Ghost mit Hiobsbotschaft: Keine Fahrräder mehr aus Waldsassen

Ghost mit Hiobsbotschaft: Keine Fahrräder mehr aus Waldsassen

Der deutsche Fahrrad- und E-Bike-Hersteller Ghost verlagert seine Produktion ins Ausland und schließt die Produktion in Waldsassen/Deutschland. Die Marke der Accell Group soll erhalten bleiben, aber „gefertigt in Deutschland“ ist damit wohl Geschichte.

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Ghost mit Hiobsbotschaft: Keine Fahrräder mehr aus Waldsassen

Wie findet ihr das Vorhaben von Ghost, die Produktion ins Ausland zu verlagern?
 

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Re: Ghost mit Hiobsbotschaft: Keine Fahrräder mehr aus Waldsassen
Ja schon irgendwie unglaublich, dass es Menschen auf der Welt geben soll, welche „leben“ wollen, statt sich 40h die Woche krumm zu machen.
Leute gibts….
Erklär doch mal, wer dann die Lebenshaltungskosten dieser Menschen, die - nebenbei bemerkt u.A. aufgrund der Wünsche und Vorstellungen eben dieser Generation - gerade rasant steigen, mit drei Tagen Arbeit die Woche bezahlen soll ... Aufstocken, Bürgergeld (wie ja bereits angesprochen) ... also einfach ausgedrückt: die anderen, die mehr arbeiten, sollen es richten?

Bin gespannt, welche Vision du dazu hast ... oder ist das einfach nur dahingesagt, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Machbarkeit zu verschwenden? Ich bin es inzwischen leid, mit solchen leeren Sprüchen zugetextet zu werden. Das wurde leider viel zu lange unwidersprochen hingenommen ... was völlig falsche Vorstellungen davon in die Köpfe (gerade junger Menschen) gesetzt hat, wie Leben eigentlich funktioniert.
Also: erzähl mal, wie das gehen soll ... bin gespannt, ob da was kommt.
 
Die Generation Z ist durch die Versprechen der Jahrzehnte entstanden. Es geht nur in eine Richtung, Leistung nicht wirklich zwingend, Kritik wird obsolet.
Allen wurden tolle Zeiten versprochen, Geld für alle günstig auf Jahrzehnte……
Dann kam ein Virus, ein Krieg im nicht europäischen Ausland, schon ist die Welt diametral anders.
Nun sind aus Lemmingen ängstliche Hasen geworden, die alles nur noch schlimm finden, da deren eigene Lebensblase keinen Bestand mehr hat.

Großunternehmen hadern schon lange damit, BR und die Anzahl dieser Generation verhindern wirksam eine Rückkehr zu den Werten.

Es geht nicht mehr um Work-Life-balance, sondern eher nur um Life-life-balance.


Immer wenn ich sowas schreibe, wird mir 🤢, zum Glück bin ich schon älter. Andere posaunen ja raus, daß sie sich auf geänderte Zeiten freuen, welche meinten sie?


Wer sich durch diese Zeilen angegriffen fühlt, möge es bitte langsam sacken lassen.
Diese Zeilen entstammen ausdrücklich nicht einer politischen Haltung, sondern der Erfahrung mit „Z“ in vielen Branchen meiner Kunden, von Lebensmittelproduktion, EDV, Stb, bis ins Handwerk.

Nun Feuer frei wäre hier falsch……
 
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Bin gespannt, welche Vision du dazu hast

Dazu gibt es doch einen Berg an Studien. Es wurde ja schon in der Industriellen Revolution angekündigt, dass der maschinelle Fortschritt dem Menschen suksessive immer mehr Arbeit abnehmen wird, bis die Arbeitsstunden auf ein "erträgliches" Maß sinken werden (das erträgliche Maß muss natürlich jede Gesellschaft für sich selbst definieren).

In der Theroie hätte das sogar klappen können. Das Problem war, dass diese Vorhersage den Kapitalismus nicht bedacht hat. So wurde nicht der Lebensstandad gehalten und weniger gearbeitet, sondern gleichviel, wenn nicht mehr gearbeitet und dafür eben (deutlich) mehr produziert als zuvor (dadruch wurden aber nur die ohnehin Reichen reicher).
Das in allen Bereichen viel zu viel produziert wird (zumindest für unseren westlichen Markt) ist ja nicht von der Hand zu weisen. Egal ob Nahrung, Möbel, Autos, Fahrräder, Technik usw usw.

