Uphill flow

orange69

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Dieser Begriff hat sich zwischenzeitlich in unserem EMTB Sprachgebrauch etabliert.

Kreiert wurde er von den Herren Fleischer/ Schlie bei Bosch und soll das tolle Gefühl beschreiben, das einen mit einem potenten EMTB beim Erklimmen steiler und anspruchsvoller Passagen ergreifen kann und sich zumindest bei mir auch regelmässig einstellt.

Im Bosch-Marketing ist der Begriff entstanden, inzwischen aber auch darüber hinaus in aller Munde.

Flow ist als Begriff durchaus schon länger und in vielen anderen Bereichen etabliert.
Hierzu wilipedia:
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Flow (deutsch „Fließen, Rinnen, Strömen“) bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit („Absorption“), die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust. Der Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi gilt als Schöpfer der Flow-Theorie, die er aus der Beobachtung verschiedener Lebensbereiche, u. a. von Chirurgen und Extremsportlern, entwickelte und in zahlreichen Beiträgen veröffentlichte. Heute wird seine Theorie auch für rein geistige Aktivitäten in Anspruch genommen.

Flow kann bei der Steuerung eines komplexen, schnell ablaufenden Geschehens im Bereich zwischen Überforderung (Angst) und Unterforderung (Langeweile) entstehen. Der Flow-Zugang und das Flow-Erleben sind individuell unterschiedlich. Auf der Basis qualitativer Interviews beschrieb Csíkszentmihályi verschiedene Merkmale des Flow-Erlebens.[1]

Flow-Zustände können bei entsprechenden Bedingungen in hypnotische oder ekstatische Trance übergehen. Manche Wissenschaftler verstehen den Flow selbst bereits als Trance.[2]
"
Bin ich ehrlich, kenne ich diesen "uphill-flow" aber schon viel länger als Radsportler.
Schon vor Jahrzehnten auf diversen Bio-MTBs oder Rennrädern, verspüre ich bis heute dieses Gefühl, wenn ich in einer Blase aus körperlicher Anstrengung, Schweiss, manchmal Schmerz, Konzentration, Fokussiertheit und letztlichem Schaffen der Herausforderung aufgehe.

Ist das eine Frage der Motor-Power, oder eher das Verschmelzen von einem selbst mit dem motorisierten oder unmotoriserten Bike beim Hochradeln an sich?

Je mehr ich darüber nachdenke, deste eher meine ich, dass uphill-flow beim Biken und Rennradeln ein Grundgefühl darstellen kann und das für mich auch tut.

Das EMTB (oder auch E-Rennrad) verschiebt heute allerdings die Grenzen des Möglichen und limitiert sie aber gleichzeitig auch:

Anstiege, früher technisch und/ oder konditionell kaum fahrbar, werden möglich. In berauschendem Speed über Wurzeln, Steine, Absätze, dabei sich aufwärts in Kurven legen und fast keine streckentechnischen Limitierungen zu haben, ist schon genial und hat für mich Suchtpotential.
Noch ein Anstieg, noch ein Berg, noch ein Pass....

Aber es hat auch zu persönlichen Veränderungen geführt.
Ich quäle mich weniger, gehe weniger bereitwillig an mein Limit, drücke das Turbo-Knöpfchen, bevor ich an meine physischen Grenzen gehe.
Damit reduziere ich aber für mich manchmal auch das Flow-Erlebnis.
Es fehlen manchmal die absolute Erschöpfung und auch manchmal die Zufriedenheit, einen Anstieg oder Berg wirklich "bezwungen" zu haben.

Immer mehr Motor-Power, immer mehr Reichhöhe, immer bessere Dosierbarkeit der Power, immer bessere Steigfähigkeit des Bikes und immer griffigere Reifen bringen mich hoch.
Dabei und oben das Glücksgefühl.

Beim minimal-assist-Bike oder -Rennrad oder auf dem unmotorisierten Rad powere ich mich mehr aus.
Das Glücksgefühl ist ähnlich aber doch nicht gleich.
Weniger Geschwindigkeitsrausch aufwärts, dafür mehr das Gefühl des eigenen Limits und das "Endlich am Gipfel"-Gefühl oben.

Wie geht das euch?
Ist der uphill-flow für euch die Quintessenz des EMTBs?
Fahrt ihr noch Bio-Bike?
Könnt ihr euch ein minimal-assist-EMTB vorstellen?
Wie sieht euer "uphill-flow" aus?
.......?

