen erkundeten – das Cityrad „Comfortable“ von 1982 nach einem Entwurf von Odo Klose und gebaut von Sprick ist mit seinem aus einem Rohr gebogenen Stahlrahmen und den Laufrädern aus Kunststoff so ein Beispiel. Bei dem schweren Rad blieb das Fahrerlebnis übrigens weit hinter der optischen Sensation zurück, wie sich vielleicht noch manche erinnern. Das eine oder andere Exemplar ziert sicher heute noch die Abstellanlagen vor Großstadtbahnhöfen.

# Tretkurbelrad, ca. 1869/70, Entwurf: Eugene Meyer - Herst: Eugene Meyer & Cie, Paris, Frankreich
# Sicherheitsniederrad "Hirondelle" Modell "Superbe", 1890 - Entwurf und Herst.: fvfanufacture Franc;aise d'Armes et Cycles de Saint-Etienne, Frankreich.
# Liegerad J-Rad, 1919, Entwurf: Paul Jaray [1889-1974 - Herst.: Hesperus-Werke GmbH, Stuttgart, 1921/22.

Fahrrad-Geschichte zum Anschauen gibt es mit Sicherheitsrad-Ausstellungsstücken. Denn das „Sicherheitsniederrad“ löste das Hochrad ab, das wegen seines hohen Sitzes zu gefährlichen Stürzen führen konnte.

# Holzfahrrad Keim edition arvak, 2014,Entwurf: Paule Guerin, Till Breitfuss - Herst.: Keim Cycles, Savonniere [lndre-et-Loire]. Frankreich
# Mountainbike Biria Unplugged, 1996/98, Entwurf: TM-Design - Herst.: Biria GmbH, Neukirch, Deutschland
# Pedersen-Fahrrad, 1893, Entwurf: Mikael Pedersen - Herst.: Dursley-Pedersen Cycle Co, Ltd., Gloucestershire, England, 1910/11
# Stadtfahrrad Coren, 2012, Entwurf: Christian Zanzotti - Herst.: UBC GmbH, Murr
# Jugendrad Schwinn Fastback [Detailansicht]. 1967,Entwurf: Schwinn Bicycle Company - Herst.: Schwinn Bicycle Company, Chicago, Illinois, USA
# Sicherheitsniederrad mit Schubstangenantrieb, ca. 1880,Entwurf: Josef Erlach - Herst.: Valentin Wiegele; Korpitsch bei Villach, Osterreich
# Randonneur Funicolo, 1935/37, Entwurf: Jacques Schulz - Herst.: Jacques Schulz, La Garenne-Colombes, Frankreich

Welche Fahrräder würdet ihr ins Museum bringen?

Infos: Pinakothek der Moderne / Fotos: Die Neue Sammlung [Kai Mewes]
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