So ist man wieder bei der Frage, welches individuelle Einsatzprofil ein Bike abdecken soll und ob man ein Bike für alles will, oder dieses persönliche Einsatzspektrum sogar auf 2 (oder mehr) Bikes ausdehnen möchte.
Dazu kommt die Frage, welche Zugeständnisse man bereit ist einzugehen.
Hierzu kann man grundsätzliche Ausrichtung, also die Bikekategorie, und die Art des Konzeptes, also eher schweres Full-Power oder eher leichtes minimal-assist resp. mid-power-Bike, betrachten.
Schaut man nur auf die Kategorie, ist die Sache leichter, durch die Möglichkeiten des "Light"-Konzeptes wird das Ganze nicht einfacher. Potential und Möglichkeiten im Quadrat quasi.
Mag man Abfahrten, besucht regelmässig Bike-Parks, sucht den Spass in Sprüngen oder anderen technischen Challenges und betrachtet das Fahren zu diesen Abfahrten eher als notwendiges Uebel, wird man ein Bike mit viel Fahrwerksreserven und Power favorisieren.
Ein Light bietet hier womöglich Vorteile durch Agilität und Handling, kompensiert man noch die Nachteile durch Shuttle und Gondel, bleibt es Geschmackssache, ob man dann ein Light favorisiert oder gleich beim Power-Bike bleibt. Lights dieser Kategorien sind ja fahrwerks-und stabilitätsbedingt auch nicht wirklich leicht.
Ist man tourenorientiert oder eigenleistungsorientiert unterwegs und nimmt Abfahrten als lediglichen Bestandteil einer Tour wahr, ohne seinen Fokus konkret darauf auszurichten, sieht die Sache völlig anders aus.
Da zählt dann jeder gefahrene Meter der Tour und uphill nimmt man mehr als eigenleistungmässige Herausforderung und weniger als Ausloten der technischen und powermässigen Möglichkeiten wahr.
Mag man schnellen uphill-flow und sieht die Challenge darin, zu probieren ob man Climbs überhaupt noch fahren kann, ist ein Power-Bike essentiell, wobei sogar hier ein minimal-assist seinen Reiz hat, weil die eigenen Waden wieder mehr zählen als der Daumen am Turbo-Knöpfchen.
Ein Light bietet auch hier womöglich einen eigenen Flair und hat Vor-und Nachteile.
Einerseits ist es vortriebsstark, schnell, rollt gut und animiert zum sportiven Mittreten, andererseits hat es uU Nachteile in der Reichweite.
Das Spektrum der EMTBs hat sich hinsichtlich der Kategorien als auch hinsichtlich des Gewichts und der motorischen Unterstützung extrem erweitert. Es finden sich jetzt schon praktisch alle Spielarten.
Umso wichtiger erscheint mir, sein persönliches Profil zu hinterfragen und sein Traumbike oder seine Traumbikes möglichst exakt darauf abzustimmen.
Ich selbst habe meinen Bedarf mit 2 EMTBs (neben Bio und Renner) abgedeckt und mein Einsatz ist sowieso eher touren- und weniger abfahrtsorientiert. Ich mag jeden Meter geniessen, suche das Naturerlebnis, mag mich anstrengen und immer wieder neue Tourenkombinationen entdecken.
Ein Allrounder mit Power und Reserven wie das Levo Pro bekommt nun eine leichte Alternative.
Diese ist rund 6Kg leichter, fährt sich völlig anders, bietet mir dennoch ordentlich Reichweite und bedient auch ein Gefühl, welches ich beim EMTBiken haben möchte. Eigenleistung spüren und in Speed umsetzen, vergesellschaftet mit Bio-mässigem Handling und Agilität. Die Reichweite war bei meinem hohen Eigenleistungsanteil schon beim LevoSL (+/- REX) kein wirkliches Problem, zukünftig noch weniger.
Gleiches gilt bei mir für die gefahrenen Schnitte gesamt über eine Tour.
Dazu kommt noch ein für mich wesentlicher Faktor: die Faszination an Design und an technischer Umsetzung.
Da stehe ich auf filigran und dezent. Ich finde die technische Entwicklung der E-Antriebe spannend und gerade bei den minimal-assist und mid-power-Systemen geht m.E. hier momentan am meisten.