Vielleicht hat jemand Lust, mitzudiskutieren.

LG Dieter
 
Für mich ist das Spannende am eMTB die Steuerung der Motorleistung.
Falls ich mal drei Wochen nicht gefahren bin, kann ich mich einfach aufs Bike setzen und losbrausen.
Geht mir die Puste aus, dann nehme ich mir mehr Schub vom Motor.
Das verhindert diese Blockade, die man bei einem normalen Bike nach einer längeren Pause hat.
Wenn ich allerdings regelmäßig fahre, dann ist es Teil meiner Motivation, mich konditionell zu fordern.
Im letzten Herbst gingen Anstiege im Eco Modus, die ich im Frühjahr im Turbomodus kaum geschafft hatte.
Das geht nur, wenn man sich am Riemen reißt und die Motorleistung nur dann erhöht, wenn die eigene Pumpe im roten Bereich ist.
Schwer, ich weiß... aber geil ;-)
 
Von meiner körperlichen Eignung und der Vergangenheit als Rennradfahrer,
bin ich auf dem MTB immer schon mehr der Bergauffahrer gewesen.

Das hat sich mit dem eBike nicht geändert.
Ob ich das jetzt aber als Uphill flow sehe, eher nicht.

Eine Frage, fährt man mit einem 23-25kg Power-eBike ständig mit Motor
oder fährt man in der Ebene auch ohne Unterstützung?
 
Fahrt ihr noch Bio-Bike?
Ja - 2x MTB und 1x Gravel ;-) und ich kanns mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, die durch reine eBikes zu ersetzen.
Bei mir ist das (light) e-Bike eher für schnell runden alleine da.
Könnt ihr euch ein minimal-assist-EMTB vorstellen?
Ja, ich hab eins. das Orbea Rise. Für mich als überzeugten Radsport begeisterten auch eher die Zukunft. Ich kanns ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, was ein eBike mit 25-30kg und 100Nm+ noch großartig mit "Radsport" oder "Fahrradfahren" zu tun hat. Da kann ich doch gleich ein eMoped kaufen
 
Ich kanns ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, was ein eBike mit 25-30kg und 100Nm+ noch großartig mit "Radsport" oder "Fahrradfahren" zu tun hat. Da kann ich doch gleich ein eMoped kaufen
Eine Frage des Anspruchs.
Viele glauben auch, dass Motorradfahren kein Sport ist... bis sie mal selbst so schnell als möglich gefahren sind.
Das ist bei eMTB genau so.
Wenn man das Gleiche macht, wie mit einem Biobike, dann ist es langweilig und nicht fordernd.
Aber, wenn man die Möglichkeiten nutzt und daraus eine neue Herausforderung macht, dann ist es ein Sport, wie jeder andere auch.
Vielleicht erweitert das Deine Sichtweise. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich nicht nachvollziehen was an einem Uphill flowig sein soll. Also im Vergleich zum schnellen DH-Flow ist es für mich fahrtechnisch langweilig einen durchschnittlichen Waldweg oder eine Steile Skipiste in den Alpen hochzufahren. Ich nutze da eher die Möglichkeit die Aussicht besser genießen zu können. Und auf dem Trail geht auch dem Ebike schnell die Luft aus bzw. es ist für mich zu anstrengend und unbequem, weil ein Enduro halt immer noch vor allem fürs bergabfahren gemacht ist und dazu noch sehr schwer.

Ich spare mir da die Energie lieber für den Downhill, weil der wesentlich mehr Spaß macht. Wer auf so Trial-Gehampel oder Stolperbiken steht dem machts wahrscheinlich Spaß.

Ich fahr allerdings auch den eher schwachbrüstigen Shimano-Motor. Wenn man jetzt einen stärkere Motor- und Akkukombi nutzt und vielleicht noch die Geschwindigkeitsbeschränkung aufhebt oder gleich einen Gasgriff montiert ist es halt Motorradfahren mit Elektromotor. Das macht ab einer gewissen Geschwindigkeit sicher auch Spaß. Wäre mir aber zu anspruchslos bzw. zu wenig Natur- und Wandererverträglich, gerade auf Trails.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der Ebene ohne Motor bin ich mit meinem Scott auch schon gefahren.
Da war der Akku fast leer und ich noch nicht zuhause.

