Kategorie-Dschungel: Enduro, All Mountain, Trail ... - kann mich da mal jemand durchführen!?

Bernhard_J

Bekanntes Mitglied
Moin zusammen,

eigentlich ist mit dem Titel schon alles gesagt. Insb. bei Enduro und All Mountain fällt mir eine Unterscheidung schwer. Maximal bei den Federwegen sehe ich mehrheitlich eine Differenzierung. What else?

Danke im Voraus
 
Ist doch völlig egal, wie das heißt 😬
Oder willst hier ne Grundsatzdebatte? 😜Und bei ebike ist federweg doch egal, Hauptsache 180mm vorne und hinten.
„Den Rest macht der Motor“ 👍
 
Nee gar nicht. Hab mir schon öfter die Frage gestellt. Insbesondere wenn ich auf die Websites der Hersteller schaue, steige ich oft nicht durch.

Wie es heißt ist letztlich egal. Kann auch Lieschen Müller und Karl Egon heißen. Geht mir nur ums Verstehen.
 
@punkhead

Also mein Stevens AM kam ja mit 150 mm Federweg. Hab ja Gabel und Dämpfer getauscht. Hat jetzt 160 mm vo/hi.

Ist es jetzt noch ein All Mountain oder schon ein Enduro? Und was ist mit den Rädern? Ist ein Mullet, ab und an auch als MX bezeichnet? Wasn nu?

Fragen über Fragen.

Beim Motorrad ist es viel klarer. Enduro vs. Moto Cross ist eindeutig.
 
Jo, sorry für die Störung.
Bin dann mal weg, das hat doch so Grundsatzdiskussion Vibes.
Gleich kommen noch die Fundamentalisten um die Ecke…
Wünsche dir, dass du deine Antwort findes 🤙
 
Reach Lenk und Sitzwinkel sind auch ein Kriterium. Flacher Lenkwinkel und langer reach sind hoch und runter gut aber gerade weniger
 
@punkhead
Beim Motorrad ist es viel klarer. Enduro vs. Moto Cross ist eindeutig.
Auch nicht ganz, oder? Früher gab es ja auch oft einfach MX Maschinen mit Lichtern und das war dann die Enduro (am extremsten wohl bspw. die alten Husaberg).

Ähnlich hier, AM/Enduro schenkt sich kaum was, zu den anderen Kategorien gibt es typischerweise Unterschiede in den ASTM Freigaben, erweitert um was oben geschildert wurde (Sitzwinkel, Lenkwinkel, Reach/Stack, Federweg, Bereifung), aber auch nicht immer, Rocky nimmt ja für das Instinct und Altitude den selben Rahmen - passt gut zum Husaberg Vergleich. Laufradgröße ist kein Faktor, gibt in allen Kategorien alles 27,5/MX/29. Durch die geringeren freigegebenen Kräfte und die geringere Federwege sind leichtere Komponenten möglich, was sich wieder positiv auf Reichweite, etc. auswirkt, was ja bei Trail normal wichtiger ist wie bei Enduro.

Und natürlich ändert sich alles über die zeit, schau dir die heutige Golfklasse an und vergleiche mit der vor 15 Jahren.
 
Danke dir @3ullit.

Na ganz so war es auch vor 20 oder 25 Jahren nicht. Erster Unterschied war und ist ja die Größe des Hinterrads. 18" bei der Enduro und 19" beim Crosser. Üblicherweise hatten die Fahrwerke andere Federraten und die Getriebe waren anders übersetzt. MX üblicherweise langer erster Gang, deutlich kürzere Gänge zwei bis n. Und ne ganze Zeit hatten ja sogar die Crosser nur drei oder vier Gänge, während die Enduros mindestens fünf, eher sechs Gänge hatten. Letztlich (zumindest bei KTM) noch die Anlenkung des Federbeins. SX mit Umlenkung und EXC mit direkter Anlenkung (PDS).

Ich glaube man kann herauslesen, dass ich im Motorrad-Geländesport tiefer drin bin als im MTB Bereich. Deswegen war meine Ausgangsfrage wirklich ernst gemeint.
 
Enduro/All Mountain ist ja recht easy abzugrenzen, wenn auch nicht direkt an Geo Zahlen festzumachen.
Das Enduro kanibalisiert allround-/Uphillqualitäten um in der Abfahrt besser ballern zu können.

Die eher verspielte Variante davon ist dann vermutlich das Freeride Bike, was nach meinem Verständnis sehr nah am Gravity EMTB ist.... Sofern man das als eigene Kategorie sehen mag.

Um auf dein Beispiel zurück zu kommen:
Hast du durch deinen Umbau Uphillqualitäten und/oder Allroundqualitäten, Wendigkeit, Verspieltheit oder ähnliches reduziert um um mehr Abfahrtsperformance zu bekommen? Wenn ja, dann hast du es Richtung Enduro verändert.

