Aufgeben ist keine Option!

Andreas B

Bekanntes Mitglied
... wenn Du das auf einem Shirt liest, könnte es sein, das wir uns gerade treffen ;-)

Hallo Allerseits,

ich lese in diesem (und anderen Foren) seit Wochen und Monaten mit, heimlich still und leise. Heute hat mich dann der Thread Angst das Falsche zu kaufen animiert mich hier anzumelden.

Warum? Weil mir irgendwie parallelen auffielen. Ich habe hier und anderswo beim stöbern immer wieder insbesondere zwei Sorten Menschen beobachtet. Die einen sind Sportler, des Sportes wegen. Viele seit sehr langer Zeit mit einem Enthusiasmus der mich immer wieder fasziniert. Die Anderen sind der Block derer, die durch gesundheitliche Probleme, zunehmendes Alter oder andere "Ausfallerscheinungen" aufs Rad gefunden hat. Natürlich gibt dazwischen auch noch zwei andere Biker ;-)

Ich gehöre definitiv zu denen aus gesundheitlichen Gründen wieder zum Radfahren gefunden haben. Vor etwas mehr als zwei Jahren hat mich der Diabetes aus der Bahn geschossen. Es gibt eine sehr seltenes Phänomen namens Charcot-Fuß. Dabei löst sich die Knochenstruktur auf - das geht soweit das man den Fuß quasi vorne hoch biegen kann. An stehen oder Laufen ist dann natürlich nicht mehr zu denken - Schmerzen, und Verformungen runden das ganze ab. Es kommt, es bleibt, es heilt. Nur nicht so wie man es gerne hätte. Der Fuß ist ausgehärtet, in der Form, die er sich ausgesucht hat und die jetzt durch orthopädische Schuhe gehalten werden.

Also - ich kann wieder laufen, nach 18 Monaten - davon 7 Monaten im Rollstuhl. Die Diagnose PAVK (Gruß an die Raucher) kam dann noch dazu. Der Gefäßchirurg wollte mein Bein. Durch die lange Ruhephase hat sich da allerdings einiges soweit gebessert das wir das aufgeschoben haben. Selbstverständlich war ich von jetzt auf gleich vollkommen Einsichtig, das nicht alle Menschen Gene haben wie Helmut Schmidt. Das waren halt nicht mehr Bilder auf Zigarettenschachteln - das waren MEINE Arterien. Schöne Scheisse.

Irgendwann erklärte mir dann ein Arzt, das der Körper immer wieder neue Gefäße bastelt, wenn er merkt, das irgendwo was fehlt. Man muß den Körper also fordern - sprich bewegen. Jetzt dummerweise mein Knöchel ausgehärtet. Wer sich das nicht vorstellen kann, kan einen Ski-Schuh anziehen, fest binden und versuchen zu rennen. Wenn man dann ein Pedal findet, das breit genug ist, kann man mal versuchen Rad zu fahren.

Nach langen Experimenten mit der Holden Heimtrainer habe ich mich dann erinnert, das in der Garage noch ein Pegasus Solero steht. Da die Pedale drehend gelagert sind müsste das doch gehen. Und siehe da, es ging. Die erste Runde habe ich meiner gnadenlosen Selbstüberschätzung auf 6km gebracht. Für mich, nach 18 Monaten Isolation eine Weltreise. Allerdings auch die Erkenntnis, das nur weil der Körper seine Gefäße ausbaut, er nicht unbedingt dran denkt die Muskeln zu erhalten.

Also habe ich mich Stück für Stück gesteigert. Zwischen zeitlich hat die beste Ehefrau von allen auch die Lust am radeln gefunden und über die Firma ein Jobrad geleast. Ein Hercules Futura Pro. Also ein klassisches City-/Tourenrad. Da ich zu derzeit noch nicht wusste wie es beruflich weitergehen wird - mein letzter Arbeitgeber war der Meinung das ich aufgrund meiner Behinderung meinen administrativen Job nicht mehr machen könne - stand eine Neuanschaffung noch nicht im Raum. Aber lesen darf man ja - und Träumen.