Mit dem Levo SL geht das sehr gut, kein Tretwiderstand vom Motor und fährt sich fast wie ein Bio-Bike.
Auf dem Creo oder BMC-Gravel bin ich sowieso meist über 25km/h und der Motor aus.

Ich mag die adaptiven Modi bergauf.
Trail beim ehemaligen E8000, EMTB-Modus beim CX4 und Trail beim Levo/Creo SL mit individuell konfigurierten 40% Support und 90% Maximalpower.
Da wird man quasi belohnt, wenn man selbst härter in die Pedale tritt.

Reinen Turbo fahre ich selten, eher als Rettungsanker wenn es extrem steil wird oder ich schon platt bin.
Bergauf muss man dann manchmal schon schauen, dass einem der Trail nicht ausgeht und das man Steine, Wurzeln und steigendes Vorderrad noch gebacken kriegt.
Auch eine Art Flow-Erlebnis, aber nicht das, was ich bevorzuge, da es an der Grenze dessen liegt, was ich kontrollieren kann.

Insgesamt passe ich mich ( manchmal unbewusst) meinem Bike an.
Die Pulswerte sind mit CX4 hoch, die Spitzen fehlen aber oft und selten drehe ich selten in meinem körperlichen roten Bereich. Die vorhandene Mehr-Power nutzt man auch instinktiv aus.
Auf dem minimal-assist und Bio-Bike sind die Pulswerte insgesamt höher und es hat einige Sitzen.
Macht genauso viel Spass und das Auspowern ist ein Genuss.
 
Für mich ist das Spannende am eMTB die Steuerung der Motorleistung.
Falls ich mal drei Wochen nicht gefahren bin, kann ich mich einfach aufs Bike setzen und losbrausen.
Geht mir die Puste aus, dann nehme ich mir mehr Schub vom Motor.
Das verhindert diese Blockade, die man bei einem normalen Bike nach einer längeren Pause hat.
Wenn ich allerdings regelmäßig fahre, dann ist es Teil meiner Motivation, mich konditionell zu fordern.
Im letzten Herbst gingen Anstiege im Eco Modus, die ich im Frühjahr im Turbomodus kaum geschafft hatte.
Das geht nur, wenn man sich am Riemen reißt und die Motorleistung nur dann erhöht, wenn die eigene Pumpe im roten Bereich ist.
Schwer, ich weiß... aber geil ;-)
Geht mir genauso.
Es gibt auch Tage, wo man einfach keinen "Pfupf" hat und da geht man mit dem EMTB trotzdem Biken und es macht Laune.
 
Anstiege, früher technisch und/ oder konditionell kaum fahrbar, werden möglich dabei sich aufwärts in Kurven legen und fast keine streckentechnischen Limitierungen zu haben,
Ja, das ist das was ich am Ebike schätze
In berauschendem Speed über Wurzeln, Steine, Absätze, dabei sich aufwärts in Kurven legen
Nein, eher nicht weil man auf einem etwas steileren Trail nie in solche Geschwindigkeitsbereiche kommen kann
Aber es hat auch zu persönlichen Veränderungen geführt.
Ich quäle mich weniger, gehe weniger bereitwillig an mein Limit, drücke das Turbo EMTB-Knöpfchen, bevor ich an meine physischen Grenzen gehe.
Damit reduziere ich aber für mich manchmal auch das Flow-Erlebnis.
Es fehlen manchmal die absolute Erschöpfung und auch manchmal die Zufriedenheit, einen Anstieg oder Berg wirklich "bezwungen" zu haben.
Volle Zustimmung
 
Die Mär, dass man aufwärts auf einem EMTB nicht pushen kann, ist ausserhalb der EMTB-Gemeinde sicher verbreitet.
Die allermeisten hier wissen, dass das nur eine Fage der Steilheit, Geschwindigkeit und eigenen Leistungsbereitschaft ist.
Motorrad bin ich 25 Jahre bis vor 8 Jahren noch gefahren, seit es E-Bikes gibt, hab ich sie keine Sekunde mehr vermisst.


