Kaufberatung Enduro/AM: Eierlegendewollmilchsau oder das was dem am nächsten kommt.

Rafta

Mitglied
Wie im Titel bereits beschrieben, bin ich auf der Suche nach einem E-Bike was alle meine Bedürfnisse deckt, defacto die Eierlegendewollmilchsau (die es natürlich nicht gibt)

Ziel ist es, nachdem ich schon einiges probe gefahren bin, einige Entscheidungszweifel auszuräumen.

Bisher habe ich ins Auge gefasst:

Rotwild R.E.+ 2019
Specialized Turbo Kenevo Expert
Cube Stereo Hybrid 500 Action Team

Grundsätzlich habe ich auf den Brose Motor eingeschossen, weswegen das Cube eher weniger interessant für mich erscheint.

Jetzt die Fragen die sich nach Studium dieses Forums bisher nicht ausräumen liesen.

1. Lohnt es sich beim Rotwild auf das 2019er zu warten?
2. Bringt der 650er Akku im Rotwild einen Vorteil den ich nicht missen sollte? (Ersatzakku würde ich beim Kenevo dazubestellen)
3. Ist es falsch sich auf den Brose einzuschiessen? (Entkopplung nach 25kmh und sehr leise im Antrieb ist schon ziehmlich interessant)
4. Kann man mit dem Kenevo auch Touren fahren (zb 50km 600hm)?
5. Wäre ein Levo noch Bikeparktauglich?

Als Fahrer mit 100kg bei 1,90m Körpergröße ist der Gewichtsunterschied von teils 2 kg wohl eher sekundär.

Fahrprofil: Hometrails in Harznähe (also eher weniger Höhenmeter), Gelegentliche Urlaube in Saalbach oÄ, Fortbewegungsmittel auf Radwegen zwecks Besuch Anderer, Bikeparks im Harz.

VIelleicht habt ihr ja aufgrund profunderer Erfahrungen ein paar Ratschläge/Anregungen.
 
Ich würde sagen das, dass Levo schon Bikeparktauglich ist wenn man es etwas modifiziert. Die 135mm sind doch recht wenig, die waren sie bei zumindest, daher habe ich auf ca 150mm erhöht (gemessen von Sattel zu Achse). Von der Geo her spüre ich da keinen großen Unterschied.

Ich selber würde für Dich das Levo aber ausschließen außer du möchtest es modifizieren und vielliecht Probleme mit der Garantie bekommen.
 
LEVO geht im Bikepark ohne Probleme. Drops bis 1,5m-2m und Sprünge von 3-4m Länge sind eigentlich ohne Probleme machbar. Bin sogar der Meinung das da noch mehr geht. Die 135mm fühlen sich nach wesentlich mehr an und die 650B+ Bereifung trägt auch noch seinen Teil dazu bei. Hab das LEVO meiner Frau in Osternohe getestet.

Hier mal ein Bild von besagten Drop und den Gap aus dem Bikepark Osternohe (Foto ist nur zur Referenz, da bin nicht ich drauf).
https://www.google.de/search?q=oste...hfHcAhUS66QKHfyUC40Q_AUICigB&biw=1680&bih=946

bzw hier der Drop mit Aufschrift Teuchert
https://fotos.mtb-news.de/p/2003629

Die Frage ist halt, was du unter Bikepark verstehst. Flowig oder eher Gerumpel? Wobei meine Süße jetzt mit dem LEVO auch schon auf S2/S3 Trails unterwegs war. Im Bikepark Ochsenkopf ist sie aber auch schon gefahren. Für Ochsenkopf in Verbindung mit einer schnellen Abfahrt wäre aber ein Kenevo durchaus besser.
Für Saalbach und den Rest deiner Beschreibung würde ich aber definitiv das Levo empfehlen...

50km und 600hm sind mit dem Levo ohne Probleme machbar. Kenovo sollte auch kein Problem darstellen. Bin aber noch kein KENOVO gefahren. Dafür andere Enduros mit 180mm Federweg und ohne Motor ;) (Cube Hanzz) auf ähnlichen Touren. Levo ist halt spritziger, während das Kenevo mehr Reserven beim Abfahren hat.

Ich persönlich bin der Meinung das "aggressive Trailbikes" für 80-90% der Fahrer mittlerweile locker ausreichen. Für 180mm musst du schon sehr hart Unterwegs sein, um die Vorteile Ausnutzen zu können.

Meine Frau ist voher nen Bosch Performance (nicht CX) gefahren und bereut dem Umstieg auf den Brose nicht. Die Möglichkeit, die Einstellungen zu modifizieren ist goldwert, wenn der Akku zu Ende geht (bzw. wenn vergessen wurde zu laden ;) )
Auch die Probefahrt auf nen Performance CX konnte sie nicht überzeugen.
Der Brose ist geräuschtechnisch die Wucht und die Art wie der Brose unterstützt fühlt sich extrem natürlich an. Der Bosch vermittelt mehr das Feeling das man selber nichts mehr machen muss (Mofafeeling). Auch das Anfahren auf steilen Stücken gelingt mit dem Brose deutlich besser.

