Neues Mondraker Dune im ersten Test: Abfahrtslastiges Light-E-MTB mit Bosch SX-Motor

Wieviel Kilometer komm ich denn damit, 25km?
Also pauschal kann man doch bei keinem eBike eine Aussage machen! Das hängt sogar vom Wetter ab…

Das allerwichtigste ist immer noch die eigene Fitness und der eigene Anspruch an eBike-Fahren allgemein. Mit meinen Rotwild und nur 360Wh Akku und einem auf 49Nm „gedrosselten“ Shimano komme ich je nach Tagesform und Zeitanspruch (Bio vs. Eco vs. Boost) zwischen 35-70km und 700-1300Hm. Das Dune kann sicherlich ähnlich abliefern.
 

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Re: Neues Mondraker Dune im ersten Test: Abfahrtslastiges Light-E-MTB mit Bosch SX-Motor
Die Zielgruppe will mir mit dem Bike irgendwie nicht klar werden oder ist eine Nische.
180mm sind im Downhill angesiedelt und somit im Uphill nicht wirklich komfortabel zu fahren. Ausser ich hab vlt. ebene, unverwurzelte Waldautobahnen. Enduro heisst für mich noch immer, dass der Trail auch selbst erklommen werden will und das kann ich mir mit so einem Bike schwer vorstellen. Also dann doch in den Bikepark damit. Aber wozu dann noch einen Motor wenn es einen Lift gibt?
Und wie lang darf die Sattelstütze in den Rahmen rein ragen? Da hab ich bei dem Rahmenkonzept auch bedenken, nur eine kurze Vario einbauen zu können. Ist eben bei Enduro auch blöd.
Und was soll dieses riesige deplatzierte Kiox Display da vorne drann. Im Downhill und Enduro gibt es wohl kaum einen, der keinen Bodenkontakt hatte. Und das Ding ist als erstes dran. Ausserdem ist das Bike ja dennoch für den Bikepark ausgelegt und gerade dort möchte ich doch zusätzlich schnell den Akku entnehmen können um ein etwas agileres und leichteres Bike zu haben. Das rauf buckeln auf den Lift oder das weniger an Gewicht in der Airtime macht sich sicher bemerkbar.
Fakt ist für mich: Die Bikeindustrie hat ihre Kategorien der EMTB´s noch immer nicht genau klassifiziert und jeder mischt wild alle Varianten in allen Kategorien. Für den Biker sicher eine tolle, variable Auswahl aber eben das ist ein Problem bei der Auswahl.
Finde die Aussage etwas einfältig, alà Stammtisch, wenig durchdacht.
- 180mm + 165mm sind nicht Downhill, sondern Super Enduro. Keine Einschränkungen im Park aber auch funktional auf Home Trails oder in den Alpen. Daher Jack of all trades, für Leute die nur ein Mtb wollen.
- Uphill fahren geht klar. Ich hatte ein Bio Super Enduro mit 165mm Dämpfer und hatte keine Probleme damit auch (einfache) Single Trails hochzufahren. Mit Motor ist das ganze noch komfortabler
- Wer ein reines Bikeparkbike hat braucht das Fahrrad definitiv nicht. Für alle anderen kann es interessant sein. Daneben ist der Uphill Flowtrail am Geißkopf sehr spaßig, ich hoffe dass das Konzept weitere Bikeparks übernehmen
- Sattelstütze ist kein Problem, dazu einfach das Datenblatt lesen
- Akku entnehmen im Bikepark ist ein valides Konzept und hat sicher seine Zielgruppe, mit ist es wichtiger ein paar 100g am Gesamtgewicht zu sparen. Außerdem fahr ich im Bikepark sowieso lieber selbst hoch.

Evtl. nicht immer nur von der eigenen, eingeschränkten Meinung auf die ganze Menschheit schließen.
Wo ich dir recht gebe ist mit dem Kiox Display, da hatte ein Ingenieur wohl nen "Brain Fart"..würde ich sofort abnehmen.


Zu dem Bike als Solches: ich bin jetzt seit 3 Jahren zufriedener Rise-Nutzer und habe in der Zeit meine anderen Bikes (Propain Hugene, Nukeproof Mega) verkauft, da ich gemerkt habe dass ich kein anderes Bike benötige. Jetzt will ich mir aber doch etwas mit mehr Federweg holen, um mich im Bikepark oder bei größeren Sprüngen noch etwas wohler zu fühlen. Das Dune ist für mich auf jeden Fall eines der Favoriten, neben dem Rapcon Pmax TQ, Kenevo SL 2 und dem Fuel Exe "Enduro Build".
 