Es wäre also sehr leicht an der Schraube zu drehen. Weniger produzieren=insgesamt weniger Arbeit. Dann gibt es eben keine Milliardengewinne mehr für die Großkonzerne.
Aber eben genau darum wird das ja nicht passieren.
 
Problem war, dass diese Vorhersage den Kapitalismus nicht bedacht hat. So wurde nicht der Lebensstandad gehalten und weniger gearbeitet, sondern gleichviel, wenn nicht mehr gearbeitet und dafür eben (deutlich) mehr produziert als zuvor (dadruch wurden aber nur die ohnehin Reichen reicher).
Entschuldige ... aber das ist nun wirklich ausgemachter Unsinn. Der Wohlstand ist durch den Kapitalismus für die meisten Menschen gewachsen ... nicht nur für die Reichen. Das ist nachweisbar und auch nachvollziehbar ... nie gab es weltweit mehr Wohlstand als heute, nie gab es so wenig Hungersnöte und andere existentielle Sorgen.
Ich würde den Kapitalismus aus anderen Gründen aber durchaus kritisieren ... die Vorstellung von ewigem Wachstum zur Aufrechterhaltung des Systems auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen finde ich besorgniserregend und auch ich sehe ein "zu viel" an Konsum, dass inzwischen offenbar ein verlorenes inneres Glück ersetzen soll.
Die Therapie kann aber nich sein, weniger zu arbeiten und in gleichem Maße weiter zu konsumieren. Das wird nicht funktionieren und vor allem auch nicht glücklicher machen. Gleichwohl scheint genau das aber der Vorstellung der jungen Generation zu entsprechen ... von Konsumverzicht ist dort jedenfalls kaum die Rede. Dafür aber von der "drei Stunden Woche" bei vollem Lohnausgleich.
Das ist eher ein Zeichen der Dekadenz, als Vernunft oder Vision ... leider ...
 
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Es wurde ja schon in der Industriellen Revolution angekündigt, dass der maschinelle Fortschritt dem Menschen suksessive immer mehr Arbeit abnehmen wird, bis die Arbeitsstunden auf ein "erträgliches" Maß sinken werden
Und Karl immer vorneweg. :biggrin:
SM.jpg
 
Wir werden im Bezug auf unseren Wohlstand in den nächsten Jahren Einschränkungen hinnehmen müssen.
Wohlstand braucht es nicht um glücklich und zufrieden zu sein.
Es geht auch ohne Chiki Miky und Schampus.
Das hat noch nicht jeder verstanden.

Mir persönlich reicht relativ wenig, um glücklich und zufrieden zu sein.
 
Die jungen Wilden wollen auf keinen Fall die Woche mit fünf 8-Stunden-Arbeitstagen.
Ich bin näher an der Gen X als an der Gen Z und hätte auch viel lieber ne 4 Tage Woche ohne Gehaltseinbußen.
Und ich finde auch, dass es nicht Sinn und Zweck des Lebens sein kann sich 40 oder mehr Stunden die Woche bucklig zu schuften. Erst Recht nicht in handwerklichen Berufen.

Dass der Wirtschaftsstandort Deutschlad aber immer unattraktiver wird liegt weniger an den Personalkosten, sondern eher an zu hohen Unternehmenssteuern und überbordender Bürokratie. Und natürlich daran, dass man dort wo man es braucht oft kein brauchbares Personal findet. Aber das scheint nicht nur in Deutschland so zu sein sondern auch in den Nachbarländern.
 
Ich habe auch mit der Geburt des ersten Kindes auf 34 Stunden und mit der Geburt des zweiten auf 30 Stunden reduziert. Aktuell ist es auch gar nicht anders möglich, weil ich 3x die Wochhe die Brut chauffieren darf.

Aber mittlerweile denke ich mir, dass ich auch nicht wieder aufstocken werde, sobald die Kids zur Schule gehen und ich wieder mehr arbeiten könnte. Auch wenn es zu Hause mit den beiden Hafensängern deutlich stressiger ist, als auf der Arbeit, merke ich bei mir deutliche gesundheitliche Verbesserungen. Ich bin Sesselfurzer und bei der 40+ Stundenwoche hatte ich ständig Nacken und Rückenschmerzen, vom vielen Rumgesitze und zusätzlich im Winter meist komplett ausgetrockenete Augen. Das ist beides mit "nur" 10 Stunden weniger Arbeit wie weggeflogen.

