Vor einiger Zeit prägten wir den Begriff Light-E-MTB und ordneten E-Mountainbikes in drei Gattungen und haben damit moderne E-Mountainbikes klassifiziert. Light-E-MTBs wiegen ca. 18 Kilogramm oder weniger, erreichen in der Spitze keine 65 Nm maximales Drehmoment und verfügen über Akkus, die weniger als 400 Wh Kapazität besitzen. Was haben das Specialized Levo SL, Orbea Rise und Rotwild R.E 375 gemein? Richtig! Alle drei Modelle sind agil im Handling und machen auf dem Trail richtig viel Spaß! Hier möchten wir euch die drei interessantesten Light-E-MTBs für die kommende Saison vorstellen und zeigen sie euch im Video.

Orbea Rise

Video: Orbea Rise

Das Orbea Rise ist ein reinrassiges Light-E-MTB, welches von einem Shimano EP8 RS angetrieben wird. RS? Bitte was? Richtig gelesen, bei diesem Motor handelt es sich um einen modifizierten EP8-Motor, den Shimano exklusiv für und mit Orbea dem Einsatz an einem Light-E-MTB angepasst hat. Näheres dazu im Abschnitt Motor.

Der Carbon-Rahmen – den man übrigens farblich individuell fertigen lassen kann – verfügt über 140 mm am Heck und an der Front – je nach Modell und Konfiguration – über 140 bis 150 mm Federweg. Für beste Performance rollt das Orbea Rise auf großen 29-Zoll-Laufrädern, am Hinterrad wurde sogar ein spezieller Maxxis Rekon-Reifen verbaut, der aktuell nur für Orbea gefertigt wird.

Im Inneren des schlanken Rahmens haben die Ingenieure von Orbea einen Akku mit 360 Wh Kapazität verbaut, den man zum Laden leider nicht aus dem E-Bike entnehmen kann. Die Option einer Entnahme hätte dieses E-MTB auch schwerer gemacht, als es aktuell ist, denn ein offenes Unterrohr, aus dem der Akku entnommen werden kann, schlägt mit 800 bis 1000 Gramm zu Buche. Gewicht, dass man beim Orbea Rise unbedingt einsparen wollte. Wer auf maximale Kapazität besonderen Wert legt, für den gibt es einen optional erhältlichen Range Extender, der die Gesamtkapazität auf 612 Wh erhöht.

  • Rahmenmaterial Carbon
  • Federweg 140/150 mm (vorne) / 140 mm (hinten)
  • Laufradgröße 29″
  • Besonderheiten fest verbauter Akku, bis zu 612 Wh mit optionalem Range Extender möglich, Konnektivität mit Garmin-Uhren, individuelle Ausstattung und Farbgebung dank Konfigurator
  • Gewicht ab 16,5 kg (Größe M, Herstellerangabe)
  • Rahmengrößen S / M / L / XL
  • Motor Shimano EP8 RS
  • Akkukapazität 360 Wh
  • Verfügbar ab November 2020
  • www.orbea.com

Das Orbea Rise trifft absolut ins Schwarze! Agil im Handling und hart im Nehmen, genau so soll ein Light-E-MTB mit 150/140 mm Federweg sein. Kein E-MTB für Genussradler, sondern eher eins für all jene, die es gern etwas schneller angehen lassen und für die Sport im Vordergrund steht.

Wenn wir die Trail-Performance des Orbea Rise auf einer Skala bewerten müssten, dann würde dieses Light-E-MTB direkt die maximale Punktzahl abräumen, denn dieses E-All-Mountain macht alles mit, glänzt überall und – das ist uns besonders wichtig – es macht Spaß! Enge Kurven – Vollgas durch. Kleine Gegenanstiege – Vollgas hoch. Flowig über den Trail – Vollgas, immer.