Irgendwo habe ich gelesen: Wenn Du es träumen kannst, dann kannst Du es auch machen.

Nachdem mein Arbeitgeber "im gegenseitigen Einvernehmen" seine Sünden beglichen hat, habe ich beschlossen den Ablass gut anzulegen und in den Ausbau meiner Gesundheit zu investieren. Und das bringt mich in dieses Forum.

Derzeit warte ich auf einen Anruf das ich mein Stereo Hybrid 120 SL Allroad 750 abholen kann. Boah, ja, das ist kein EMTB .... das ist ja nen Poser-Tourer. Hab ich schon begriffen - war aber auch so gewollt. Denn im wesentlichen geht es ja darum mit der der Gattin und Freunden zusammen Touren zu fahren. Ab und an - wenn ich dann frei habe, was praktischerweise auch unter der Woche mal ist, will ich in den Wald. Waldwege, eventuell mal nen leichten Flowtrail ... einfach ein wenig Spaß haben, bevorzugt wenn keiner da ist. Rad fahren ist für mich derzeit noch viel Therapie. Jedes neue Ziel eine kleine Feier. 30km am Tag, 40km am Tag, 50km am Tag waren es schon. Im Urlaub sind 1.000km in 12 Tagen das Ziel, darunter ein Tag mit min 150km. Ausdauertraining :) Es geht nach Ostfriesland - Radfahren auf der Briefmarke.

Diese ganze Behinderungsgeschichte bremst aus - aber das ist kein Grund aufzugeben. Der einzige Vorteil ist meine Deutschland-Bahnkarte, Ich kann überall hin fahren - zwar nur Nahverkehr, aber dafür auch mit Rad. Das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten.

So kam es z.B. zu einer recht spontanen Probefahrt zwischen Habichtswald und Herkules auf E-MTBs von Nicolai. 2 Stunden den Berg rauf, den Berg runter - Straße, Waldweg, Schotterpiste, inkl einem ... "Geröllstück" über das ich zu Fuß im Lebtag nicht mehr gekommen wäre. Und was soll ich sagen .... ich will dieses Eboxx GT1 QLF haben. Allerdings ziert sich mein aktueller Arbeitgeber noch wegen Jobrad - ich könnte es ja so kaufen, aber wenn ich so viel Geld sparen kann, dann kann ich hartnäckig sein :cool: . Ich habe mich ja nicht soweit aus dem Rollstuhl gekämpft um aufzugeben.

Und dann ... ich hab gelesen, das es Leute gibt die der Meinung sind, sie seien zu alt für Jump-Trails und Bike Parks ..... aber zum Glück wird man mit dem Alter ja auch vergesslicher ;-) Ich bin weder alt genug noch kaputt genug um mir den Spaß entgehen zu lassen. Sicher hat auch das Grenzen - aber die wollen ausgelotet und nicht eingeredet werden. Ich hatte viel zu lange viel zu viele Menschen um mich, die mir gesagt haben was ich alles nicht kann. "Sie werden nicht mehr aus dem Rollstuhl kommen" war nach "Sie werden ihr Bein verlieren" die größte Inspiration.

Die Ziele für die kommenden Monate möchte ich Euch auch noch erzählen:

Dieses Jahr sollen es u.a. die oben genannten 1.000km/12 Tage werden. Im Sommer 2023 geht's von Passau nach Frankfurt/Main. Dieses Jahr Flachland radeln, nächstes Jahr dann zwischen den Hügeln (aber im wesentlichen an Flüssen und Kanal entlang). Für 2024 soll es dann von Füssen nach Riva del Garda gehen.

In diesem Sinne: Aufgeben ist keine Option.

Viele Grüße aus dem Main-Kinzig Kreis

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Na dann gib Gas und sieh zu, dass du deinen Arbeitgeber überzeugen kannst.

Aus eigener Erfahrung mit meiner Firma: Die monatliche Abwicklung ist für uns kein großer Aufwand. Die Mitarbeiter sind happy, dass wir das Leasing anbieten.

