Aufgrund von Umsatzeinbußen: Entlässt Flyer 1/4 der Belegschaft?

Die Massenentlassung ist noch nicht definitiv beschlossene Sache. Mit dem Versand des Schreibens ist das Konsultationsverfahren eingeleitet worden. Die Angestellten erhalten dabei die Möglichkeit, Alternativen zum Stellenabbau zu entwickeln. Ein solches Verfahren muss von Gesetzes wegen durchgeführt werden, wenn eine Firma einen nicht unbedeutenden Teil ihrer Angestellten entlassen will. Das Verfahren dauert zwei Wochen.
 

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Re: Aufgrund von Umsatzeinbußen: Entlässt Flyer 1/4 der Belegschaft?
viele Radhersteller haben halt in Corona den Hals nicht voll gekriegt und teils unverschämte Preiserhöhungen vorgenommen.
Dabei wurde sicher der eine oder andere langjährige Radfahrer als Kunde verprellt.

Mein Mitleid mit der Branche hält sich ehrlich gesagt in Grenzen.

Traurig für die betroffenen Mitarbeiter
 
Das gleiche in der Baubranche. Eine ganze Dekade lang hat man übermäßig profitiert, sich die Taschen voll gemacht und vor allen Dingen die Kohle aus den Unternehmen rausgezogen und ins Privatvermögen gesteckt. Und nun, nachdem die Auftragslage und Preise wieder halbwegs auf normales Niveau zurückgekommen sind, wird nach Unterstützung und staatlichen Programmen gerufen. Gute und vorausschauende Unternehmensführung geht anders.
 
Das ist halt genau das Problem. Anstatt die Herausforderungen anzunehmen, die nun mal ganz normal sind in der Marktwirtschaft, jammert man lieber rum, fordert Unterstützung und trägt die mässigen unternehmerischen Fähigkeiten auf dem Rücken der Mitarbeiter aus.

Ich arbeite im Assetmanagement. Wir (d.h. die gesamte Investmentfondsbranche) haben auch unfassbar in den letzten zehn Jahren von niedrigen bis hin zu negativen Zinsen profitiert. Diese zehnjährigen "Sonderkonjunktur" ist mit den erfolgten Zinssteigerungen der Notenbanken vorbei. Hier wird aber nicht gejammert. Wir schauen kritisch auf unser aktuelles Leistungsportfolio und reinvestieren die Erträge aus den vergangenen Jahren in die Zukunftssicherung und vielfältige Maßnahmen des Unternehmens. Dazu gehört eben auch die wertvolle Ressource Mitarbeiter sprich das Know-how des Unternehmens zu halten und zu schützen. Wir wollen und brauchen kein Geld vom Steuerzahler.
 
Ungeachtet dessen, dass die Preise für ein Fahrrad - insbesondere E-Bike - im Vergleich zu Moped oder auch Auto unverschämt sind (was dem Boom zu verdanken ist), ist im gleichen Masse der Service nicht vorhanden ....
Flyer ist hier ganz vorne dabei!
Mein nächstes Rad wird ganz sicher kein Flyer mehr - selbst wenn sich der Preis halbieren würde ...

Haben die Mitarbeiter die horrenden Preise der Räder die sie gefertigt haben auch als entsprechenden Lohn in ihren Geldbörsen gespürt? Vermutlich nicht ... und jetzt wo die Gewinne schwinden, werden halt einige Mitarbeiter entlassen um das zu kompensieren ... eh so wie in jeder Branche ...
 
Die Preise müssen zurück kommen.

Gleichzeitig darf man auch Premium Service erwarten bei Premium Preisen. Aber gerade hier gibt es oft noch Luft.

Dazu kommen die gerade doch recht kurzen Produktzyklen, mit größeren Akkus, Getriebeschaltungen, Autoshift....was den Verkauf von Überbeständen erschwert.
Die Margen sind vermutlich aber so hoch, das trotzdem noch Geld verdient wird. Vielleicht nicht beim Händler, wohl aber beim Hersteller. Wir sehen hier Abschläge von teils 35%, wer kauft da noch regulär?

Am Ende sind die Bikes aber selbst mit den hohen Rabatten noch über dem vor Corona Niveau.
 
Die aktuelle Situation bei Flyer spiegelt die allgemeinen Herausforderungen in der Fahrradbranche wider. Die anfängliche Boom-Phase durch die Pandemie hat sich durch verschiedene externe Faktoren in eine Phase des Rückgangs verwandelt

Bullshit.

Die Deutschen konnten den Hals nicht voll bekommen und haben voll auf's Gas gedrückt während dem Virus-Boom, aber keinen Gedanken daran verschwendet, wie es sein wird, sobald der Geschäftsgang wieder auf "Normal" zurückkehrt.