Besonderes Schmankerl: der Konfigurator! Seinem E-MTB eine persönliche Farbkombination geben – Leute, das ist mal richtig geil und gefällt uns extrem. Raus aus dem Einheitsbrei, rein in die farbenfrohe Leichtigkeit des Seins.

Artikelbild

Pro / Contra

zum Test

Pro

  • sehr leicht und agil
  • durchdachte Details
  • formschönes Design
  • Konfigurator
  • individuelle Farbgebung

Contra

  • Maxxis Rekon-Reifen hat wenig Profil
  • fest verbauter Akku
  • Motor klappert etwas
  • kleine Bremsscheiben mit 180 mm
Orbea Rise – wenn du auf Vollgas stehst, nimmste das!
# Orbea Rise – wenn du auf Vollgas stehst, nimmste das!

Hier gibt es den ausführlichen Artikel: Orbea Rise – E-MTB-Neuheit im Test

Rotwild R.E 375

Video: Rotwild R.E 375

Rotwild setzt auf einen neuen Motor und wagt Neuland bei der Geometrie! Die neue Familie kommt mit einem sehr schlanken und formschönen Carbon-Rahmen bei dem auch die Dämpferwippe und der komplette Hinterbau aus Carbon gefertigt sind und drückt massiv aufs Gewicht.

Das Topmodell R.X 375 Ultra kommt in Rahmengröße M auf schlanke 18,1 kg! Zudem verfügen diese E-MTBs über einen eigens entwickelten 375-Wh-Akku und werden von einem Shimano EP8-Motor angetrieben.

Seitens des Fahrwerks bietet der Premium-Hersteller zwei Produktlinien an:

  • das R.X – ein All-Mountain mit komfortabler Geometrie und 150/150 mm Federweg
  • und das R.E – ein, wie es das „E“ in der Bezeichnung vermuten lässt, Enduro mit 170/160 mm Federweg.

Interessant ist, neben der eigenen Motorabstimmung und der Leistungsreduktion auf 63 Nm max. Drehmoment, die Verwendung eines kompakten 375-Wh-Akkus und zwei unterschiedlicher Geometrien. Während das R.X auf eine bekannte Geometrie setzt, die Komfort verspricht, positioniert Rotwild das R.E in der neuartigen „Aggressive Series“, die mit einem längeren Reach und einem 63,5° flachen Lenkwinkel mehr Performance für Racer und all jene verspricht, die es auch mal richtig stehen lassen.

Dieses Rennpferd, äh, Rotwild ist absolut gelungen. Mit dem R.E 375 Pro zeigt der Hersteller hochwertiger E-Mountainbikes, wohin die Reise geht und wie sich eine Marke mit einer derart sportlichen DNA ein E-MTB vorstellt. Betrachtet man ganz nüchtern die Daten, dann hat man es mit einem Light-E-MTB zu tun, das aber auf Wunsch zum Performance-E-MTB wird, wenn man maximales Drehmoment braucht. Der verbaute Shimano EP8-Motor passt ebenso stimmig in das gelungene Gesamtkonzept wie der 375-Wh-Akku mit dem smarten Quick Release.

Alles in allem beschreiben drei Worte das Rotwild R.E 375 Pro am treffendsten: Schlank. Sexy. Schnell.

Artikelbild

Pro / Contra

zum Test

Pro

  • cooles Konzept ohne Kompromisse umgesetzt
  • Quick Release-Akkuentnahme
  • stimmige Modulation der Motor-Charakteristik
  • vollwertiges E-Enduro, dennoch unter 20 kg leicht
  • ansprechendes, schlankes Design
  • hohe Variabilität durch zwei Leistungsprofile für unterschiedliche Anwendungen

Contra

  • Cockpit ist mit dem flachen Lenker zu tief
  • Akkukapazität 375 Wh – passt gut zum Konzept, für Reichweitenfans zu wenig
  • nicht ganz günstig
Rotwild R.E 375 Pro – leicht, agil und auf maximale Performance getrimmt
# Rotwild R.E 375 Pro – leicht, agil und auf maximale Performance getrimmt