Vor 2 Wochen habe ich mir dann auch mein Traumbike gegönnt 😉

Und alles Gute auf deinem Weg.
 
Mich wundert es - und ärgert es. Als man mich angeworben hat, hat man mir auf meine Frage ob es sowas wie Corporate Benefits (ein Rabatt/Bonus Programm) und Jobrad gibt beides bestätigt. Jetzt, wo ich es in Anspruch nehmen will - und bei Nicolai Preisen lohnt sich das richtig, heisst es "haben wir aktuell nicht". Keine Sorge - ich bin nicht das Modell "Flinte ins Korn" *lach* Ich fahre auf dem Gerät dieses Jahr noch mindesten Bad Orb und Michelstadt ;-) Zumal Nicolai den Luxus hat nicht auf Chinaware warten zu müssen - die können liefern *g*

Und wer weiß, vielleicht gehts ja auch mal nach Winterberg - ich stamme übrigens aus Hohenlimburg, dem Tor zum Sauerland wie es immer so schön hieß ;-)

Danke für die Wünsche - ich werde ich hier immer mal wieder schreiben. Und ansonsten, wenn es interessiert, darf man mir gerne auf Komoot folgen ;-)
 
Nicolai baut schon tolle Räder.
Bei mir ist es ein Rotwild geworden, weil es als reduziertes 2021-er Model verfügbar war, und der Händler "um die Ecke" in Winterberg sitzt.

Es gibt so viele Ecken hier im Sauerland - es muss nicht immer Winterberg sein.
Da ist es mir zu voll und ich bin eher der Touren und Trail Typ.
 
Noch einer der mitten in der Nacht schon aktiv ist 😎

Das GT1 war aufgrund der Rahmengeometrie und der Robustheit eine besondere Erfahrung. Ich wiege netto um die 105kg und bin fast 195 lang... Da scheitern leider die meisten Emtbs wenn man mal fragt ob man damit auch Treppen fahren kann 😁

Sicher ist Winterberg voll... Ein guter Grund da nichtstammgast zu werden. Ich Habe aber eine "das kannst Du nicht Liste" ab zu arbeiten 🤣🤣🤣

Durch die ganzen Poser auf YT kann man sich ja schön anschauen was da auf einen zukommt. Das ich kein Fabio Widmer oder Lukas Knopf mehr werde, sehe sogar ich ein.... Aber deshalb nur am Fluß lang zu fahren? Neee, da sind so viele Eltern mit kleinen Kindern und alte Leute (ups)
 
Ich bin aktuell viel auf dem Rothaarsteig unterwegs, weil der vernünftig befahrbar ist.
Bei den meisten Wegen und Trails ist das aktuell schwierig.
Was der Borkenkäfer nicht geschafft hat, ist vom Sturm erledigt worden.
Quer liegende Bäume und nicht befahrbare Wege ist aktuell der Standard.
 
Bisher komme ich ja nur begrenzt vom Weg ab und hier in der Gegend sieht es glaub ich nicht ganz so wild aus. Was vom Walde übrig blieb sehen wir immer wenn wir zu meiner Mutter fahren.... Kurz hinter der Hessen Grenze an der A45 steht ja kaum noch ein Baum wo früher dichte Wälder waren. Das ist schon bitter.

Ich hoffe nur das Cube liefert bevor der letzte Baum weg ist. Andererseits muss man als Zyniker ja auch die Vorteile sehen.....da kann man nicht mehr da gegen fahren.

