Wie viel Kraft spart ein E-Bike?

indigo69

Neues Mitglied
Hallo zusammen, ich bin ganz neu im Forum. Ich habe mal eine Frage zu Kräften rund ums e-Bike.

Hintergrund: Ich liebe Mountainbike fahren, UND ich sehe es auch als Sport. Bislang kam ein E-Bike also schon deshalb für mich nicht in Frage. Und zweitens schreckt mich das hohe Gewicht, da ich gerne Singletrails, verblockte Anstiege und insgesamt etwas technischeres Geläuf mag. Aber natürlich auch flowige Trails.

Nun ist mit dem Specialized Levo SL das erste Bike mit akzeptablem Gewicht von ca. 17kg auf den Markt gekommen. Hat allerdings nur 35NM Motor-Unterstützung. Könnte DAS der Kompromiss aus E-Biken UND sportlicher Anstrengung sein?

Was ich in dem Zusammenhang ganz schwierig finde ist zu ermitteln, wie viel Arbeit einem das Bike eigentlich tatsächlich abnimmt?
Dazu habe ich mal eine Milchmädchenrechnung erstellt. Vielleicht können das die Experten hier zurecht rücken.
1. Die Seite kreuzotter de hat einen Online Rechner. Diesem entnehme ich bei Angabe der Eckdaten wie Gewicht Bike, Gewicht Fahrer, Trittfrequenz, %-Anstieg etc. dass ich für einen 5%-igen Anstieg etwa 159Watt Leistung erstrampeln muss. Für 10% Steigung 296Watt.
2. Eine Seite um Einheiten umzurechnen gibt an, dass 1 Watt etwa 1 Newtonmeter/Sekunde entspricht.

Kann man also davon ausgehen, dass 10 Watt=10NM sind?

Wenn ich also ein Bike mit einem 85NM Motor habe, nimmt der mir am Berg 85Watt ab? Im Falle der 5%-Steigung und 159Watt blieben also 74Watt für mich übrig. Bei den 10% Steigung, also 296Watt bleiben immerhin 211Watt übrig, die ich selbst leisten muss.

Ist das so richtig? Im Fall 5% Steigung nimmt der Motor ca. 50% der Arbeit ab, bei den 10% nur noch kanpp 25%.

Danke für euren Input....
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von DR_Z01

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Hallo zusammen, ich bin ganz neu im Forum. Ich habe mal eine Frage zu Kräften rund ums e-Bike.

Hintergrund: Ich liebe Mountainbike fahren, UND ich sehe es auch als Sport. Bislang kam ein E-Bike also schon deshalb für mich nicht in Frage. Und zweitens schreckt mich das hohe Gewicht, da ich gerne Singletrails, verblockte Anstiege und insgesamt etwas technischeres Geläuf mag. Aber natürlich auch flowige Trails.

Nun ist mit dem Specialized Levo SL das erste Bike mit akzeptablem Gewicht von ca. 17kg auf den Markt gekommen. Hat allerdings nur 35NM Motor-Unterstützung. Könnte DAS der Kompromiss aus E-Biken UND sportlicher Anstrengung sein?

Was ich in dem Zusammenhang ganz schwierig finde ist zu ermitteln, wie viel Arbeit einem das Bike eigentlich tatsächlich abnimmt?
Dazu habe ich mal eine Milchmädchenrechnung erstellt. Vielleicht können das die Experten hier zurecht rücken.
1. Die Seite kreuzotter de hat einen Online Rechner. Diesem entnehme ich bei Angabe der Eckdaten wie Gewicht Bike, Gewicht Fahrer, Trittfrequenz, %-Anstieg etc. dass ich für einen 5%-igen Anstieg etwa 159Watt Leistung erstrampeln muss. Für 10% Steigung 296Watt.
2. Eine Seite um Einheiten umzurechnen gibt an, dass 1 Watt etwa 1 Newtonmeter/Sekunde entspricht.

Kann man also davon ausgehen, dass 10 Watt=10NM sind?

Wenn ich also ein Bike mit einem 85NM Motor habe, nimmt der mir am Berg 85Watt ab? Im Falle der 5%-Steigung und 159Watt blieben also 74Watt für mich übrig. Bei den 10% Steigung, also 296Watt bleiben immerhin 211Watt übrig, die ich selbst leisten muss.