Ich habe einen kleinen Erfahrungs- bzw. Testbericht zum Mondraker Dune XR, da ich es am Samstag testen durfte. Ich bin am gleichen Tag die gleichen Strecken (die ich davor auch schon kannte) mit meinem eigenen Bike (Orbea Rise M10), Mondraker Neat RR und dem Santa Cruz Megatower CC gefahren, kann also ganz gut Vergleiche anstellen. Jedes dieser Räder bin ich ca. 1,5h gefahren.

Erst mal für faule meine tldr:
- das Mondraker Dune ist für mich das beste Bike im Downhill, was ich je gefahren bin (inkl. Bio-Bikes)
- Gewicht ist auch bei Light-Emtbs nicht so wichtig, wie man vielleicht meinen würde, ich würde ab sofort keine 1000€ zusätzlich bezahlen um 500g einzusparen

Nun das ausführliche Feedback:
Zu den Motoren und Akkus werde ich nicht viel sagen, dazu gibt es genügend Tests im Internet/Youtube. Falls jemand hier aber eine spezifische Frage hat, gerne Fragen.
Die Teststrecken deckten so ziemlich das ganze Trail/Endurospektrum ab, was es in Deutschland außerhalb von Bikeparks gibt, abgesehen von verblockten, felsigen Trails, mit einer Schwierigkeit von S1-S3, mit kleinen S4 Elementen. Die Teststrecken deckten folgende Eigenschaften ab:
- Flowige Abschnitte mit vielen, steilen Anliegern und Kompressionszonen
- steile, technische Abschnitte mit einzelnen, kleinen Felsen bzw. Steinen
- schnelle, enge Abschnitte mit wechselndem Boden und mit teils starken Kurven
- "Unterarmzerstörer", d.h. Wurzeln Wurzeln Wurzeln mit hoher Geschwindigkeit
Außerdem besaßen die Strecken kleinere und größere Kicker, Gaps und/oder Drops.

Uphill: Hier waren das Neat und Dune beide super komfortabel und über Wurzeln im Sattel klar angenehmer als das Rise oder das Megatower (mit Dämpfer auf Firm), der vielbejubelte Hinterbau von Mondraker hat sich hier absolut bestätigt. Gripprobleme gab es bei keinem der Räder.
Flow: Ein Patt zwischen Neat und Dune, die sich beide spaßiger als die anderen 2 Bikes angefühlt haben. Das Dune hat sich trotz seinem Superenduro Charakter sehr agil und spaßig angefühlt.
Steile, enge Abschnitte: Der einzige Bereich wo das Dune nicht das (geteilt) beste Bike der 4 war. Hier hatte das Neat ein wenig die Nase vorne, super leicht durch enge, steile kurven zu Manövrieren und sich die beste Linie zwischen Felsen rauszupicken. Dune, Rise und Megatower mehr oder weniger auf einem Niveau.
Wurzelteppich: Hier war das Dune klar das Beste der 4. Das einzige wo mir danach nicht die Unterarme gebrannt haben und das wo ich die höchste Geschwindigkeit gehen konnte. Dahinter kommen das Rise und Megatower auf einem Niveau, wobei hier das Neat am Schwächsten war, das ist arg viel rumgesprungen und hatte keine sehr sensible Gabel, was in starkem Armpump resultierte.
Kicker/Features: Hier war auch das Dune klar am Besten. Mit dem Dune hab ich jedes Feature ohne viel Nachdenken mit hoher Geschwindigkeit mitgenommen und es hat sie alle sehr souverän verarbeitet. Mit dem Megatower hab ich auch jedes Feature mitgenommen, aber es hat sich nicht ganz so easy und souverän angefühlt. Mit dem Rise und Neat habe ich die größten Kicker ausgelassen, da ich zu wenig Vertrauen in die Kombi aus Rad+Fahrer (mich) hatte. Die etwas kleineren Features haben sich mit Dune und Megatower deutlich angenehmer und weniger sketchy angefühlt, als mit dem Neat und dem Rise.