Hier gibt es den ausführlichen Artikel: Rotwild R.e 375 Pro im Test

Specialized Levo SL

Video: Specialized Levo SL

https://youtu.be/HL9VGu3Uxj0

Beim Specialized Turbo Levo SL dreht sich alles um maximale Performance gepaart mit minimalem Gewicht. Laut Hersteller kommt das Modell in Rahmengröße L auf sensationelle 17,3 kg – doch selbst das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange: Das Gewicht des Light-E-MTBs kann nämlich simpel auf unter 17 kg gebracht werden, denn die Gewichtsangabe bezieht sich auf ein Modell mit Schläuchen. Unser Testrad war auf Tubeless umgebaut und wog nur schier unglaubliche 16,7 kg.

Um die Fahreigenschaften so natürlich wie möglich und das Gewicht so gering wie nötig zu bekommen, ging Specialized den Weg, einen eigenen Motor zu entwickeln. Gemeinsam mit Mahle – ein Motorenhersteller aus der Automobilbranche – wurde der SL 1.1 konzipiert und zur Serienreife geführt. Nominell besitzt der Motor zwar nur 35 Nm maximales Drehmoment, besticht aber durch sein extrem natürliches Fahrgefühl.

  • Rahmenmaterial Carbon
  • Federweg 150 mm (vorne) / 150 mm (hinten)
  • Laufradgröße 29″
  • Besonderheiten sehr leicht, eigenes Motorsystem, fest verbauter Akku, Range Extender
  • Gewicht ab 17,3 kg (Größe L,  Herstellerangabe)
  • Rahmengrößen S / M / L / XL, Alu-Rahmen in XS erhältlich
  • Motor Specialized SL 1.1
  • Akkukapazität 320 Wh / Optional erhältlicher Range Extender 160 Wh
  • Verfügbar ab sofort
  • www.specialized.com

Das Specialized Levo SL ist die konsequente Weiterentwicklung des beliebten Turbo Levo und dreht mächtig an der Gewichtsschraube. Hiermit unterstreicht Specialized mit visionärem Mut seine Vormachtstellung und Innovationskraft. Mit dem Turbo Levo SL macht der US-Amerikanische Premium-Hersteller in unseren Augen einen großen Schritt in die richtige Richtung und setzt in der Kategorie der Light-E-Bikes direkt die Benchmark. Mit knapp 17 Kilo Lebendgewicht, agilem Handling und einer Top-Performance, brennt es auf dem Trail ein wahres Feuerwerk der Agilität und Fahrfreude ab. Es besticht durch ein Maximum an Fahrspaß und ein extrem natürliches Fahrgefühl. Klar, wer auf maximalen Uphill-Fun steht, der muss deutlich mehr selbst leisten als bei stärkeren Motorsystemen. Aber wer auf maximale Performance auf dem Trail steht, wer Motorunterstützung gepaart mit dennoch natürlichsten Fahrgefühl möchte, für den ist das Specialized Turbo Levo SL die absolut richtige Wahl!

Wenn wir bei der Marke Specialized bleiben, dann möchten wir die provokante Frage stellen: Wer braucht jetzt noch ein Pushbike alá Stumpjumper?

Artikelbild

Pro / Contra

zum Test

Pro

  • extrem leicht
  • sehr natürliches Fahrgefühl
  • geringer Stromverbrauch
  • perfektes Gesamt-Paket

Contra

  • in der Topversion abartig teuer
Specialized Turbo SL: Das erste echte Light-E-MTB!
# Specialized Turbo SL: Das erste echte Light-E-MTB!

