Jetzt mal ganz ehrlich - Tubeless

gruener-Frosch

Bekanntes Mitglied
Hallo Leute,

jetzt mal ganz ehrlich - Tubeless, ich bin noch einer vom alten Schlag, Schlauch rein und ruhe...

Ok, fahre bei Reifenbreite 2,35 - 1,90 bar, bei 2,60 1,5 bar, rollt gut, hab dieses Jahr noch keinen Platten gehabt, bin zufrieden. Hab keine Lust im Winter bei Luftverlust mit dem Tubeless rumzufummlen, Schlauch raus, Flicken (oder neuer Schlauch rein) und weiter geht es, vor allem ist die Reparatur so unterwegs sehr schnell erledigt.

Ist Tubeless wirklich so von Vorteil? Würdet ihr das bei einem "Blindtest" merken.....

Mit Schlauch brauche ich nicht permanent den Luftdruck prüfen oder alle drei Tage nachfüllen, mir Gedanken um den Zustand der Milch machen.....

Ja, ich weis, das Prüflabor und die Magazine schwören drauf.

Gibt es noch welche die mit Schlauch fahren?
Lohnt es sich wirklich auf Tubeless umzurüsten?
Was meint ihr?

Grüße aus dem Vorgebirge
 
Ich hatte vor dem Alpencross eigentlich in erster Linie wegen dem Pannenschutz testhalber mit gewisser Skepsis auf Tubeless umgestellt.
Was ich dann bemerkte, die Höchstgeschwindigkeit auf meinem Referenzgefälle (Asphalt) hat messbar zugenommen, da ich jede Fahrt mit dem Edge dokumentiere, ist das verifizierbar. Trotz allem Ärger mit Anfangs diffundierender Milch bei der ersten Bereifung bin ich bis jetzt seit 2500 km dabei geblieben.
Ich pumpe 1 x in der Woche etwas nach, dass hatte ich mit Schlauch bei der 3.0“ Bereifung aber auch gemacht.

Klar, Aufwand ist höher, Kosten dto.
 
Für mich persönlich ist/war es ein Zugewinn.
Auch ich habe vor 3 Jahren eher aus Interesse mal wieder (bin früher schon mal tubeless gefahren; allerdings gute 10 Jahre her und habe es wieder verworfen) auf tubeless gewechselt.
Ich fahre vorne einen 2,35er MM in der "einfachsten" Version; also faltbar und in der Trailstar Mischung. Das Ganze auf eine Felge mit 35 Maulweite.
Der MM ist ja schon für "massig" Grip am Vorderrad bekannt. Aber ich habe mich gewundert, wieviel Grip und damit Sicherheit er mir seid der tubeless-Umstellung noch mal gegeben hat. Ist schon "pervers"; sofern man sich traut das Ganze auch an seine Grenzen zu bringen.
Einfach nur umstellen auf Tubeless geht zwar, macht aber keinen Sinn. Wenn dann musst du auch den Luftdruck wieder anpassen.
Ich wiege 74 ohne Ausrüstung und bin mit Schlauch gute 1,3-1,4 bar gefahren. Jetzt bin ich knapp unter einem Bar. Ich war stark erschrocken, als ich den gemessenen Wert abgelesen habe (Schwalbes Druckluftprüfer). Also habe ich aus Angst vor Durchschlägen wieder auf 1,1bar erhöht, obwohl ich vorher keine Durchschläge hatte. Kopfsache halt.
Mittlerweile bin ich aber wieder runter.

Lange Rede kurzer Sinn. Du kannst dir zig Beiträge durchlesen; kommst definitiv nicht zu einem Ergebnis; außer, dass Ammenmärchen, dass es eine rießen Sauerei sein soll.
Am langen Ende wirst du es nie erfahren, wenn du es nicht mal probierst.
Denn wer soll DIR DEIN Fahrgefühl beschreiben? Nur du selber.
Also sei mutig. Warst du damals bestimmt auch, als du von 7-Fach auf 8-Fach umgestellt hast x'D



Sascha
 
Fahre seit 2013 Tubeless und habe seither auf meinen 29ern nie auch nur ein Problem gehabt.

Abgesehen von 2 mal Burping aufgrund unsauberer Landungen und einer Delle aufgrund zu niedrigen Luftdrucks. (Beides persönliches, vermeidbares "Verschulden").

Die Ventileinsätze habe ich kürzlich gewechselt, weil sich da etwas Milch abgesetzt hatte und undicht waren.

Das Caffelatex war auch nach 15 Monaten noch flüssig.

Felgen waren WTB i23 mit Hans Dampf und MAXXIS HR II & DHR II. Nachpumpen alle 2 Wochen mal - wenn überhaupt.
 