Brose hat halt jetzt nen neuen Motor für 2019 vorgestellt, der 15% kompakter ausfällt. Ist die Frage ob das so ins Gewicht fällt. Auch wird bei der 19er Version der Akku auf 602 Wh (bin mir gerade nicht über den genauen Wert sicher) aufgebohrt.

Vielleicht auch nicht unerheblich. Sollte beim Speci was sein gehst du zu direkt zu Speci und Brose, während bei Rotwild das Ganze über nen Servicepartner läuft.

Warum willst du eigentlich einen 2ten Akku?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir wäre die 2x-Akku-Variante lieber, da mehr flexibel und Ausfallsicherheit. 1 Akku würde ich als Alltags-Akku nehmen (viele Ladezyklen, früher hinüber), Akku 2 nur für Touren.
 
Verstehe den Gedankengang ansich, weiß nur nicht ob das Sinn macht...

Beim Levo ist ein Zähler für die bisher getätigten Ladezyklen mit dabei (via App, Daten werden im Akku gespeichert). Speci empfiehlt nach 700 Zyklen den Akku zu tauschen. Deckt sich auch so mit meinen Erfahrungen (Handys, Modellbau) bzw. auch mit dem was andere Hersteller so sagen.

Wenn ich jetzt davon ausgehe, das im Schnitt 40-50km mit einer Ladung zurückgelegt werden, wobei das wirklich extrem konservativ gerechnet ist, kannst du damit mindestes 28000km fahren.
In der Realität ist der Verbrauch, vorallem auf der Ebene, wesentlich geringer. Auf normalen ebenen Strecken mit leichten Hügeln sind Reichweiten um die 100km ohne Probleme erreichbar.

Als Vergleich aus unserer Praxis:
Bei unseren "normalen Hausrunden", welche wir öfters im Sommer nach der Arbeit fahren - ca. 350-500hm und 30-40km Länge - entspricht der Verbrauch ca. 40-50% Kapazität, je nach Unterstützung.
Am Wochenende waren wir am Ochsenkopf untwerwegs (36km /890hm) und der Akku ist von ca. 45% auf 12% gefallen. Dort haben wir aber die Maximale Unterstützung auf 50% begrenzt und die "Unterstützungschwelle" auf 20% (= ECO-Modus) reduziert (ist ein bischen kompliziert zu Erklären, bei Speci hat man da verschiedene Möglichkeiten). Es wurde also extremes Batteriemanagement betrieben um die Tour zu schaffen. Meine Frau hatte nämlich vergessen den Akku zu laden bzw. das Kabel war nicht richtig eingesteckt beim Ladevorgang ;)

Gut...du wirst wahrscheinlich schwerer sein als meine Frau (;)) und daher mehr Strom benötigen, aber wie gesagt, die 40-50kmh sind schon extrem konservativ. Es sei den du fährst permanent im Turbo.

Was ich nur sagen will...bis der Akku defekt ist bzw. merklich einbricht kannst du gut 3-4 Jahre fahren. Es sei den du willst 10.000km pro Jahr damit zurücklegen. Und nach dieser Zeit denkt man meiner Meinung nach sowieso über ein ein neuens Bike nach (neuer Akku, neue Geometrien, zukünftige Aktivfahrwerke usw.) Ich kenne niemanden, der "richtig" Mountainbike fährt und sein Bike länger benutzt.

Evtl.auch mal ein bischen Literatur von Bosch
https://www.bosch-ebike.com/de/news/11-fragen-rund-um-den-ebike-akku/
Das Einzige mit was ich nicht komform gehe, sind die 20-60% für den optimalen Ladezustand..eigentlich geht man im allgemeintn von 20-80% aus. Es wird auch von 57.000km Gesamtstrecke und >1500 Zyklen geredet, aber 30% Kapazität halte ich für wenig praxisrelevant
 
Über 2 Akkus habe ich aber auch schon nachgedacht wie GG71. Hatte aber eher den Grund da es letztens 37 Grad hatte, der Akku hatte dann ungefahren schon seine 47° drauf. Im Winter genau das selbe, Minusgrade mögen diese gar nicht gerne.

Mein Akku hat gerade mal 4200Km runter und ist jetzt schon auf 90% gesunken. Im Winter gingen 7% drauf, im Frühling kein einziger.
Die Rechnung 10x4200=42.000Km ist falsch. Denn mein Akku hat ja nun weniger Zellen, also werden im nächsten Winter wohl eher 11% drauf gehen. Die Reichweite veringert sich stetig. Für längere Touren würde ich dann meinen "Schonakku" verwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Rechnung 10 x 4200 versteh ich jetzt nicht ganz?
Nur am Rande...die Kapaziät wird nicht weniger, weil du "weniger" Zellen hast. Die "Leisungsfähigkeit" der Zelle nimmt ab.