Die Ernst Göhner Stifung ist schon vor vielen Jahren bei Flyer ausgestigen. Seither hat Georg Clemens Honkomp bei Flyer das sagen. Und der ist im Hauptjob Vorstandsvorsitzender der ZEG.

Fragt doch mal bei BMC oder Scott nach, wieviele Leute die Entlassen wollen.
 
Je mehr ich an meinem Flyer Goroc 3 "rumschraube" desto mehr komme ich drauf, dass Flyer wirklich nur die billigsten Shimano Deore Komponenten verbaut hat - gerade dass man sagen kann "Shimano Deore" ...
Das betrifft also Bremsen und Schaltung.
Konkret: Angegeben war z.b. MT420 also 4 Kolben Bremsen... tatsächlich sind 2 Kolben verbaut (ganz klein ist im - alten - Datenblatt beim Hersteller zu lesen "oder m6000"... Die sind jetzt nicht wirklich schlecht, wenn man die "richtigen" Beläge benutzt... Inzwischen wird nur noch "Deore" angegeben...
Schaltung - ja eh Deore 10fach... nur der Schalthebel ist der billigste (also um 8 € günstiger als der mit "2-WAY-RELEASE") ...
Ich weiß nicht, ob andere Hersteller hier "besser" sind, aber das und der eher nicht vorhandene Kundenservice, ist ein Grund mehr nicht mehr Flyer zu kaufen.... schon gar nicht um den Preis, der aktuell für den "Nachfolger" ausgerufen wird.
Wenn das denn möglich ist, werde ich mein nächstes E-Bike selber zusammenstellen... Dann weiß ich wenigstens dass die Komponenten verbaut sind, die ich auch wirklich will und ich nicht doppelt bezahlen muss....
 
Das gleiche in der Baubranche. Eine ganze Dekade lang hat man übermäßig profitiert, sich die Taschen voll gemacht und vor allen Dingen die Kohle aus den Unternehmen rausgezogen und ins Privatvermögen gesteckt. Und nun, nachdem die Auftragslage und Preise wieder halbwegs auf normales Niveau zurückgekommen sind, wird nach Unterstützung und staatlichen Programmen gerufen. Gute und vorausschauende Unternehmensführung geht anders.
Hättest du selbst genauso gemacht. Brauchst da net den Zeigefinger heben.
 
Ungeachtet dessen, dass die Preise für ein Fahrrad - insbesondere E-Bike - im Vergleich zu Moped oder auch Auto unverschämt sind (was dem Boom zu verdanken ist), ist im gleichen Masse der Service nicht vorhanden ....
Flyer ist hier ganz vorne dabei!
Hauptsache Äpfel mit Birnen vergleichen. Wieviel Millionen Flyer Räder werden nochmal jedes Jahr produziert?
 
viele Radhersteller haben halt in Corona den Hals nicht voll gekriegt und teils unverschämte Preiserhöhungen vorgenommen.
Dabei wurde sicher der eine oder andere langjährige Radfahrer als Kunde verprellt.
Was würde dieser verprelle Kunde machen?
Kein MTB oder eMTB kaufen?
Von wem nicht?
Von Flyer? Von Trek? Von Scott? Von Specialized?

Weiß der verprellte Kunde, welcher Hersteller die Preise nicht exorbitant in die Höhe getrieben hat?
Ich glaube nicht.

Wenn du ein Rad haben willst, dann werden solche Argumente letztendlich beiseite gewischt. Wie beim Doping: Es machen ja eh alle so. Vielleicht findet man den ein oder anderen Hersteller, der morderatere Preiserhöhungen durchgeführt hat oder sogar die Preise wieder gesenkt hat.
 
Diese zehnjährigen "Sonderkonjunktur" ist mit den erfolgten Zinssteigerungen der Notenbanken vorbei. ... Wir schauen kritisch auf unser aktuelles Leistungsportfolio und reinvestieren die Erträge aus den vergangenen Jahren ...

Obwohl aus der BRD Ferngesteuert, ist Flyer eine CH-Firma im Schweizer Finanzumfeld.

Damit meine ich den Leitzins von 1.75% (BRD 4.5%); die Inflation beträgt aktuell 1.6% bei maximal 3½% (ihr hattet 10%?). Die Kaufkraft des Franken ist hoch, die MWSt liegt bei 7.7% und Kapitalgewinn ist generell Steuerfrei.

Aber bei uns kann man nicht beim Kanzler Subventionen anfordern, wenn mal schlecht läuft. Wer wie Flyer die Modellpalette und die Kapazitäten in Boom-Jahren zügellos ausbaut, ist für "normalen" Geschäftsgang nicht gewappnet. Am Wirtschaftlichen Umfeld in der Schweiz liegt das nicht.

Das kennst Du ja schon:
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