Rothaarsteig kenne ich nur aus dem Schulunterricht. Jaja, ich bin alt.... Mit sowas belasten sie die Kinder heute auch nicht mehr 🤣

... habe mal nachträglich die Handy-Tippfehler korrigiert
 
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148km in 14,5 Stunden ..... da hat mich ja schon stutzig gemacht. Das Höhenprofil erklärt dann natürlich einiges. Sportlich sportlich ... mal schauen wann Beine und Fuß soweit sind, das man da mal - zumindest ein Stück davon - angehen kann. Die Höhenmeter hat die Grobplanung für die Alpenquerung auch .... allerdings auf 400km verteilt ;)

..... hmmm, ich hab mir gerade Deine Planung angeschaut. Also - die 3000-ebbes Höhenmeter sind in meiner Alpenplanung - was Du da stehen hast .... ohje, Fernziel vielleicht x'D
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Planung war ohne Motor.
2.000 hm und 100 km waren Ende 2020 kein Problem.
Dann hat mich Corona erwischt und zurückgeworfen.
Dann war keine Zeit zu fahren.
Als Selbständiger ging der Umzug der Firma vor.
Aktuell ist bei 1.000 Hm Schluss - ich arbeite aber dran ;)
 
Wenn man auf EMTB Enduro umstellt werden es auch nur zwei Stunden weniger - wobei da ja noch keine Pausen drin sind. Ich hab für diesen Sommer eine 200-km Tour geplant, die steht auch mit 12,5 Stunden - allerdings im platten Land :cool:

Dran arbeiten ... das ist der Punkt. Corona hatte ich auch - aber ich habe nicht den Eindruck, das mir das die Luft oder die Leistung eingeschränkt hat. Ist in meinem gesundheitlichen Gesamtpaket aber ohnehin schwer einzuordnen.
 
Den Rothaarsteig sind wir ohne Motor in 2 Tagen gefahren.
Wir sind mit dem Rad nach Lennestadt zum Bahnhof.
Dann mit dem Zug über Siegen nach Dillenburg und von dort gestartet.
Am ersten Tag bis zum Rhein-Weser-Turm - dort haben wir die Räder einstellt und viel Bier getrunken :cool:
Gepennt haben wir dann zuhause, weil das nur ein paar km "weg ist".
Am nächsten Tag sind wir bis nach Brilon gefahren und haben uns dort abholen lassen.
 
... wenn Du das auf einem Shirt liest, könnte es sein, das wir uns gerade treffen ;-)

Hallo Allerseits,

ich lese in diesem (und anderen Foren) seit Wochen und Monaten mit, heimlich still und leise. Heute hat mich dann der Thread Angst das Falsche zu kaufen animiert mich hier anzumelden.

Warum? Weil mir irgendwie parallelen auffielen. Ich habe hier und anderswo beim stöbern immer wieder insbesondere zwei Sorten Menschen beobachtet. Die einen sind Sportler, des Sportes wegen. Viele seit sehr langer Zeit mit einem Enthusiasmus der mich immer wieder fasziniert. Die Anderen sind der Block derer, die durch gesundheitliche Probleme, zunehmendes Alter oder andere "Ausfallerscheinungen" aufs Rad gefunden hat. Natürlich gibt dazwischen auch noch zwei andere Biker ;-)

Ich gehöre definitiv zu denen aus gesundheitlichen Gründen wieder zum Radfahren gefunden haben. Vor etwas mehr als zwei Jahren hat mich der Diabetes aus der Bahn geschossen. Es gibt eine sehr seltenes Phänomen namens Charcot-Fuß. Dabei löst sich die Knochenstruktur auf - das geht soweit das man den Fuß quasi vorne hoch biegen kann. An stehen oder Laufen ist dann natürlich nicht mehr zu denken - Schmerzen, und Verformungen runden das ganze ab. Es kommt, es bleibt, es heilt. Nur nicht so wie man es gerne hätte. Der Fuß ist ausgehärtet, in der Form, die er sich ausgesucht hat und die jetzt durch orthopädische Schuhe gehalten werden.

Also - ich kann wieder laufen, nach 18 Monaten - davon 7 Monaten im Rollstuhl. Die Diagnose PAVK (Gruß an die Raucher) kam dann noch dazu. Der Gefäßchirurg wollte mein Bein. Durch die lange Ruhephase hat sich da allerdings einiges soweit gebessert das wir das aufgeschoben haben. Selbstverständlich war ich von jetzt auf gleich vollkommen Einsichtig, das nicht alle Menschen Gene haben wie Helmut Schmidt. Das waren halt nicht mehr Bilder auf Zigarettenschachteln - das waren MEINE Arterien. Schöne Scheisse.

