@Kampfkoloss , ich trage mal meine Erfahrung bei, da ich mal an selber Stelle stand.
Auch ich habe mir damals ein E-MTB angeschafft und wollte damit hauptsächlich zur Arbeit fahren, mit ähnlichen Gegebenheiten wie bei Dir und am Wochenende mit Freunden biken gehen. Diese sind vom Leistungs- und Können-Level deutlich über mir und ich wollte das Bergaufdefizit mit Motorunterstützung ausgleichen und beim Bergab wollte ich auch nicht den schlechtesten Bock unter mir haben. Es wurde ein Cube Stereo Hybrid 140 hpa race.
So weit so gut.
Zur Arbeit hat sich das bike als kilometerfresser entwickelt und am Wochenende konnte ich mit den anderen einigermaßen mithalten. Ich habe aber schnell gemerkt, dass das Bike in der Serienausstattung nicht ganz taugt und habe einiges investiert um an den „Bios" dranbleiben zu können.
Auf dem Weg zur Arbeit muss ich in die Stadt und durch beruhigte Zonen. Da wurde ich allein der Optik wegen als „Kampfradler“ wahr genommen, obwohl ich dafür keinen Anlass gab. Es gab häufig unschöne Vorkommnisse.
Die Singletrails auf der Strecke habe ich schnell beiseite gelassen, weil oft matschig oder ich einfach keine Lust mehr hatte, vor oder nach einem nervig/anstrengenden Tag.
Das schlechteste für mich war aber der immense Verschleiß am Bike. Die teuren Stollenreifen (Magic Mary) waren im Nu wegradiert. Für die Trails am Wochende hatte ich die Vert-Star Mischung drauf, da konnte man den täglichen Verschleiß sehen und der Akku war durch die hohe Haftreibung auf Asphalt schnell leer. Dann kommen schnell Bremsbeläge und Scheiben, Kasette, Kette und der Gedanke an einen Wechselakku.
Und wenn es dann zu einer Trail-Ausfahrt kam, war immer etwas verschlissen (oder vergessen/keine Zeit mehr, den Akku zu laden), das hat mich echt genervt, abgesehen von den Kosten, die da jedes mal anstehen.
Ich habe mich dann entschlossen, „Arbeit“ und „Hobby” zu trennen. Habe mir noch ein E-Treckingrad angeschafft und das andere als „Sportgerät” gelassen.
Das hat viel Geld gekostet, aber für mich persönlich die beste Lösung.
Selbst das Durchfahren der Verkehrsberuhigten Zonen hat sich deutlich entspannt, da man eher als „normaler” Verkehrsteilnehmer wahrgenommen wird (eigentlich blöd, ist aber so...) ebenso ist der Verschleiß deutlich geringer geworden.
Mittlerweile (und auch, weil ich mich Fahrtechnisch weiter entwickelt habe) ist das „Sportgerät” ein Merida e-one Sixty 900e geworden und das Arbeitsradl tut zuverlässig seinen Dienst mit wenig Rollwiderstand und Verschleiß, funktionierende Schutzbleche und Gepäckträger, der echt eine Entlastung ist.
Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung!