SRAM EX1 Übersetzungen / Erfahrungen?

fat_ed

Aktives Mitglied
Hi,

mal ne Frage zur SRAM EX1. Habe einiges gelesen und ein paar Videos gesehen, Probefahrt steht noch aus.

Es heißt ja, das Ganze sei für eMTB optimiert, zum einen wegen Belastung und Verschleiß, das verstehe ich, zum anderen wegen der anderen Fahrweise. Und da komm ich nicht ganz mit. Es gibt ja viele verschiedene Einsatzbereiche für ein eMTB, irgendwo zwischen Trial und Touring (als Extreme). Da wird nun bestimmt nicht überall gleich gekurbelt: Im Singletrail eher ständige Lastwechsel, auf längeren Wegen aber eher gleichmäßig, am besten mit Clickies um schön rund zu treten und auch zu ziehen. Wie passt das EX Konzept hier rein?

Von den Übersetzungen her hab ich´s mal verglichen:

SRAM 16x11-48 hat 1.45 max und 0.33 min.
Shimano mit 14x11-40 hat 1.27 max und 0.35 min

Ich lese das dann so, daß der kleinste Gang fast identisch ist, aber der längste bei SRAM noch ein Stückchen länger. Die Unterschiede zwischen den Gängen sind also deutlich größer, nicht nur wegen 8 statt 11, sondern auch weil die 8 noch einen größeren Bereich abdecken.

Was heißt das denn jetzt für die Fahrtechnik? Zu welcher Art von Pedalieren passt das jetzt besonders gut? Ist das eher für Singletrail Fahrer interessant oder eher für die Tourer?
 

Anzeige

Re: SRAM EX1 Übersetzungen / Erfahrungen?
Unter EMTB Fahrtechnik wird IMHO Schalten unter (Doppel-)Last mitunter verstanden.
Plus noch was der Werbetexter sich so vorstellt ;-)
Mich würde aber auch interessieren, wie viel die Neuerfindung ggü. ein 8-fach XTR von damals tatsächlich an Plus bringt.
 
Konnte die EX1von einem Bekannten auf einem Levo und meiner Hausrunde ausgiebig testen
SRAM EX1 1.jpg


Das Schaltwerk hängt schon deutlich tiefer als bei meiner 11 fach
SRAM EX1 2.jpg


Kettenlinie schmäler, im Vergleich zu 11 fach besser.
SRAM EX1 5.jpg


Bodenfreiheit 11 fach
SRAM EX1 3.jpg


Die Sprünge sind natürlich deutlich grösser, wer ohne oder mit wenig Unterstützung fährt, wird das merken.
Bei hoher Unterstützung passt es.
11-EX1.jpg


Die Gänge 1-4 lassen sich unter voller Last sensationell weich schalten, 5-8 wie meine 11 fach.
Erfahrungen zur Lebensdauer stehen mangels Kilometer noch aus.
 
Hab das Giant mit EX1 gefahren. Im Vergleich zu einer XT 10fach war ich viel weniger am schalten. War in beiden Fällen der PW X Yamaha Motor. Auch bei niedriger Unterstützung kam ich sehr gut klar. Hab aus diesem Grund mein neues Bike mit EX1 geordert, allerdings mit Bosch CX.
 
Die Sprünge sind natürlich deutlich grösser, wer ohne oder mit wenig Unterstützung fährt, wird das merken.
Bei hoher Unterstützung passt es.

Erstmal: Ich neige auch zur EX, weil allein schon die Verbesserungen für Ebike aus meiner Sicht überzeugend klingen. Definierte Schaltpunkte, Ausrichtung auf ebike typische Lasten usw.

Kann ich das so verstehen: Je größer der Anteil Touring/Anfahrt (=Eco) ist, desto eher wird man die genaue Anpassung auf die vorhandene Muskelkraft/ausdauer durch 11 Gänge vermissen, weil bei angenehmer Kadenz der Motor mehr unterstützt und das dann zu Lasten der Reichweite geht? Wohingegen man nix vermisst, wenn der Motor mit mehr Leistung läuft und man nicht auf Reichweitenoptimierung aus ist?

Falls dem so ist, wäre mal ein Test interessant, ob das tatsächlich Auswirkungen hat: 8er und 11er von je einem trainierten und untrainerten Fahrer testen, einmal auf Strecke/Touring und einmal auf Trail.

Oder halt man ein genaueres Statement von SRAM einholen, wie genau die "EMTB" Betrieb definieren - damit klar ist, in welcher Hinsicht da optimiert wurde.
 
@fat_ed

Das ist genauso, wie du geschrieben hast.
Fährst du einen Brose mit wenig Unterstützung wirst du eher zu einer 12 Gang Eagle tendieren. Kleine Gangsprünge, konstante Trittfrequenz in engem Bereich, effizientes Fahren.
Fährst du den gleichen Motor mit Turbo 100% und heizt durch die Gegend kommst du kaum mit dem Schalten hinterher, schaltest oft unter hoher Last, da ist wieder die EX1 ideal.

Das hat nicht zwingend was mit besser oder schlechter zu tun, einzig mit der Frage, wo liegen deine Schwerpunkte?
 
Das kann ich ehrlicherweise noch gar nicht sagen, weil Wiedereinsteiger. Im Urlaub im Engadin Singletrails und Schneefelder durchkurven war geil, aber Urlaub habe ich ja nicht unendlich. Praktisch hier vor Ort für den täglichen Ausritt sind´s eher leicht hügelige Waldwege und Straßen, so wenig Asphalt wie möglich. Sehr technisch wird´s da nicht, eher km fressen in der Natur, auch für den Kreislauf. Am WE sind Odenwald, Taunus, Pfälzer Wald nicht weit, da lieg ich dann dazwischen. Von daher kann ich eigentlich mit der einen wie mit der anderen Lösung leben - oder zwei Bikes kaufen :D. Für den Urlaub kann man auch mieten, aber dann kennt man das Bike nicht so gut. Daher wírd´s wohl dich ein AllMountain mit ein bißchen zu viel Federweg werden, auch wenn ich das nur am WE sinnvoll nutzen kann. Im täglichen Einsatz ist ja auch die Reichweite kein Thema, die Zeit begrenzt das einfach. Von daher geht volle Pulle mit EX da schon in Ordnung.