Ist das so richtig? Im Fall 5% Steigung nimmt der Motor ca. 50% der Arbeit ab, bei den 10% nur noch kanpp 25%.

Danke für euren Input....
Nein, das ist falsch.

Der Motor des Levo Sl gibt dir 240 Watt maximal dazu, ein klassischer Motor wie Bosch oder Shimano bis zu 500 Watt.

Es gibt übrigens auch noch den FAZUA-Antrieb, der schafft wohl maximal ca. 300W und ist flüsterleise. Die vollgefederten MTB-Bikes mit FAZUA liegen bei 18-19kg.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von DR_Z01

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Auf meiner kurzen Hausrunde mit 40 km und 520 HM, fahre ich mit dem Bio-Bike (Spark RC900) fast dieselben Werte (Zeit, Puls, Kalorienverbrauch, etc.), wie mit dem eBike (eZesty mit Fazua).

Das liegt wahrscheinlich daran, dass das eBike 8,5 kg schwerer ist und einen viel höheren Rollwiderstand hat.
Ich fahre damit aber auch meistens mit der niedrigsten Unterstützung.

Mit einem Bosch oder Shimano und voller Unterstützung kommst Du
wahrscheinlich nicht einmal zum Schwitzen ;)

Wenn ich in den Alpen unterwegs bin, ist es dann schon leichter mit dem eZesty, als mit dem Spark.

Trotzdem ist für mich das eBike kein vollwertiger Bio-Bike-Ersatz.
 
Diese Rechnerei ist die vollkommen falsche Herangehensweise, wenn es um kräftezehrendes Biken geht. Die Rechnerei taugt nur beim gemütlich dahin radelnden Rentner auf seinem Tourenbike, aber auch da nur wenn er nicht weiss, dass sein Bike mehr als die Turbostufe zu bieten hat.
Im Grunde zählt für den sportlichen Fahrer nur die gefahrene Geschwindigkeit im Verhältnis zu Gegenwind und Steigung.
Du kannst also auch ein Bosch, Brose oder gar TQ Bike so bewegen, dass du am Ende einer Runde vollkommen ausgepowert und dehydriert ankommst. Alles eine Frage des Tempos, welches du anlegst. Und lässt ein Trail kein Tempo zu und Steigung oder straffer Gegenwind sind auch nicht vorhanden, dann kannst du immer noch die Fahrstufe niedriger wählen. Willst du richtig Hardcore, dann einfach den Motor abschalten. 😉🤣
Um mal den Vergleich zu ziehen, mein 11kg Bio bewege ich 40km mit 500Hm und fühl mich danach ein wenig sportlich betätigt. Um in etwa auf gleichem Level mit Bosch e-MTB Modus nach Haus zu kommen, muss die selbe Distanz schon deutlich über 1000Hm haben.
Über lange flache Strecken kann sich die Sache aber umkehren. Nach 100km Flussradeln auf dem Bio tut maximal der Hintern weh. Die selbe Strecke mit dem E fällt deutlich anstrengender aus, wenn das gleiche Tempo gehalten werden soll, schon nach 30km falle ich in den Bereich der Unterstützung zurück, weil der Bioschnitt nahe der 30km/h einfach nicht zu halten ist.
 
Diese Rechnerei ist die vollkommen falsche Herangehensweise, wenn es um kräftezehrendes Biken geht. Die Rechnerei taugt nur beim gemütlich dahin radelnden Rentner auf seinem Tourenbike, aber auch da nur wenn er nicht weiss, dass sein Bike mehr als die Turbostufe zu bieten hat.
Im Grunde zählt für den sportlichen Fahrer nur die gefahrene Geschwindigkeit im Verhältnis zu Gegenwind und Steigung.
Du kannst also auch ein Bosch, Brose oder gar TQ Bike so bewegen, dass du am Ende einer Runde vollkommen ausgepowert und dehydriert ankommst. Alles eine Frage des Tempos, welches du anlegst. Und lässt ein Trail kein Tempo zu und Steigung oder straffer Gegenwind sind auch nicht vorhanden, dann kannst du immer noch die Fahrstufe niedriger wählen. Willst du richtig Hardcore, dann einfach den Motor abschalten. 😉🤣
Um mal den Vergleich zu ziehen, mein 11kg Bio bewege ich 40km mit 500Hm und fühl mich danach ein wenig sportlich betätigt. Um in etwa auf gleichem Level mit Bosch e-MTB Modus nach Haus zu kommen, muss die selbe Distanz schon deutlich über 1000Hm haben.
Über lange flache Strecken kann sich die Sache aber umkehren. Nach 100km Flussradeln auf dem Bio tut maximal der Hintern weh. Die selbe Strecke mit dem E fällt deutlich anstrengender aus, wenn das gleiche Tempo gehalten werden soll, schon nach 30km falle ich in den Bereich der Unterstützung zurück, weil der Bioschnitt nahe der 30km/h einfach nicht zu halten ist.
Exakt so. Und das ist auch das Thema, das die eBike Hasser nie verstehen werden. Ich fahre meinen Arbeitsweg hin in 60 Minuten ohne jede Anstrengung und in knapp 55 Minuten zurück - voll ausgepowert, weil immer über der Abriegelung.
 