Nach gerade mal 4200km , also sagen wir max. 100 Ladezyklen schon was spüren? Da passt imho was anders von der Handhabung nicht. Klaro mögen die Akkus keine Kälte, sind aber im normalfall gut geschüzt. Optimal für Akkus sind Temperaturen von 5-30° Grad wenn ich nicht irre. Außerhalb dieses Feldes ist is nicht "so gut", aber so eine drastische Alterung dürfte imho nicht auftreten.
Wichtiger ist z.B. das die Akkus z.B. nicht gleich im kalten Zustand angeschlossen werden zum Laden. Erstmal auf Raumtemperatur erwärmen und dann anstecken....

Woher hast du die Angaben mit den 90%? Hast du die Leistungsaufnahme beim Laden gemessen? Oder beurteilst du das Aufgrund der Reichweite im Display z.B.?

Wie gesagt...ich sehe es halt so das der Akku 500-800€ kostet. Dann Kauf ich mir lieber nach 3 anstelle von 4 Jahren ein neues Bike.
 
Bei Speci sieht man die Gesundheit in der Batterie in der App.

92 Ladezyklen. Und Nein ich lade den Akku nicht wenn er kalt ist. Aber der muss halt überall durch.

Was ich mit dem 42.000 sagen wollte ist vollgendes. Da dem Akku 10% Kapazität fehlen, muss ihn öfter laden. Und der Wert der Bateriegesundheit wird immer schneller sinken.
 
Stimmt..da steht auch die Gesundheit...gar nicht dran gedacht. Sorry.
Das überall durch ist bei uns auch so :)

Deswegen geh ich ja bei meiner Rechnung von 40-50km "im Schnitt" aus...um die geringer Kapaziät am Schluss zu berücksichgen. Für mich stellt sich einfach die Frage wie viel man Fährt. Ich glaube einfach das bei Strecken < 10.000km p.a. der Akku sich nicht rechnet.
Wenn man natürlich feststellt, dass mann nach 3 Jahren keine 1500hm mehr schaft ist das was anders.

Eine weitere Frage ist, in wie weit der Kapaziätseinbruch relevant ist...Laut EMTB war das Kenevo bei voller unterstützng für 770hm gut. https://www.emtb-news.de/news/specialized-kenevo-test/
Ich sag jetzt mal das solche Test auch etwas schwanken, aber bei allen EBikes liegt man so bei 700-1000hm. Wohlgemerkt bei voller Unterstützung.
Da sollten bei einer Normalen fahrt locker 1000-1500 (evtl. sogar mehr) drin sein. Wie relevant sind dann bei einer durchschnittlichen Tour 10-20% Einbuse?

Was mir gerade einfällt. Ich Bilde mir ein mal gelesen zu haben, dass der Verlust nicht linear zur Laufleistung ist? Der Akku verliert "recht schnell" die ersten 10-15% bleibt dann aber relativ lange stabil.
Insofern könntest du doch mit mit deinen 10% recht haben.
Sorry, fällt mir gerade ein. Mal sehen ob ich darüber nochmal was finde..
 
Vielen Dank, für die doch sehr ausführlichen Kommentare. Brose scheint schonmal der richtige Ansatz zu sein und die Akkuleistung überzeugend. Grundsätzlich, im Gegensatz zum Biobike, gibt es näher wenig gegen mehr Federweg einzuwenden, auch wenn das Levo schon genug mitmacht. Öhlins+Lyric klingt ja auch recht überzeugend.
 
Rotwild R.E.+ 2019

1. Lohnt es sich beim Rotwild auf das 2019er zu warten?
2. Bringt der 650er Akku im Rotwild einen Vorteil den ich nicht missen sollte? (Ersatzakku würde ich beim Kenevo dazubestellen)


Als Fahrer mit 100kg bei 1,90m Körpergröße ist der Gewichtsunterschied von teils 2 kg wohl eher sekundär.

Fahrprofil: Hometrails in Harznähe (also eher weniger Höhenmeter), Gelegentliche Urlaube in Saalbach oÄ, Fortbewegungsmittel auf Radwegen zwecks Besuch Anderer, Bikeparks im Harz.

Das 2018er RW gibt es mit 500 u. 650 Akku. Logischerweise ist der größere Akku schwerer. Die Frage ist, ob Du überhaupt diese große Akkukapazität benötigst. Deinem Fahrprofil nach, eher nicht, denn das klingt alles nach Bikepark- u. Halbtagesgeschichten. Es gibt das R.E+ in drei Ausstattungsvarianten, die sich um über 2.000€ unterscheiden. Ich weiß nicht, was beim 2019er Modell anders sein wird.

Grundsätzlich würde ich bei Deinem Körpergewicht erfragen, bis zu welchem Gewicht das Rad zugelassen ist. Entscheidend ist Dein Systemgewicht im Winter mit gefüllter Trinkblase. Allein deshalb würde ich in Deinem Falle schon eher zur Ultra-Version tendieren.
 
Nochmals Danke für die verschiedenen Ausführungen. Hab heute dann doh spontan ein Kenevo eingepackt. Dem "Willhaben" Faktor war nicht zu widerstehen. Feder des Öhlins muss noch getauscht werden und eine MT7 montiert (mein persönlicher Geschmack) dann geht es los. ;)
 
Richtige Entscheidung!
 

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