Irgendwann erklärte mir dann ein Arzt, das der Körper immer wieder neue Gefäße bastelt, wenn er merkt, das irgendwo was fehlt. Man muß den Körper also fordern - sprich bewegen. Jetzt dummerweise mein Knöchel ausgehärtet. Wer sich das nicht vorstellen kann, kan einen Ski-Schuh anziehen, fest binden und versuchen zu rennen. Wenn man dann ein Pedal findet, das breit genug ist, kann man mal versuchen Rad zu fahren.

Nach langen Experimenten mit der Holden Heimtrainer habe ich mich dann erinnert, das in der Garage noch ein Pegasus Solero steht. Da die Pedale drehend gelagert sind müsste das doch gehen. Und siehe da, es ging. Die erste Runde habe ich meiner gnadenlosen Selbstüberschätzung auf 6km gebracht. Für mich, nach 18 Monaten Isolation eine Weltreise. Allerdings auch die Erkenntnis, das nur weil der Körper seine Gefäße ausbaut, er nicht unbedingt dran denkt die Muskeln zu erhalten.

Also habe ich mich Stück für Stück gesteigert. Zwischen zeitlich hat die beste Ehefrau von allen auch die Lust am radeln gefunden und über die Firma ein Jobrad geleast. Ein Hercules Futura Pro. Also ein klassisches City-/Tourenrad. Da ich zu derzeit noch nicht wusste wie es beruflich weitergehen wird - mein letzter Arbeitgeber war der Meinung das ich aufgrund meiner Behinderung meinen administrativen Job nicht mehr machen könne - stand eine Neuanschaffung noch nicht im Raum. Aber lesen darf man ja - und Träumen.

Irgendwo habe ich gelesen: Wenn Du es träumen kannst, dann kannst Du es auch machen.

Nachdem mein Arbeitgeber "im gegenseitigen Einvernehmen" seine Sünden beglichen hat, habe ich beschlossen den Ablass gut anzulegen und in den Ausbau meiner Gesundheit zu investieren. Und das bringt mich in dieses Forum.

Derzeit warte ich auf einen Anruf das ich mein Stereo Hybrid 120 SL Allroad 750 abholen kann. Boah, ja, das ist kein EMTB .... das ist ja nen Poser-Tourer. Hab ich schon begriffen - war aber auch so gewollt. Denn im wesentlichen geht es ja darum mit der der Gattin und Freunden zusammen Touren zu fahren. Ab und an - wenn ich dann frei habe, was praktischerweise auch unter der Woche mal ist, will ich in den Wald. Waldwege, eventuell mal nen leichten Flowtrail ... einfach ein wenig Spaß haben, bevorzugt wenn keiner da ist. Rad fahren ist für mich derzeit noch viel Therapie. Jedes neue Ziel eine kleine Feier. 30km am Tag, 40km am Tag, 50km am Tag waren es schon. Im Urlaub sind 1.000km in 12 Tagen das Ziel, darunter ein Tag mit min 150km. Ausdauertraining :) Es geht nach Ostfriesland - Radfahren auf der Briefmarke.

Diese ganze Behinderungsgeschichte bremst aus - aber das ist kein Grund aufzugeben. Der einzige Vorteil ist meine Deutschland-Bahnkarte, Ich kann überall hin fahren - zwar nur Nahverkehr, aber dafür auch mit Rad. Das eröffnet ungeahnte Möglichkeiten.

So kam es z.B. zu einer recht spontanen Probefahrt zwischen Habichtswald und Herkules auf E-MTBs von Nicolai. 2 Stunden den Berg rauf, den Berg runter - Straße, Waldweg, Schotterpiste, inkl einem ... "Geröllstück" über das ich zu Fuß im Lebtag nicht mehr gekommen wäre. Und was soll ich sagen .... ich will dieses Eboxx GT1 QLF haben. Allerdings ziert sich mein aktueller Arbeitgeber noch wegen Jobrad - ich könnte es ja so kaufen, aber wenn ich so viel Geld sparen kann, dann kann ich hartnäckig sein :cool: . Ich habe mich ja nicht soweit aus dem Rollstuhl gekämpft um aufzugeben.