Off Topic:

Die Rechnerei ist schon richtig.
Man kann sportlich E-Bike fahren - man muss es aber nicht.

Ich denke, die E-Bike Hasser verstehen und wissen das schon.
Argumentiert wird dann immer mit irgendwelchen Einzelfällen, die es ja durchaus gibt.
Couch Potatos die sich vom Turbo Modus den Berg hochziehen lassen kenn ich selber genug.
So welche sind dann Futter für die E-Bike Gegner.

Blöd finde ich, wenn man sich als E-Biker versucht zu rechtfertigen.
Wieso muss ich mich für ein Hobby rechtfertigen ?
Jeder soll das fahren, wo er Lust zu hat.
Selbst der Couch Potato im Turbo Modus ist doch kein Problem.
Immer noch besser wie auf den Sofa herum zu liegen.

Nach > 10.000 km E-Bike fahre ich mittlerweile wieder ohne Motor.
Mein Frau fährt nach wie vor mit Motor.
 
Nochmals danke, ich versuche es nur für mich einzuordnen. Wie gesagt kommt ein 22-24kg Brocken für mich nicht in Frage. Das Lenovo SL oder das neue Rotwild mit etwa 17kg sind voll OK, da kann man auch OHNE Motor noch vernünftig mit fahren. Mein jetziges Bike (All-Mountain) wiegt auch 15kg mit wertigen Komponenten.
Allerdings komme ich nicht sooo oft zum Fahren, deshalb bin ich bei 35km Entfernung und 400HM schon ziemlich bedient. Jede Menge interessanter Strecken haben aber mehr als 40km Länge und leicht doppelt so viele HM.

Quasi wäre ich dann mit der Minimalunterstützung (max. 400% bei Shimano), nehmen wir an, das wären 100% zusätzlich zu den meinen 100% dazu addiert, genau so fertig, hätte aber die doppelte Höhenmeterzahl geschafft.

Zudem könnte man mit den leichteren E-Bike Versionen genau so fahren wie ich es mir vorstellen würde. Also z.B. den Wildhog Trail in Stromberg runter heizen ohne Motor und dann gemütlich hochstrampeln. Ohne E-Bike brauche ich dafür gute 30 Minuten und schaffe es vielleicht 3x isgesamt. MIT Motor vielleicht auf 5x.
Aber mit einem 24kg Boliden wollte ich da nicht runter fahren. Ich glaube da macht keinen Spaß!!?!?!
 
... als Sport. Bislang kam ein E-Bike also schon deshalb für mich nicht in Frage.
...jetzt aber, das hängt doch von Dir ab :cool:. Ich fahr seit kurzem beides. Wenn ich unter der Woche mit den Kumpels unterwegs bin, die alle noch Biobikes haben, muss das Slash herhalten. Wenn ich alleine fahre, nehm ich dasTurbo Levo von der besseren Hälfte. Gut durchgeschwitzt bin ich immer. Nur macht das E Bike Uphill um Welten mehr Spaß UND, ich hab auf der zweifachen Hausrunde gleich zweimal den Downhillgenuss.
 
Um mal auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen, man KANN mit dem E-MTB Kraft sparen, man MUSS aber nicht. Niemand hindert Dich daran, mit allem das Du hast ins Pedal zu treten und dabei trotzdem eine Unterstützung nach Wahl zuzuschalten. Du bst dann halt schneller unterwegs.