Was mich doch sehr überrascht hat, war, wie wenig ich den Gewichtsunterschied gespürt habe bzw. wie wenig das Gewicht beim gesamten Fahrgefühl ausmacht. Das Neat hat sich eindeutig am leichtesten/agilsten angefühlt, obwohl es in der Konstellation 18,5kg hatte.
Was mich aber am meisten überrascht hat war, dass sich das Dune kein Gramm schwerer angefühlt hat als das Megatower, sei es in engen Abschnitten oder bei Sprüngen. Im Gegenteil, es hat sich teils sogar lebendiger angefühlt, trotz Coil. Von den 4,5kg Unterschied (Megatower 15kg, Dune 19,5kg) habe ich nichts gespürt. Mein Rise fühlt sich viel schwerer bzw. schwerfälliger an als das Dune, was ich mir nicht sinnvoll erklären kann, da es sogar ein paar 100g leichter ist. Vllt das 27,5er Hinterrad?

Das ganze hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass ich aufhören sollte ein Gewichtsfanatiker zu sein, weil es am Ende andere Eigenschaften sind, die ein Bike definieren. Spätestens mit dem Dune haben für mich "Bio-Enduros" ausgesorgt, weil es keinen Bereich mehr gibt, in dem sie besser sind (außer vllt beim Hike&Bike).

Das Dune hat mich schwer beeindruckt und ich plane Stand jetzt mir ein Custom Build zu holen, das fahrtechnisch sehr nah am XR dran sein sollte, aber 3k günstiger (Fox Gabel und Coil statt Öhlins, mechanische Schaltung und Dropper etc.)

Ich werde die nächste Zeit zwar noch das Heckler SL, Kenevo SL 2, Rapcon Pmax TQ und Transition Relay testen, glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass die das toppen können.
 
Ich habe einen kleinen Erfahrungs- bzw. Testbericht zum Mondraker Dune XR, da ich es am Samstag testen durfte. Ich bin am gleichen Tag die gleichen Strecken (die ich davor auch schon kannte) mit meinem eigenen Bike (Orbea Rise M10), Mondraker Neat RR und dem Santa Cruz Megatower CC gefahren, kann also ganz gut Vergleiche anstellen. Jedes dieser Räder bin ich ca. 1,5h gefahren.

Erst mal für faule meine tldr:
- das Mondraker Dune ist für mich das beste Bike im Downhill, was ich je gefahren bin (inkl. Bio-Bikes)
- Gewicht ist auch bei Light-Emtbs nicht so wichtig, wie man vielleicht meinen würde, ich würde ab sofort keine 1000€ zusätzlich bezahlen um 500g einzusparen
Hi,

danke für die Einschätzung! Die Custom-Aufbau Rechnung hab ich auch schon gemacht. Ohne Coil und ggf mit RockShox sollte man da auch in den Bereich um 8-9000€ kommen für absolutes Highend. Alternativ das Dune R mit Bremsen-Upgrade. Sollte auch seinen Dienst super erfüllen.

Halte mich gerne auf dem Laufenden was deine weiteren Tests angeht!
 
Ich werde die nächste Zeit zwar noch das Heckler SL, Kenevo SL 2, Rapcon Pmax TQ und Transition Relay testen, glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass die das toppen können.
1. toller Bericht! Danke dafür!
2. würde noch, da ich es gerade fahre und teste, das Rotwild R.E375 (170/160) ins Gespräch bringen wollen… nicht unbedingt das leichteste (ca. 20kg), aber mit dem EP8 dennoch sehr potent und sehr abfahrtsorientiert!
 
1. toller Bericht! Danke dafür!
2. würde noch, da ich es gerade fahre und teste, das Rotwild R.E375 (170/160) ins Gespräch bringen wollen… nicht unbedingt das leichteste (ca. 20kg), aber mit dem EP8 dennoch sehr potent und sehr abfahrtsorientiert!
Das wollte ich bereits vor 3 Jahren testen, als ich mir das Rise geholt habe. Dazu habe ich damals beim besten Willen kein Testbike gefunden.

Mittlerweile ist es bei mir aber aufgrund der Geometrie draußen. Ich habe für meine Größe sehr kurze Beine und benötige daher ein Bike was ein möglichst kurzes Sattelrohr hat, damit ich möglichst viel Beinfreiheit habe. Das ist sogar der Hauptgrund warum ich mein Rise (Größe L, Sattelrohr 457mm) loswerden will.

Hab mir als neues Maximallimit ein Sattelrohr von 420mm gesetzt (was von den von mir genannten Bikes in Größe M allesamt erfüllt wird), das Rotwild ist mir mit 440mm da zu hoch. Das Relay ist mit 430 in L (in M ist mit der Reach zu kurz) auch aus dem Rennen, ich würde es trotzdem gerne mal Probefahren.
 