Ist aber gut, das THema mal von der Seite betrachtet zu haben, wäre ich rein auf Touren aus, würde ich keine EX nehmen, bei einem Mischmasch wie bei mir ist´s zwar nicht optimal, aber ein guter Kompromiss.
 
Sage jetzt mal etwas lästerlich, für die Masse der Bosch Fahrer ist eine EX1 perfekt, wer Brose fährt, ist mit 11 oder 12 fach meist besser bedient.
 
Meine fährt mit 52 kg auch CX

Puderbach 11.06. 1.jpg


Allein schon bei der Wahl des Freilaufs ist zu erkennen, dass die Konstrukteure der EX1 eher Bosch im Sinn hatten :cool:
 
Ich glaube es kommt weniger auf den Motor bei der EX1als auf den Fahrer an.
Komme von HT 29 ohne Motor und 2x11. Am Anfang geht's wie wild durch die Ritzelpakete bis man seinen Fahrstil optimiert. Danach schaltet man wesentlich weniger.
Mit dem Motor hat man ja immer Reserven und ist damit schaltfauler von Anfang an
 
Hab mein Lapierre jetzt 5 Tage und bin 5 mal unterwegs gewesen. Schotterwege, steile Anstiege und Abfahrten, technische Segmente und Asphalt. Alles bei 30° und ECO/Trail. Ich bin begeistert von der EX1, da machts nur Klack und dann wieder aufs Gelände konzentrieren, nicht aufs Schalten. Bin mir sicher, dass bei Shimano was ähnliches für e MTB s kommt.
 
Mir sind die Gangsprünge im mittleren Bereich der Kassette zu groß. Bei leichten Steigungen bedeutet 1 Gang rauf/runter dann fast 20U/min mehr oder weniger: also entweder zu hohe oder zu niedrige Kadenz. Das Schaltverhalten find ich dagegen sehr gut, auch und gerade unter Last. Bin im Bikeurlaub die XT 1x11 gefahren, die fand ich in der Übersetzungsbandbreite deutlich harmonischer. Die alten shorty-Drehgriffe plus 10er-Kassette-das wärs wohl, gerade wenn man mit 150mm Kurbeln fährt...
 
Ich bin hin und hergerissen, ob ich bei meiner aktuellen Suche die EX als Pluspunkt oder neutral in der Liste aufnehme. Der aktuelle Favorit hat XT 11er, damit kann man ja auch erstmal leben ^^ und dann bei Gelegenheit und Bedarf im Winter umrüsten. Knaller wäre eine 11er mit eMTB Auslegung von Shimano, wenn man´s denn von der Breite her hinbekommt (ggf stabiler gebaut und daher mehr Material). Werde vermutlich bei Bosch landen, nehme mir aber trotzdem vor, ab und zu auch noch selbst zu treten ;). Ich seh den Motor eher als Range Extender und Bergrettung. Jetzt für den Wiedereinstieg wird er mich ein bißchen öfter und mehr unterstützen, aber wenn der Blutdruck wieder normal und die Kondition besser werden, dann wird der Bioanteil schon größer werden, zumindest ist das mal der aktuelle Plan.
 
Das war er bei mir auch. Wirst aber schnell entdecken, dass du ganz andere Sachen fahren kannst, welche nicht mal die ganz Guten ohne Motor hinbekommen.
 
Hab alles vorher probiert. 2x11, 1 x11, 1x12 und EX1. 1x12 Eagle ist sehr gut aber hält nicht solange. Mit Bosch kannst du die grossen Schaltsprünge bei der EX1 prima ausgleichen. Mir fehlt keine weitere Abstufung.
 
Na mal sehen, in der aktuellen Endrunde ist bei mir noch das AM700, ist aber auch das Einzige mit EX. Moterra und Stevens haben XT, letzteres Di, Ghost ist nicht zu bekommen und bei Scott ist das Tuned mit EX preislich aus dem Rennen, das 710 plus hat einen wilden Mix aus XT und SLX.

Ich mein es wird schon einen Grund haben, warum viele Topmodelle die EX-1 haben. Aber ist andererseits ja auch nicht so, daß die nächstkleineren Modelle alle Schrott sind. Und wechseln geht ja auch, wobei das bei den Preisen schon gut überlegt sein will, für einen Komplettsatz EX krieg ich fast zwei Sätze XTs.

Eigentlich kann ich ne Münze werfen, aber das mach ich lieber erst, wenn von Shimano eine eMTB Gruppe vorgestellt wird. Bis dahin kenn ich das Bike dann auch und weiß, ob ich mit drei Gängen weniger auch leben kann - Dein Bericht deutet das ja schon an. Sollte Shimano zB auch einer 8er in die Runde werfen, dann nehm ich lieber das Original.

Für den Einkauf jetzt setze ich für mich die EX mal nicht als "Muß", aber auf jeden Fall als "kann´s gerne haben".
 
AM700 hat keine EX.
Du hast recht, alle anderen sind mit Sicherheit auch gut und feinere Abstufung hat auch Vorteile. Wenn du z.B. viel Eigenleistung einbringst fährst du bergauf mit einer 11er oder 12er körnerschonender. Kennt man vom motorlosen Bike.
 
Zurück
Oben