Ich habe mein Enduro (Focus Sam) durch den Mullet Umbau in Richtung freeride verändert und dafür z.b. deutlich uphillperfomance verloren die ich aktiv durch Fahrtechnik kompensieren muss wenn es steil bergauf geht.
Zudem sicher auch etwas Stabilität im Downhill verloren, was mich aber nicht stört, weil ich eh nicht so fahre dass ich das merken würde.
 
Hmm ich seh das genauso, AM und Enduro ist definitiv nicht das Gleiche. Die Kategorisierung mit den Federwegen würde ich soweit unterschreiben, jedoch gibt es auch deutliche Unterschiede im Handling und in der Performance. Als MTB Einsteiger wird man die nicht merken können, aber wenn man schon viele Jahre Enduro fährt, ist ein Enduro Bike deutlich laufruhiger und hat bergab und in schnellen ruppigen Passagen die höhere Performance und ermöglichst noch souveräneres und schnelleres Fahren. Die Lenkwinkel sind bei Enduros meist 1 Grad flacher als bei AM.

Das heißt nicht, dass man mit einem AM Trailbike keine ruppigen Endurotrails fahren kann, aber man wird sich verglichen mit einem Enduro, dort deutlich weniger gut supported fühlen und tendenziell etwas langsamer fahren können als es theoretisch möglich wäre.

Natürlich fährt ein erfahrener Enduropilot auf einem Trailbike schneller den Berg runter als ein Anfänger auf nem Enduro ;)

Also letztlich muss die Wahl des Sportgerätes darauf beruhen, was man sich von dem Bike erhofft. Will man Trails fahren und soll der Fokus eher auf Verspieltheit, Uphilltauglichkeit und agilem, spaßigem, effizientem Handling beruhen -> Dann das AM!

Will man Trails fahren und liebt harte kompromisslose Abfahrten, ist oft im Bikepark unterwegs, mag auch gern mal große Sprünge senden, 1000 ruppige Tiefenmeter in den Alpen am Stück heizen und ein fehlerverzeihendes Ballerfahrwerk und kann man bei der Uphilltauglichkeit und bei der Verspieltheit Abstriche machen -> dann Enduro

Vielleicht habe ich dir damit etwas helfen können :)
 
Ich besitze ein Stevens AM 871 GTF. Wie aus der Modellbezeichnung schon hervorgeht ein All mountain Bike. Wenn ich nun dem ausführlichen Test des Bikes hier folge, ist das Stevens insbesondere in der Falllinie in seinem Element. Nun habe ich eine 38er Fox Elite Gabel und einen Fox Elite Dämpfer nachgerüstet. Zudem einen 10 mm längeren Vorbau ohne Winkel. Der serienmäßige Vorbau hatte 6 Grad Winkel.

Demnach wäre das Bike jetzt ein Stück näher an ein Enduro herangerückt!? Ist natürlich alles blanke Theorie und am Ende muss man sich einfach auf dem Bike wohlfühlen und zum Fahrstil und -können passen.
 
Ja genau du kannst in gewissen Grenzen ein AM Bike durch die Auswahl bergabpotenterer Komponenten etwas mehr in Richtung Enduro rücken. Einen großen Einfluss haben auch die Reifen. Die Reifen können den gefühlten Federweg nochmal erhöhen, ganz davon abgesehen natürlich die Spurtreue, Laufruhe und den Grip drastisch verbessern.

Ich kenne dein Stevens Bike und dessen Geometrie nicht, aber ein AM Bike mit Enduro-Komponenten (insbesondere Fahrwerk, Bremse, Reifen sind hier die wichtigsten Faktoren) ist auf jeden Fall etwas bergab-perfomanter als ein reines AM Bike. Wie gesagt, aber es gibt Grenzen. Der Lenkwinkel bestimmt mitunter, wie entspannt und souverän du dich in steilen bergab-Passagen fühlst. Und wie bereitwillig dein Vorderrad über große fiese Hindernisse rollt ohne zu bocken.
Und die Länge der Kettenstreben bestimmt unter anderem, wie laufruhig und spurtreu sich das Rad auf Highspeed Downhills fährt oder wie wendig es sich um enge schmale Kurven zirkeln lässt. An beiden Dingen kannst du an einem AM Bike natürlich nichts ändern.
Lenkwinkel und Kettenstreben sind auch nur die prominentesten Werte aus der Geometrietabelle. Tatsächlich macht es natürlich das Zusammenspiel der Gesamtgeometrie (ob es sich mehr enduro oder mehr AM anfühlt).

Viel wichtiger wäre ja die Frage, wie (Fahrstil) und wo (Gelände) möchtest du unterwegs sein? Was hat dir an deinem Stevens zuvor gefehlt? :)
 
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