@Celestiale biste die bikes beim KL bikes testevent gefahren?

Was ich mir jedoch absolut nicht erklären kann ist dein wenig ausgeprägter Unterschied zwischen Rise und Megatower. Das Megatower ist deutlich abfahrtslastiger und weniger wendig als das Rise. Allein vom lenkwinkel sind da ja bis zu 2 grad Unterschied. Ich bin am Wochenende ein Nomad probefahren und allein da is der Unterschied zu meinem Mega 297 schon deutlich spürbar (63,5 vs 64 grad). Sobald wirklich steil und rumplig wird, sollte das Megatower klar die Nase vorn haben.

Rein von der Erscheinung siehst Dune aber echt schick aus.
 
@Celestiale biste die bikes beim KL bikes testevent gefahren?

Was ich mir jedoch absolut nicht erklären kann ist dein wenig ausgeprägter Unterschied zwischen Rise und Megatower. Das Megatower ist deutlich abfahrtslastiger und weniger wendig als das Rise. Allein vom lenkwinkel sind da ja bis zu 2 grad Unterschied. Ich bin am Wochenende ein Nomad probefahren und allein da is der Unterschied zu meinem Mega 297 schon deutlich spürbar (63,5 vs 64 grad). Sobald wirklich steil und rumplig wird, sollte das Megatower klar die Nase vorn haben.

Rein von der Erscheinung siehst Dune aber echt schick aus.
Ja genau, war beim KL Testevent, echt ne super Veranstaltung!

Die Theorie ist mir klar und ich kanns mir auch kaum erklären. Aber was gefühlte Agilität angeht fühlten sich das Rise und Megatower wirklich ähnlich an. Ich kanns mir nur so erklären, dass die längere Geometrie vom Megatower durch das Mehrgewicht vom Rise wieder ausgeglichen wird, wenn wir über die Agilität sprechen.

Was die Abfahrtstauglichkeit angeht - mein Rise ist absolut perfekt eingestellt, das Megatower war auf Factory-Settings mit meinem Gewicht (bzw. hab ich den Rebound dann noch um 3 Klicks langsamer gemacht), da könnte man sicher noch optimieren. Aber in dieser Konfiguration hat sich das Megatower über den Wurzelteppich nicht angenehmer angefühlt als mein Rise, war auch nicht weniger anstrengend. Am Megatower hatte ich aber noch 1cm Reserve, beim Rise die komplette Federgabel ausgenutzt. Auch beim Megatower Dämpfer hatte ich noch etwas Reserve.

Den einzigen Benefit, den ich in den Settings im direkten Vergleich gesehen habe, war bei Sprüngen, da hat sich das Megatower dann deutlich angenehmer angefühlt.

Was mich aber am meisten gewundert hat war, dass sich das Dune - außer in sehr langsamen engen Passagen <15 kmh - agiler als das Rise und das Megatower angefühlt hat, obwohl es deutlich mehr Gewicht als das eine, und deutlich längere Geo als das andere hat. Es hat sich absolut 0,0 nach nem langweiligen Bulldozer angefühlt, sogar mein Nukeproof Mega war da ruhiger (negativ konnotiert könnte man auch "langweiliger" sagen). Ich bin davor noch nie Mullet gefahren, vllt macht das so viel aus, aber ich kann nur sagen, absolut geniales Teil.

Die Befürchtung, dass es wegen seiner Geo und seinem Federweg auf Hometrails oder Flowtrails langweilig sein könnte, ist auf jeden Fall absolut unbegründet, das Gegenteil ist der Fall!
 
Ich fands Nomad vom Hinterbau bzw. dem Setup vom X2 jetzt auch nicht optimal. Im Werkssetup war der Hinterbau recht tot bzw. bot wenig Gegenhalt und sobald man die HSC oder den HSR etwas aufgedreht hat, wurde es bockig bzw. man hat Halt auf den Pedalen verloren. Ich glaube einfach, dass Nomad und Megatower einfach steil und schnell brauchen und sonst weniger sensibel sind.
Daher vielleicht auch die geringen Unterschiede zum Rise, da sind die Trails um bei Sinzing einfach nicht rumplig genug. Da gäbe es auf der anderen Seite von Regensburg ein passenderes Areal wo das mehr rauskommt.

Das Dreadnought V2 hat mich dagegen ziemlich begeistert, ich fürchte da werde ich schwach. Der Hinterbau funktioniert extrem gut.
 
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