Beste Grüße,
KalleAnka
 
für einen 5%-igen Anstieg etwa 159Watt Leistung erstrampeln muss. Für 10% Steigung 296Watt.
2. Eine Seite um Einheiten umzurechnen gibt an, dass 1 Watt etwa 1 Newtonmeter/Sekunde entspricht.
Das Drehmoment( *2 π *n) pro Zeiteinheit ergibt die Leistung. 1Nm/s ist nicht ungefähr ein Watt sonder ganz genau.
Deswegen ist die an einer Steigung geforderte Leistung immer von der gefahrenen Geschwindigkeit abhängig.
Doppelte Geschwindigkeit = doppelte Leistung wenn wir mal den Luftwiderstand bei kleinen Geschwindigkeiten außen vor lassen.
Sonst käme noch dazu, dass der Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit anwächst.
Wie du selbst schon erfahren hast, reicht wenig Gegenwind schon aus um den Kraftbedarf wesentlich zu erhöhen.
Du könntest also eine doppelt so steilen Anstieg mit der gleichen Leistung fahren, wenn du dein Tempo halbierst.
Am eMTB stellst du den Grad der Unterstützung in Prozent ein.
Die Unterstützung bezieht sich auf das Drehmoment an der Tretkurbel.
Wenn du mit 100% Unterstützung fährst, dann wird das Drehmment was du lieferst durch den Motor verdoppelt.
Dies geht solange mit steigender Geschwindigkeit, bis du die Leistungsgrenze erreicht hast. Diese liegt bei den üblichen Mittelmotoren bei ca. 500W Spitzenleistung.
Es ist also nicht die Steigung, die die Unterstützung des Motors bestimmt sondern der gewählte Modus und deine Arbeit am Pedal. Somit spielt natürlich das Gewicht auch eine große Rolle. Mit 150kg Einsatzgewicht ist der Leistungsbedarf bei gleichem Tempo wie bei 75kg doppelt so groß.
Der spannende Teil ist dann natürlich die benötigte Energie. Neben Drehmoment und Leistung eventuell der wichtigste Parameter. Wenn der Akku leer ist, dann wird es bergauf recht schwierig.
Viel Unterstützung bedeutet auch viel Energiebedarf. Ich fahre zBsp. mit dem 23kg schweren Merida und 504 Wh locker 2.200hm und 50km bei allerdings nur 30% Unterstützung. Wenn du es weniger anstrengend möchtest oder auch schneller bergauf, dann sollte man die Energie des Akku im Auge haben.
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Wenn weiter Klärungsbedarf ist, dann frage ruhig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei vielen scheiterts am inneren Schweinehund.

Es hält einen keiner davon ab 100% in die Pedale zu strampeln. Der Motor gibt einen oben drauf, man ist schneller unterwegs. Muss natürlich dann auch weiter fahren um aufs Niveau eines Bio-Bikes zu kommen.

Wenns anstrengend wird, wird halt zu gerne und leichtfertig die + Taste gedrückt.

Ich nutz das E nur noch fürn Kindertransport oder bei Matsch und Schnee. Eigentlich ne Fehlinvestition.
 
Wenns anstrengend wird, wird halt zu gerne und leichtfertig die + Taste gedrückt.
Verstehe ich nicht. Ist doch jedem selbst überlassen was er mit seinem eMTB macht.
Ich bin oft auf langen Strecken mit ordentlich hm und technischen Anspruch mit dem MTB unterwegs, trotzdem habe ich jedesmal Spaß, wenn ich mal eMTB fahre und den eingebauten Rückenwind spüre. Ob und wieviel ich dann auf dem eMTB arbeiten will hängt nur von Lust und Laune ab. Wenn ich + drücken will, dann drücke ich +
 
Für meine Feierabend- und Hausrunden nehme ich fast immer das Bio-Bike.
Ich liebe es mit eigener Kraft ein leichtes 10,5kg Fully anzutreiben.

Auf diese Runden habe ich nur ca. 2 Stunden Zeit und da möchte ich mich auch
sportlich betätigen, das am Liebsten ohne Motor.

Bei diesen 40km und 500HM Touren ist für mich ein eBike weniger geeignet.

Mein schwächliches Fazua eBike fahre ich eigentlich nur in unseren Alpen.
Da macht für mich, unter sportlichen Gesichtspunkten, ein eBike Sinn.

Aber Jeder wie er mag ;)
 
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