Und dann ... ich hab gelesen, das es Leute gibt die der Meinung sind, sie seien zu alt für Jump-Trails und Bike Parks ..... aber zum Glück wird man mit dem Alter ja auch vergesslicher ;-) Ich bin weder alt genug noch kaputt genug um mir den Spaß entgehen zu lassen. Sicher hat auch das Grenzen - aber die wollen ausgelotet und nicht eingeredet werden. Ich hatte viel zu lange viel zu viele Menschen um mich, die mir gesagt haben was ich alles nicht kann. "Sie werden nicht mehr aus dem Rollstuhl kommen" war nach "Sie werden ihr Bein verlieren" die größte Inspiration.

Die Ziele für die kommenden Monate möchte ich Euch auch noch erzählen:

Dieses Jahr sollen es u.a. die oben genannten 1.000km/12 Tage werden. Im Sommer 2023 geht's von Passau nach Frankfurt/Main. Dieses Jahr Flachland radeln, nächstes Jahr dann zwischen den Hügeln (aber im wesentlichen an Flüssen und Kanal entlang). Für 2024 soll es dann von Füssen nach Riva del Garda gehen.

In diesem Sinne: Aufgeben ist keine Option.

Viele Grüße aus dem Main-Kinzig Kreis

Andreas
 
Krass…. ich ziehe meinen Hut vor dir. Klasse behalte immer diese positive Einstellung, du bist Vorbild für ganz viele andere Menschen in ähnlicher Situation. Du bist der Beweis dafür, mit einer positiven Einstellung kann man sehr viel erreichen. Ich wünsche dir weiterhin alles, alles Gute. Gesundheit, Glück, Freude, Zufriedenheit - einfach all das, was das schöne Leben so alles mit sich bringt 👍
 
Vielen lieben Dank,

die positive Einstellung ist sicher wichtig - aber die alleine hilft nicht. Ich habe so vieles in meinem Leben umgestellt - und dabei war der Verzicht auf industrielle Backwaren nur der kleinste Schritt. Wobei .... mein Leben pendelt nun zwischen arbeiten, Rad fahren und backen. Wenn ich nicht Rad fahren würde, könnte ich mehr backen. Wenn ich nicht backen würde, könnte ich mehr Rad fahren. Ach nee, arbeiten hab ich ja auch umgestellt. Was früher 24/7 war und unterschwellig immer bedeutete das die Welt untergeht wenn ich nicht erreichbar bin ist jetzt auf ein gesundes Maß reduziert. Und da bleibt es auch. Ein Schuß vor den Bug langt - man lernt in solchen Zeiten nämlich auch alle die kennen, die sich nicht ändern wollen. Naja, auch nur die, die eventuell noch eine dritte Chance bekommen. Aber zu denen will man ja nicht wirklich gehören. Nicht jeder Club taugt um beizutreten.
 
Meine Hochachtung,
wenn ich alles so revue passieren lasse, freut es mich immer wieder das es in der heutigen Zeit noch solche Vorbilder gibt und an denen sich der eine oder andere orientieren sollte.
Um es einfach auf den Punkt zu bringen. Bleib dabei, mach dein Ding (machst du eh) und genieße es.
 
jetzterstrechtshirt.png


Vieles was ich tue ist Trotz ..... reiner, purer Trotz. Wenn es Dich einmal aus der Bahn schießt, nimmt die Quote derer die genau wissen was Du alles nicht kannst rasant zu. Anstatt einen zu motivieren wollen sie einen alle in Watte packen. Man sollte den Betroffenen zutrauen das sie wissen was geht und wo die nächste zu über schreitende Grenze liegt. Das ich alles was ich machen möchte nicht heute oder morgen machen kann, weiß ich auch. Und es ist gut zu wissen, das es Menschen gibt, die einen auffangen wenn man mal übers Ziel geschossen ist. Der Körper macht sich dann schon bemerkbar. Aber diese Grenze die möchte - zumindest ich - man selbst erfahren und ausloten. Und hoffentlich jedesmal ein Stückchen weiter schieben,

