Es wird bei keinem anderen Motor über so viele Schäden berichtet wie beim Brose. Die Berichte locken auch viele Antworten an, weil Specialized ja alles andere als billig ist und die gleichen Berichte tauchen auch deshalb immer wieder gerne auf dem Radar auf.
Blöderweise macht so gut wie niemand Angaben z.B. über sein Körpergewicht und Fahrprofil. Warum könnte das wichtig sein? Weil die häufigste Ursache ein Riss des Riemens ist. Worüber ich mir überhaupt keine Sorgen mache, weil ich nur 65kg wiege und den Turbo Modus so gut wie nie benutze.
Lästermodus an: Wenn ich 100kg wiege, alles im Turbo fahre und nie schalte, mache ich den Brose vermutlich platt. War übrigens beim Bosch Classic auch schon so, da wurde serienweise ein Zahnrad von den Leuten immer wieder durch die Lastspitzen gekillt. Lästermodus aus.
Ich vermisse den Trail-Modus des Bosch nicht, wobei ich nur den aus der Gen3 kenne. Der lag weit weg vom natürlichen Fahrgefühl, denn er hat im Grunde ziemlich rasch die volle Leistung gebracht, wenn ich den Druck aufs Pedal erhöht habe. Bosch Gen3 war mir persönlich zu viel Moped und zu wenig Fahrrad. Beim Brose kann ich mittels der BLEvo App die Motorleistung in Abhängigkeit von der Wattzahl oder vom Puls und mit der Mission Control von Specialized in Abhängigkeit vom Puls bei Überschreiten einer Schwelle erhöhen. Das ist aber mit dem Trail-Modus von Bosch nicht vergleichbar, weil viel träger in der Reaktion und mehr dafür gedacht, sich insgesamt nicht zu überanstrengen. Bosch Gen3 reagierte schon bei der kleinsten Rampe oder sogar einzelnen Wurzeln.
Wer guten Lack sucht, sollte wohl besser kein Specialized kaufen. Ich hatte 2005 mein erstes Stumpjumper gekauft und das sah nach einer Saison mit 3.000km aus wie eine Motorhaube nach 200.000km. Mein 2019er Levo hatte nach der allerersten Runde bereits vier Steinschläge im Lack und die weiße Grundierung schaute durch. Habe ich mir aber schon gedacht und in Kauf genommen.
Zur Ausstattung will ich nichts sagen. Die ist bei Specialized ja immer drunter, das Preis-/Leistungsverhältnis bezogen auf die Komponenten ist eher bescheiden im Vergleich etwa zu Cube. Aber ich habe das Levo Comp 2019 trotzdem genommen und es noch keine Minute bereut. Alle Komponenten funktionieren, auch der Motor, hat aber auch erst 1.500km hinter sich.