Hier gibt es den ausführlichen Artikel: Specialized Turbo Levo – das erste echte Light-E-MTB

Meinung @eMTB-News.de

Aktuell sind Light-E-MTBs in aller Munde und schlagen eine Brücke zwischen motorbetriebenen und motorlosen MTBs. Mit weniger Leistung, aber sehr agilem Handling wildern diese E-Bikes teilweise im analogen Bereich, ohne dabei den Spaß im Uphill aus den Augen zu verlieren.

Wir begrüßen diese Entwicklung, denn leichte E-Mountainbikes sind einfach besser als schwere!

Sind Light-E-MTBs für euch ein interessantes Thema? Was würdet ihr euch von so einem E-MTB in der Zukunft wünschen?

  1. benutzerbild

    Dewey

    dabei seit 03/2020

    Jetzt weiß ich endlich auch was "man normal" fährt.
    Ich denke nicht dass du etwas verstanden hast, ich schrieb davon ...wann unterschiedliche Laufräder im Gelände Sinn machen und habe es auch erklärt.

    Das mag ja zu BigHit-Zeiten so ausgesehen haben. Aber sei versichert, dass sich seitdem einiges weiter entwickelt hat.
    Keine Ahnung was du von vergangenen BigHit-Zeiten erzählst und was sich seitdem weiter entwickelt haben soll.
  2. benutzerbild

    Geleis

    dabei seit 09/2021

    Keine Ahnung was du von vergangenen BigHit-Zeiten erzählst und was sich seitdem weiter entwickelt haben soll.
    Ja, ich denke das ist deutlich geworden.
    Ich dachte zuerst Du beziehst Dich auf dieses frühe Mullet.

    Mich stört nur Deine alles verallgemeinernde Aussage. Das was Du beschreibst ist ein kleiner Aspekt der Mullet- Idee in Kombination mit PLUS- Bereifung beim eBike.

    Es gibt allerdings noch ein paar mehr Aspekte dazu. Mullets gab es nämlich schon deutlich früher als PLUS-Bereifung und eBikes.

    Einen, der für mich im Kontext frontlastiger eBikes relevant ist, habe ich ja z.B. oben genannt.

    Ein ander Aspekt ist die Beeinflussung der Gripverteilung zwischen VR und HR.

    Geleis
  3. benutzerbild

    Geleis

    dabei seit 09/2021

    Mit welcher Karkasse fährst du den dampfenden Hans?
    Sorry, späte Antwort.
    Fahre den gerade in "Super Trail".
    Aber hauptsächlich, da der Reifen halt dabei war. Funktioniert gut soweit, aber ich zähle mich doch irgendwie zur Maxxis-Fraktion. Werde ich wieder aufziehen wenn der HD runter ist. Da fahr ich dann Exo+, tw. mit Insert. Guter Kompromiss für mich.
  4. benutzerbild

    Dewey

    dabei seit 03/2020

    Ich dachte zuerst Du beziehst Dich auf dieses frühe Mullet.
    Nö, so alt bin ich noch nicht, war mir tatsächlich kein Begriff, zu der Zeit war ich Trialsportler und bin zur Entspannung mit dem BMX Downhill gefahren.

    Ein ander Aspekt ist die Beeinflussung der Gripverteilung zwischen VR und HR.
    Ein kleineres Hinterrad mit gleicher Reifenbreite verliert an Grip, auch deshalb verstehe ich dieses Ansinnen nicht.
  5. benutzerbild

    Geleis

    dabei seit 09/2021

    .....

    Ein kleineres Hinterrad mit gleicher Reifenbreite verliert an Grip, auch deshalb verstehe ich dieses Ansinnen nicht.
    Dann gratuliere ich Dir zu Deiner offenbar excellenten Fahrtechnik. Chapeau! 👍
    Wenn man so gut fahren kann, dass in schnellen Kurven immer zuerst hinten der Grip abreißt, hast Du natürlich recht.

    Bei mir ist es jedoch so, dass ich recht froh bin, wenn es erst mal hinten driftet. Zumal das ja auch Spaß macht. 😀

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den eMTB-News-Newsletter ein!