Ich fahr allerdings auch den eher schwachbrüstigen Shimano-Motor. Wenn man jetzt einen stärkere Motor- und Akkukombi nutzt und vielleicht noch die Geschwindigkeitsbeschränkung aufhebt oder gleich einen Gasgriff montiert ist es halt Motorradfahren mit Elektromotor. Das macht ab einer gewissen Geschwindigkeit sicher auch Spaß. Wäre mir aber zu anspruchslos bzw. zu wenig Natur- und Wandererverträglich, gerade auf Trails.
Es gibt womöglich geeignetere EMTBs als ein E8000-Enduro, um uphill-flow zu erleben, wobei das im Trail-Modus mit ein bisschen Körpereinsatz reizvoll sein kann.
Ein Sachs- oder TQ Bike empinde ich auch als zu brachial.
Deinen letzten Satz unterschreibe ich komplett.
Ist auch für mich essentiell.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das eine Frage der Motor-Power, oder eher das Verschmelzen von einem selbst mit dem motorisierten oder unmotoriserten Bike beim Hochradeln an sich?
Verschmelzen trifft es.
Als mein Vater mir das Radfahren beibrachte, sagte er immer wieder, dass ein Radfahrer zwei Arme, zwei Beine und zwei Räder hat. Und, dass das Fahrrad zu einem weiteren Körperteil werden muss.
Wenn es dann soweit ist, kann man zB. auf einem Laufrad genau so ruhig stehen wie auf einem Bein und man kann Dinge fahren, die für andere unfahrbar sind.
Leute die das nicht können, ...nennen dieses fahrtechnische Vermögen (Radbeherrschung) dann Trialgehampel. 😁
 
Nein, eher nicht weil man auf einem etwas steileren Trail nie in solche Geschwindigkeitsbereiche kommen kann
Doch, das geht.
Wie sonst kommt man auf einem Bike mit 10-20km/h um die etwas engeren Kurven?
Aufrecht geht es geradeaus in die Botanik.
Kennst Du das Buch "uphill-flow" von Stefan Schlie?
Da beschreibt er dieses Reinlegen in Kurven aufwärts recht deutlich.
 
Das erinnert mich etwas an Hillclimbing in Rachau ;) Na mal schauen wann ich das erste Mal eine Erhebung bezwinge. Hier sind wir ja lediglich 24m nnn.
 
Ich mag schwierige Anstiege und bin begeistert von dem EMTB-Modus. Dabei will ich eher nicht so schnell wie möglich den Trail hoch kommen, sondern mich reizt die erforderliche Technik und Körperbeherrschung die notwendig ist um steinige, oder wurzelige Trailpassagen hoch zu kommen. Flow Trails bergauf empfinde ich daher eher als langweilig...
Auf der anderen Seite fahre ich die Trails auch gerne wieder herunter, weil da die Herausforderung eine ganz andere ist.

In flachen Passagen fahre ich ohne Motorunterstützung. Das schont den Akku und fördert die Muskelausdauer.
Mit den Eddy Current Reifen geht das dann auch echt an die Essenz...das nervt mich noch etwas, allerdings möchte ich die Reifen bei diesem Wetter gerade nicht missen müssen.
 
So, vor 2 Stunden habe ich es fix gemacht und mir jetzt auch ein Power-Bike (mit Seitenständer)
für den Uphill flow gekauft, abgeholt wird es nächste Woche (wenn es wieder auftaut) ;)

Schaun ma moi, was das eZesty dazu meint 🤔
Ist es jetzt doch das Genius geworden?
Glückwunsch, tolles Bike.

Im direkten Vergleich mit dem Fazua aufwärts, wird dich der Bosch begeistern, v.a. im EMTB-Modus extrem feinfühlig, dynamisch und bei ordentlich Eigenpower mächtig stark.

Man gewöhnt sich aber (leider) auch ganz schnell an diese Power und dann muss man sein minimal-assist wieder ganz bewusst als solches betrachten und die höhere Eigenleistung entsprechend bewerten.
Mir persönlich gefällt beides.
Uphill-flow ist für mich nur sekundär mit der Motorleistung verknüpft.
 
Ja, die Entscheidung für das Genius ist gestern Nachmittag recht spontan gefallen.

Mit ein Grund war, dass in Größe M keine mehr geordert werden können und ich
mit dem Genius nun auch mit den anderen Bosch-Mafiosi mitfahren kann,
ohne ständig im roten Bereich fahren zu müssen.

Außerdem habe ich mit Scott die letzten 10 Jahre nur gute Erfahrungen gemacht.
 
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