Aus Trotz .... demnächst auf neuen Bike-Shirt x'D
 
ü50-08052022 zu den Toren der verbotenen Stadt.png

Getreu dem Ziel die Messlatte jeden Monat etwas weiter zu schieben, habe ich heute die 50km in Angriff genommen. Etwas überrascht haben mich die Höhenmeter .... was da nicht so an Brücken und Hügelchen zusammen kommt. *staun*

Die gute Nachricht: Die Füße haben durchgehalten, die Knochen auch - zumindest habe ich nirgends Schmerzen die nicht durch mangelndes Training zu erklären wären - und daran arbeiten wir ja.
 
Ü60-15052022  50 Breitengrad.png

Bei dem herrlichen Wetter am letzten Sonntag haben wir mal wieder eine "kleine" Runde gedreht. Dabei habe ich mich und das Bio-Bike satte 65 km durch Wald und Flur und sengende Hitze gequält. Falls Du hier erst über den Thread stolperst empfehle ich den Eingangspost.

Streckenweise was fürs Gravel-Bike ließ es sich durchweg mit meinem guten alten Tourenrad sowie dem City-E-Bike meiner besseren Hälfte fahren. Erkenntnis des Tages: In der Steigung sind lässig mit einer Hand am Lenker an Dir vorträllernde E-Biker schon ein wenig demotivierend. Versöhnen tut dann auf der Gerade (ok, vielleicht war es auch leicht abschüssig) der Ruf von hinten: "Mach mal langsam, ich komme nicht mit" x'Dx'Dx'Dx'D

Alles in Allem habe ich meine persönliche Tagesleistung wieder um 10km hoch geschraubt - für meinen Zustand freut mich das um so mehr. Wenn das so weiter geht schaffe ich die Ü100 noch bevor Cube endlich mal mein Bike liefert :triumph:
 
Mal läuft's, mal nicht ....

gesundheitlich läuft's gerade eher nicht. Nachdem ich seit Wochen eine Verhärtung unter dem Fuß hatte und alle auf ne Knochendeformation getippt hatten, hat sich das verkapselte Vereiterung entpuppt - und die musste natürlich weg. Der Vorteil: Es geht schnell, ambulant und ohne langen Ausfall - es muss jetzt nur die Oberfläche heilen. Bis dahin ist Schonzeit angesagt.

Nachdem mich unser lokaler Würfel-Verkäufer das zweite mal verärgert hat (um das mal milde zu Formulieren) hatte ich recherchiert, im Bereich Abu Graibh, Guantanamo, Hexenhammer ..... um das hete Gespräch über den Liefertermin "Ende Mai/Anfang Juni" vorzubereiten. Dummerweise meine Abteilung für diplomatische Außenangelegenheiten in Form der Gattin am Donnerstag eine Voranfrage stellen zu müssen. Und siehe da, man hatte wohl nur vergessen mich zu informieren, das mein Stereo Hybrid 120 SL 750 gestern angeliefert werden sollte und am Mittwoch abholbereit ist. Keine Ahnung was die jetzt drei Tage mit dem Karton machen - den Youtube Videos nach dauert es etwa 20 Minuten ein angeliefertes Bike fahrbereit zu bekommen. Aber gut .... ich gönne ihnen den Spaß, hole das Bike und danach sieht mich dieser Laden ohnehin nicht mehr. Service geht definitiv anders. Wohl bemerkt, mich ärgert nicht das mal was nicht hin haut. Mich ärgert, das man als Kunde (und ich stehe nicht auf einer Warteliste, ich habe 50% angezahlt) nicht aktiv informiert wird. Man erfährt nur über die Pannen und Verspätungen wenn man eigentlich zum Abholen hin kommt. Sowas geht gar nicht.

Ich lasse das rostige Werkzeug mal noch in der Schale liegen - ich traue denen nicht. 🤬
 
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