...ich fahre mit Schlauch, und werde auch dabei bleiben, nachdem ich mich schon intensiv mit dem Wechsel auf tubeless beschäftigte, entsprechend in den Foren und auch "live" bei Tubelessfahrern erkundigte. Ich erkenne bei tubeless keinen Vorteil. Gerne genannt werden Pannensicherheit, niedrigeres Gewicht und niederiger potentieller Luftdruck. Das niedrigere Gewicht liegt, wenn überhaupt im einstelligen Grammbereich. Die Pannensicherheit relativiert sich zum niedrigen Luftdruck. Ist der Luftdruck bei Tubeless zu niedrig, und der Mantel löst sich auch nur Sekundenbruchteile von der Felge, (Wurzeltrail, harte Landung, Walkbewegung in einer Kurve bei breiten Reifen) kommt es zu einem plötzlichen Druckverlust, mit allen negativen Folgen. Kleine Einstiche dichtet die Dichtmilch bei Nässe leider auch nicht erfolgreich ab. Und nass ist es fast immer irgendwo. Ein enstprechender "snakebite" mit Schlauch geht in der Regel kontrollierter ab. Ich habe mir zwei Mal den Mantel beschädigt. Mit tubeless wäre es nicht nur zum explosionsartigem Druckverlust gekommen, ich wäre auch in der Pampa mit Panne liegen geblieben. So, einfach neuen Schlauch rein, und Mantel von innen provisorisch mit Flickzeug geflickt. Was ich mal probieren werde ist sowas wie der michelin Protek Max A3, ein Schlauch mit integrierter Dichtmilch. Das allgemein kritisierte höhere Gewicht sollte beim MTP nicht stören.
 
Ich habe mir seit ende der 80 iger noch nie einen Reifen von der Felge gezogen.
Das Problem vieler Tubeless Fahrer ist ein völlig sinnfrei niedriger Luftdruck. Der muss eben zum Fahrstil passen, wenn ich aggressiv um die Ecken slide, natürlich höher, als beim Trial. Das ist aber nicht unbedingt ein spezielles Tubeless Problem :cool:

Fakt ist, Tubeless erfordert etwas mehr Aufwand und Mitdenken. Ob es einem das Wert ist, muss jeder für sich entscheiden.
Sollte der Purgatory Grid irgendwann so durch die Flanke tropfen, wie der Vorgänger, kommt auch wieder ein Schlauch rein :winkytongue:
 
Ich stelle gerade um auf Tubeless, mein alter Land Rover Defender hatte auch nur Probleme mit den Schläuchen, wieso sollte es da also beim MTB anders aussehen? ;-)
Nein ok, ich hatte in den letzen 3500km keinen Platten mit Schläuchen im MTB, aber das hängt wohl weniger an den Schläuchen und mehr an der Fahrweise und der Streck an. Daher sollte das jeder selber entscheiden, und Schlauchlos ist eine alternative, vor allem wenn man mit Schlägen viele Platten hat.
 
Also in meinen Augen ist das Hauptargument von tubeless NICHT, dass man sich keine Snakebites mehr holt, sondern vielmehr, dass man mit dem Luftdruck runter gehen kann und damit auf jeden Fall mehr Grip generiert. Und das ist für nahezu jeden MTB'ler von Bedeutung. Oder fahrt ihr eure Bikes nur auf Forststrassen?

Tubeless-Sauerei und Hauptargument keinen Snakibite mehr zu haben, sind Argumente der 90er und gehören auf den Dachboden.




Sascha
 
Denke, die Argumente dafür <--> dagegen sind langsam bekannt. Klar ist, der Aufwand ist etwas höher, erfordert eine gewisse Beschäftigung mit dem Thema, wenn es den Reifen richtig schlenzt, ist die Sauerei schon da. Ich fahre es es seit einigen 1000 Kilometer und bin bislang überzeugt davon.

Aber, gibt auch gute Gründe dagegen, niemand muss :cool:
 
Mal eine Frage an die Tubeless Fraktion, in welchem Zeitraum müsst ihr nach pumpen und wie viel ist es dann?
Gerne das ganze auch von der ProCore Fraktion ;)
Danke schon mal
 
Bin seit diesem Sommer dabei meinen Fuhrpark auf Tubeless/Procore umzurüsten. Bei meinem Bike fürs Grobe ist Procore ein echter Zugewinn, Nicolai Helius mit E2000 vr 1,1 hr 1,2 in Anliegern wie auf Schienen. Bei meinem E-Bike vr 0,8 hr 1,0 (27,7 plus) sinnvoll beim bergauf auf Sand, hier am Niederrhein der bevorzugte Untergrund, am Rest arbeite ich gerade. Procore ist teuer aber wenn es einmal funzt, dann ist es genial. Nachpumpen hält sich im Rahmen wie auch beim Schlauch also unbedingt zu empfehlen wenn man viel Anlieger fährt, mir ist ohne schon mal der Reifen von der Felge gesprungen= Aua. Wer Geld investieren will und gerne im Grenzbereich unterwegs ist, kommt an Tubeless/Procore schwerlich vorbei. Für reine Kilometerfresser, eher Overdressed. Werde aber mal berichten. Gruß Friedhelm
 
Beim ersten Mal umrüsten muss man halt etwas üben, fahre jetzt eine Saison, musste ganz wenig nachpumpen und, dass die Milch erneuert oder nachgefüllt werden müsste, davon merke ich aktuell noch nichts. :)
 
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