Sollte ich mir/wir uns das weiterhin finanziell leisten können, werden wir beide nie wieder vollzeit arbeiten. Dafür verzichte ich auch gern auf den ein oder anderen Schnickschnack, den wir uns früher oft gegönnt haben.
 
von Konsumverzicht ist dort jedenfalls kaum die Rede

Das wird nicht funktionieren, da hast Du recht. Entweder so wie bisher und den ganzen Bums vor die Wand krachen lassen, oder von allem weniger und nachhaltiger, dafür aber auf jeden Fall mit deutlichen Einschränkungen.

Wobei hier natürlich die Frage ist, wie diese Einschränkungen auszusehen haben, damit sie akzeptabel sind. Wenn wir jetzt sagen, dass wir weniger importieren und mehr selbst herstellen/produzieren müssen zwei sachen klar sein. Das geringere Angebot darf nicht (nur) über den Preis definiert werden, sondern muss geregelt werden. Denn wenn die Ananas, die Banane, oder die Flugreise dann "nur" deutlich teurer wird, ist das letztendlich einfach weiteres Öl in die Flamme der Chancenungleichheit. Es darf dann nicht sein, dass ich es mir erkaufen kann, weiter genauso zu leben, wie zuvor (das genau das passieren wird, egal in welche Richtung es geht, ist aber wohl leider nicht zu vermeiden). Das ganze muss politisch gesteuert werden. Und genau hier ist die Krux.

Es wird ja immer so getan, als müssten wir uns komplett um 180° drehen. Aber es würden ja ein paar wenige Einschnitte reichen. Biksen weniger Plastik, bisken weniger Müll produzieren, n bisken weniger Importprodukte kaufen.

Ich hab letztens noch ne interessante Studie zur Gen-Z gelesen. Es ist die Generation, die von allen am meisten gespalten ist. Neben den "ich will nicht arbeiten" Menschen, gibt es genausoviele "ich muss den ganzen Tag Arbeiten und will alles erreichen" Leute. In der Generation gibt es kaum dieses Mittelding a la "ich tu das nötigste", die meine Generation (gefühlt) beherrscht hat (bin Ende 30). Aber irgendwie scheinen diese "hardgainer" in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen zu werden.
 
Wir haben doch hier eh nix mehr zu melden, wir wollen es nur noch nicht wahrhaben...

Wenn wir hier mehr selber produzieren und uns unabhängiger machen wird China / Russland usw. das ganze Ausgleichen mit Zöllen auf Produkte die wir brauchen. Batterien / Gas / Öl etc.
Am Ende des Tages geht es nur um Energie und um nix anderes.
Wir bauen die besten Maschinen? Wenn China auf die besten Maschinen scheisst und vorschreibt das Chinesische Maschinen für China gut genug sind dann ist es das gewesen..

Als ob die dabei zugucken wie wir uns von denen unabhängig machen und hier unsere Heile Welt aufbauen.
 
China hat ein größeres Problem mit dem demographischen Wandel als Europa. Auch sie werden es in Zukunft schwer haben, genug Personal zu finden und die alten zu finanzieren.

Richtig ist aber, dass die Welt sich kaum noch darum schert, was "der Westen" so zu erzählen hat. Indien, China, Mittel- und Südamerika und z.T. auch Afrika haben alle ein großes Selbstvertrauen. Da wirkt es schon fast billig, dass wir (und damit meine ich den gesamten Westen und nicht Deutschland) da immer als moralische Instanz fungieren wollen.

Es ist mMn unumgänglich die Produktion von wichtigen Erzeugnissen (Medikamente, Energie, Nahrung, Technik) so hochzufahren, dass wir uns annähernd selbst versorgen können.

Entweder das, oder wir besinnen uns in der Außenpolitik darauf nur übers Geschäft und nicht übers wie zu reden. Das ist halt ne Frage der Gesamtgesellschaft. Da mich das "wie" interessiert, bin ich eher für eine Abschottung, als für ein "Scheiß drauf".
 
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